„Die Zukunft war früher auch besser!“

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Fürs Dorf  und seine Bewohner konzipiert und nicht für Touristen inszeniert: Saalü, das Heimatvarieté, gestern und heute im Alten Dorfsaal im Gasthaus Peter.

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Seit 15 Jahren tingelt Saalü im Herbst und Winter durch die alten Dorfsääle übers Land. Varieté, Kabarett, Kleinkunst und kleiner altmodischer Familienzirkus mit Geschichten aus dem Dorf für das Dorf.

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Die Profiakteure werden unterstützt durch Amateure aus dem Dorf, die Geschichten aus vergangenen Tagen erzählen und spielen. Unter dem Motto „Die Zukunft war früher auch besser!“ geht es um die letzten 50 Jahre Dorfgeschichte und was sich verändert hat.

Hier erzählt Artur Greis die Geschichte der Reiler Lautsprecheranlage. Zuerst ein Marsch, damit alle aufmerksam wurden, dann die Mitteilungen aus dem Rathaus für die Bürger. Auf Werbung wurde damals nicht verzichtet und im Anschluß an die „amtlichen Nachrichten“ auch schon mal mitgeteilt, dass im Lebensmittelladen frische Heringe und Bücklinge eingetroffen sind…

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War früher wirklich alles besser? So wie das alte Männer, die gern auf den Bänken an der Mosel sitzen, immer lautstark behaupten?Jeder Auftritt ist einUnikat, denn in jeden Dorf gibt es andere Geschichten und andere Akteure. Sozusagen ein maßgeschneiderter „Heimatabend“.

Heute Abend sollen noch einige Plätze frei sein: Karteninfo: 06542/1233

Weinernte 2008: vorläufiges Resümee

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Ein vorläufiges Resümee zur Weinernte 2008, während draussen über dem Moseltal die Sonne untergeht. Es fängt nicht mit der Ernte an und hört auch nicht damit auf. Die Ernte ist eigentlich nur das Ergebniss der Arbeit des Winzers im vergangenen Jahr und der Witterung.

Zu Beginn des Rebwachstums herrschteTrockenheit, die uns Sorgen bereitete. Als dann Ende Mai der erhoffte Regen kam, fiel dieser teilweise in fester Form, als Hagel bekannt. Leichte Schäden gab es bei uns nur in wenigen Weinbergen, während an der Terrassenmosel großflächig Weinberge und Ernte zerstört wurden.  Im weiteren Verlauf des Sommers herrschte durchgehend zu trockenes Wetter und die Reben litten darunter.  Dadurch blieben bei einigen jüngeren Rebanlagen die Trauben klein.

Auf kleiner Flamme wurden die Trauben im September gar geköchelt und zu Erntebeginn waren sie alle vollreif und äußerst gesund. Einsetzender Regen mazerierte die Beerenhaut innerhalb weniger Tage und Fäulnis drohte. Zügig ernteten wir unsere Weinberge in mehreren Selektionsdurchgängen.

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Nebel bis in die Mittagsstunden, wiederholte Niederschläge und eine hohe Luftfeuchtgigkeit verhinderten, dass die Beeren durch Verdunstung von Wasser sich aufkonzentrierten. Selbst Pilze waren in den Weinbergen zu finden und im Nachhinein wundert es mich, dass die Trauben trotzdem so lange gesund waren.

Die Trauben waren hocharomatisch und lassen auf entsprechende Weine schließen. Jeden Abend werden im Weinkeller sämtliche Jungweine verkostet und sie schmecken gut, sehr gut.

Es ist kein Jahrhundertjahrgang, die sich in diesem Jahrtausend doch etwas gehäuft hatten, für uns aber  ein gutes, bis sehr gutes Weinjahr. Zurück zur Normalität nach dem aussergewöhnlich gutem 2007er Jahrgang. Die Weine sind am Werden und können erst in einigen Wochen erstmalig, aber nicht letztmalig,  bewertet werden. Auf jeden Fall sind die meisten Fässer voll und unsere Lieferschwierigkeiten, insbesondere im Schoppenweinbereich dürften kleiner werden. Da verschmerzt man es , dass keine Auslese gekeltert wurde.

Weinernte 2008: Grenzwertig

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Ein Kollege hat wohl die Hoffnung auf eine Beerenauslese noch nicht verloren. Vollreif waren sie ja, die Weintrauben. Jedoch das Eintrocken, der Wasserverlust durch Verdunstung und die Konzentrierung des Aromas mit Hilfe des Botrytispilzes, auch Edelfäule genannt, der die Beerenschale durchlässig macht, dürfte dieses Jahr fast nicht möglich sein. Die hohe Luftfeuchtigkeit, der Nebel und die Regenfälle verhinderten das bisher. Zudem steigt auch das mikrobiologische Risiko, da Problempilze wie Grünfäule und andere sich auf den Trauben breit machen und zu Bitternoten im Wein und Unbekömmlichkeit führen.  Weitere Regenfälle würden zudem zur Auswaschung der Beeren führen. Bei der Inaugenscheinnahme des Edelfäulepilzbefalles schon grenzwertig, alte Botrytis, wie der Fachmann sagt, beim Riechen schon muffig. Wenn es unsere Trauben wären: Auf den Boden! Weg damit!