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Der legendäre ZIEH-Max, das erste Motorgerät für den Steillagenwinzer in den Nachkriegsjahrzehnten: Eine tragbare Motorseilwinde zur Bodenbearbeitung.

Zusammengeklappt die Weinbergstreppen hochgeschleppt, das Gerät dann in Zeilenrichtung ausgerichtet (Bild unten links). Das Seil bergauf gezogen, einen dicken Nagel ein Rundstahleisen mit dem 10 kg Hammer in den Boden getrieben und das Seil daran befestigt. Währenddessen versuchte der Mann an der tragbaren Seilwinde den Motor zu starten, was in dieser Schräglage nicht sehr einfach war und das Gerät hangelte sich am Seil den Berg hoch.  Oben abgekommen wurde der ZIEH-Max auseinandergeklappt (Bild oben), das Seil nach unten zum Seilzugbodenbearbeitungsgerät gezogen und der dickste und schwerste Weinbergsarbeiter setzte sich als Ballast auf den Sitz der Seilwinde um sie zu bedienen. Waren nur halbe Hemden (Homo aspargillus) im Weinberg, mußte obiges Rundstahleisen bei jeder Rebzeile neu in den Boden geschlagen  und das Gerät daran befestigt werden.

Der legendäre 4,5 PS Fichtel & Sachs Zweitaktmotor zog mit Leichtigkeit, fast im Standgas, den Seilzugrubber nach oben, bzw. wenn der Maschinist zu leicht war, das ganze Gerät unten.

Vergangene Zeiten, zumindest für mich. In meinen Jungendjahren habe ich noch viel damit gearbeitet. Bis zu vier Mann wurden täglich damit müde gemacht. Mit dem späteren Wegebau, breiten, geraden Rebzeilen und größeren Weinbergen verschwand der ZIEH-Max fast gänzlich.

Aber nur fast gänzlich. Die passende Maschine zum obigen Prospekt habe ich nach der Ernte verkauft. Bei unserem Erntehelfer Michael, Hobbywinzer aus Sachsen,  ist Sie wieder in Betrieb. Ich freue mich darauf, Michael in Frühjahr zu besuchen, nach dem alten  Teil zu schauen und vielleicht noch einmal damit zu arbeiten.