Mit unserem Ökoweinbauberater Jürgen Wagenitz hatte ich zu einer Weinbergsbegehung geladen. Aufgrund des sehr starken Befalls der Weinberge mit der Pilzkrankheit Peronospora war dies natürlich das Hauptthema. Beginnend bei meinem Rieslingweinberg direkt an der Reiler Brücke, gingen wir durch weitere ökologisch und konventionll bewirtschafteten Weinberge. Die Kollegen, die von anderen Teilen der Mosel angereist waren, staunten aufgrund des extremen Peronosporabefalles. Reil und die umliegenden Orte markieren dieses Jahr das „Zentrum des Bösen“.
Sehr unterschiedlich war der Gesundheitszustand der Weinberge. Von Befallsfrei über kompletten Ernteverlust bis hin zu Weinbergen, in denen aufgrund des sehr starken Befalles zusätzlich die gesamten Blätter in den nächsten Tagen abfallen werden.
Wer moderat die Reben mit Stickstoff versorgt hatte, die Laubarbeiten zum richtigen Zeitpunkt erledigt hatte, die Reben rechtzeitig und im richtigen Abstand mit Spritzungen von ökologischen Pflanzenpflegemitteln oder konventionellen Pflanzenschutzmitteln geschützt hatte, hat die Möglichkeit seine Trauben zu ernten. Wer dieses Jahr geschlafen hat kann auch im Herbst mangels Trauben weiterschlafen.
In unseren Weinberge sieht es noch „gut“ aus. Wie ich schon berichtete, gibt es verkraftbare Verluste beim Rivaner, der sehr empfindlich ist und auf feuchten Standorten steht, der Riesling sieht größtenteils noch blendend aus. Die nun erbsengroßen Beeren können nicht mehr vom Pilz befallen werden. Eine Infektion ist nur noch über den Stiel möglich, aber das Blattwerk, insbesondere die jungen Blättter, sind immer noch empfindlich.
Entspannung ist weiterhin nicht in Sicht. Die ganze nächste Woche ist Regen gemeldet, andere Pilzkrankheiten wie Schwarzfäule, Mehltau und Grauschimmel, Schädlinge wie Sauerwurm und Wildschweine stehen auch schon in den Startlöchern um ihren Tribut an des Winzers Ernte zu fordern.
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