Seit zwei Wochen ist meine Praktikantin dabei die Traubenzone auf der Schatttenseite zu entblättern. Für uns eine der wichtigsten Laubarbeiten. Da wir ausschließlich trockene Weine produzieren, legen wir Wert auf absolut gesundes und reifes Lesegut. Fäulniss würde die Fruchtaromatik des Rieslings stark beeinträchtigen und evtl. sogar Bitternoten im Wein hinterlassen. Durch das Entblättern kurz nach der Rebblüte wird die Beerenhaut durch das Licht abgehärtet und sie ist besser gegen das Eindringen von Fäulnisserregern geschützt. Zudem kann nach Regen die Traube schneller abtrocken und den Pilzen wird die nötige Feuchtigkeit zum Keimen entzogen. So können wir unsere Trauben länger reifen lassen und müssen nicht fäulnissbedingt früher ernten.
Bei Versuchen unserer Weinbauberatung hatte diese Maßnahme einen Wirkungsgrad von bis zu 60%. Konventionelle Fungizide, die bei uns im ökologischen Weinbau nicht erlaubt sind, bringen es dagen nur auf ca. 26 %.
Eine ganz einfache kulturtechnische Maßnahme, die noch besser wirkt wie die Segnungen der Chemie.
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