Bois noir, allgemein als Schwarzholzkrankheit bekannt. Die einjährigen Triebe verholzen nicht oder nur unvollständig. Diese sterben langsam im Winter ab und färben sich schwarz. Verursacher sind Bakterien, die durch die Glasflügelzikade auf die Rebe übertragen werden.
Die Glasflügelzikaden haben als Wirtspflanze die Große Brennnessel. Das erwachsene Tier bleibt in der Regel am selben Brennnesselhorst und fliegt sehr wenig umher. Wird jedoch die Brennnessel in der Flugphase beseitigt oder gemäht, so sucht sie intensiv nach neuen Wirtspflanzen. Bei diesen Suchstichen wird irrtümlich oft eine Rebpflanze angestochen und dabei infiziert.
Als jetzt mögliche alleinige Maßnahme bleibt mir nur der Weg, die Rebe bis auf einen kleine Stammrest zurück zu schneiden. Sozusagen das von Bakterien befallene Rebholz komplett zu entfernen. Aus den im kommenden Frühjahr sich neu bildenden Trieben kann der Rebstock dann wieder aufgebaut werden. Leider gibt es ein Jahr keine Ernte von diesem Rebstock und es waren in der heute geschnittenen Rebanlage viele Stöcke, die stark zurück geschnitten werden mußten.
Nächstes Frühjahr wird der Lehrling die wenigen Brennesselhorste mit der Hacke in Handarbeit beseitigen müssen. Die Larven der Zikade verhungern, da ihnen ihre Nahrungsgrundlage entzogen wird und es wird keine umherfliegende Grasflügelzikaden geben (hoffentlich!), die meine Reben schädigen und zu Ertragsausfällen führen.
Leider ist die zunehmende Verbreitung dieser Zikadenart ein Nebeneffekt der Klimaerwärmung. Wärme Standorte mit schottrigen Böden, also unsere Schiefersteillagen, sind vermehrt betroffen und der von uns angebaute Riesling ist auch noch anfälliger gegen diese Bakterien. Passt wieder alles…
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