Während Bernhard Fiedler aus Österreich über die nasse Wetterlage schreibt, den Traktor im Matsch versenkt und hofft, dass seine Reben von den gefährlichen Pilzkrankheiten verschont bleiben, ist bei uns die Peronospora schon ausgebrochen.
Zuerst gelbe Flecken auf der Blattoberseite, dann Pilzrasen an der Unterseite.
Als Krönung dann noch Traubenbefall. Der Befall ist stellenweise sehr massiv. Bei einigen Weinbergen ist ein Totalverlust der Ernte zu erwarten.
Durch unsere kurzen Spritzíntervalle mit unseren Pflanzenpflegemitteln haben wir bisher noch keinen Schaden. Aber der Sommer ist noch nicht zu Ende. Das derzeit vorherschende schwül-warme Waschküchenwetter ist extrem förderlich für diese Pilzkrankheit und jedes Gewitter kann die Lage weiter verschärfen.
Es gibt ähnliche Meldungen aus der Champagne (totz 7 erfolgten Spritzungen bisher bei manchen Bio Kollegen) und selbst im sonst knochentrockenen Roussillon scheint die Gefahr durch Abwechslung von über 30 Grad und dann 20 mmm Regen in wenigen Minuten, wieder gefolgt von Hitze, innerhalb eines Nachmittags, nicht gebannt zu sein. In Lisson bisher noch kein Problem (dafür 34°C im Schatten – rate, was das im Weinberg ist…)- aber wettermäßig ist ja noch nicht aller Tage Abend – oder, wie man in Düsseldorf sagt: wir sind noch nicht an Schmitz-Backes vorbei…was immer das sein mag, es heißt, was es heißt!
Das „lustige“ ist, das bei uns Bios die Weinberge gesünder, bzw. gesund sind. Da unsere Mittel nicht die Wirksamkeit der Kollegen haben, muß viel stärker das Wetter beobachtet und die Spritzungen viel enger terminiert werden. Zudem sind unsere Reben nicht so starkwüchsig durch überhöhte Stickstoffdüngung und weniger empfindlich.
Alleine das ruhig dastehen im Weinberg führt bei der hohen Luftfeuchtigkeit zu Schweißausbrüchen…
Gruß nach Frankreich