„Dem Winzerblog habe ich viel zu verdanken, unter anderem unzählige Teilnahmen an Veranstaltungen, viele großartige Bekanntschaften, aber auch wahre Freundschaften! Und Freundschaften soll man pflegen, die meisten Weinblogger kennen sich mittlerweile persönlich und darum möchte ich anregen das wir uns zum Jahresende hin mit dem beschenken was wir alle gemeinsam so lieben – Wein!
Der Grundgedanke dieser Weinrallye ist ganz einfach, Vorbild ist das Wichteln, nur wir verzichten dabei auf die Anonymität.
Ich möchte diese Weinrallye so handhaben wie eine Ringverkostung, jeder Teilnehmer bekommt eine Flasche Weine geschenkt und jeder Teilnehmer verschenkt eine Flasche Wein. Mir ist klar das diese Weinrallye somit durch das Porto jedem Teilnehmer zusätzlich Geld kosten wird, aber ich habe irgendwie die Hoffnung das sich trotzdem genügend Leute finden werden die bereit sind für diesen Spass dieses “Extra” in Kauf zu nehmen.“
So die Vorgabe von Thomas Lippert für die aktuelle Weinrallye. Da musste ich natürlich unbedingt mitmachen, nachdem ich nun einige Male nicht an der Weinrallye teilnehmen konnte.
Thomas sortierte die Teilnehmer und dann kam schon recht schnell ein Päckchen für mich. Gottseidank vom Zoll unberührt. Ich wusste ja schon was drin war. Peter Züllig aus der Schweiz hatte mir den Wichtelwein geschickt, anschließend hier im Blog gelesen und festgestellt, das ich schon einmal über dieses Weingut geschrieben hatte. Und so schrieb er mir folgende Mail:
„Gestern ist die Flasche, die Du von mir erhalten wirst, weg, weg aus der Schweiz. … Ich wollte Dir einen Schweizer Weisswein zukommen lassen, damit Du auch siehst, dass Schweizer auch Weissweine machen können. Leider habe ich erst nachträglich Dein Beitrag bei der Weinrallye über Schweizerweine nochmals gelesen und… Ich habe just den gleichen Wein, den Du damals beschrieben hast (anderer Jahrgang) gewählt. Eigentlich schade.
Trotzdem: Der damalige Beschrieb, respektive Deine Zurückhaltung als Produzent von hervorragenden Weissweinen, kannst Du nun überprüfen, revidieen und berichten. Dies erleichtert wohl die Arbeit.
Ich bin gespannt!
Herzlich
Peter“
Da war ich natürlich erfreut! Hocherfreut! Man hat ja nicht alle Tage einen Kultwein im Hause. Ausser dem eigenen natürlich. Herzlichen Dank an Peter für diese gute Flasche Wein. Hier berichtet er über seinen Wichtelwein, den er von Thomas Lippert erhalten hat.
Das ist er, mein Wichtelwein. Ich mußte mich beherrschen, ihn nicht vor Weihnachten zu trinken. So lag das Fläschchen dann untern Weihnachtsbaum und wurde Heiligabend nebst anderen Weinen probiert. Ich berichtete hier darüber.
Ich wusste so ungefähr, was ich erwarten konnte, da ich schon bei der Weinrallye 53 zum Thema Schweizer Weine vom Weingut Gantenbein eine Flasche Kultwein auf dem Tisch stehen hatte. Ich zitiere kurz:
„Die beiden wichtigeren Weine sollten sogenannte Kultweine aus Graubünden sein. Mit Respekt öffneten wir sie und erwarteten, ja was erwarteten wir eigentlich? Das neunte Weltwunder? Nie gekannte Geschmackserlebnisse? Oder was auch immer. Aber die ersten Probeschlucke zeigten mal wieder, das alle Winzer und Kellermeister mit dem gleichen Wasser kochen. Der eine kanns besser, der andere weniger. Respekt muß man nur vor dem Preis haben, den diese Kultweine am Markt erzielen….
Die zweite Probe ein 2005er Chardonnay von Gantenbein. Da kann ich natürlich mehr mitreden. Ich bin ja selbst Weißweinproduzent und kenne mich da viel besser aus als beim Roten…. „
Also mit Respektlosigkeit beim Essen geöffnet – interessanterweise gab es wie bei der Schweizer Weine Weinrallye Reiler Goldlayschwein – und probiert. Jetzt bitte nicht mit mir diskutieren, ob ein 2007er Chardonnay aus Graubünden in der Schweiz zum wilden Schwein passt. Wichtig ist: Kein Bier zum Essen!
Wie erwartet! Fast genau so, wie ich es bei der Weinrallye 53 geschrieben hatte:
„Ich schmeckte förmlich die hochreifen, top gesunden Trauben. Sauberst vinifiziert! Man könnte neidisch werden, kurz vor perfekt,…“
Genau so! Wieder kurz vor perfekt. Aber nun das Aber! Auch genau so wie bei der Weinrallye:
„…wäre da nicht dieses kleine Holzfass.„
Ich mag es halt nicht, das kleine Holzfass, das Eichenholzaromen an den Wein abgibt. Evtl. beim Rotwein ein wenig. Ich will die Traube pur riechen. Es ist ja auch gut so, das wir nicht alle den gleichen Geschmack haben. Hier geht es zu meinem Weinrallyebeitrag über Schweizer Weine.
Natürlich habe ich auch Wein zum Wichteln verschickt. Mangels kleinem Postkarton habe ich drei Flaschen auf den Weg gebracht. Ich habe ja genügend im Weinkeller. Bastian Foerg vom Blog geschmacksreich hat sich gefreut: „3 Flaschen statt einer – woher der Harald Steffens wohl weiß, dass ich in diesem Jahr so brav war? Hoch erfreut ziehe ich“
Er hat alle geöffnet und alle für gut befunden. Danke für den positiven Bericht.
Die Zusammenfassung der Weinrallyebeiträge wird es in einigen Tagen beim Winzerblog geben.
Lieber Harald
ich hätte Dir – oder Euch – sehr gerne mehr Arbeit bereitet. So hast Du es für einen Top-Winzer etwas allzu leicht. Warte nur!
Mit Deiner Beurteilung – vor allem mit der Holz-Skepsis – gehe ich vollkommen einig. Was gäbe es für schöne und schlechte Weine, wenn der Holzeinsatz nicht in Mode gekommen wäre. Auch den Kultpreis ist mir ein Dorn (oder Balken) im Auge. Doch es ist wohl nicht der erste und hoffentlich nicht der letzte Gantenbein, den ich in mein eigenes Glas schicke.
Es gibt noch ein paar nicht minder gut gemachte Weine – vor allem Pinot Noir – in der Bündner Herrschaft, dort wo der Rhein fast entspringt.
Genug für heute, morgen geht es in eine andere Weingegend, in die Languedoc, in meine zweite Heimat.
Herzlichen Dank – bis ein andermal
Peter