FAZ 2013-09-29

„Wer trockenen Riesling der noch leichten Art sucht, wird vor allem an der Mosel fündig. Ökowinzer Harald Seffens vom Weingut Steffens-Keß in Reil/Mosel erzeugt solche Gewächse seit den achtziger Jahren regelmäßig. Sein verspielter, saftiger 2012er Reiler Goldlay Riesling Kabinett trocken duftet nach weißen Pfirsich und ist vermutlich genau das, was viele Konsumenten suchen.
Es ist heute Kunst, solch einen Wein zu erzeugen.”

               Stuart Pigott, FAS, 29.09.2013

Die ersten Bewertungen des aktuellen 2012er Jahrgangs von Presse und Weinwettbewerben sind mittlerweile eingetroffen. Sehr schön finde ich Weinbeschreibungen und das dazu gehörende Lob der Journalisten. So ganz ohne Punktevergabe und Rankinglisten. Da fühlt man sich richtet gebauchpinselt, gerade wenn Stuart Pigott schreibt.

2013-09-30 Cervim

Bei der internationalen CERVIM Bergweinverkostung, Aosta/Italien, wurden wir mit einer goldenen Medaille bedacht die nun ein nettes Plätzchen in der Probierstube bekommen hat. Auch von der ECOVIN Verkostung unseres Ökoverbandes kam heute eine Urkunde.

Bis auf die großen Weinführer die erst im November erscheinen, werden die beiden Urkunden ohne weitere Gesellschaft bleiben. Nicht, dass ich bei anderen Weinwettbewerben vielleicht keine Urkunden bekäme, aber diese müssen auch bezahlt werden. Schlussendlich vom Endverbraucher. Die Teilnahmegebühren sind teilweise richtig heftig. Bis zu 200,- €  je Probe sind kein Seltenheitswert. Es gibt Veranstalter, die richtig gut davon leben können und weitere stehen schon in den Startlöchern um es ihnen gleich zu tun. Selbstredend wird nicht über die Weine gesprochen, die ohne Urkunde ausgehen und für die trotzdem die Teilnahmegebühr fällig wird.

Ich schrieb schon einmal über diese Gelddruckmaschine und die Gewinnwahrscheinlichkeit bei solchen Wettbewerben .

”Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Wein in einem Wettbewerb mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wird, kann statistisch gesehen nur mit Zufall erklärt werden.“

Eine der Hauptaussagen eines von mir zitierten Artikels.

Damit sie sich in diese Materie vertiefen können, folgend der Link zu meinem Artikel Gelddruckmaschine. Bemerkenswert der Kommentar von Karl Storchmann vom Journal of Wine Economics:

Gelddruckmaschine?

Über dieses Thema hat auch schon mein Kollege Armin Kobler berichtet:

The Judgement of Paris (5): The Tasting Data have a Consistency like a Table of Random Numbers in Deutsch und Italienisch

Weitere Artikel von Armin Kobler zum gleichen Thema:

Weinbewertung

 „Da es aber dem eigenen Ego sehr gut tut, nehme ich trotzdem an einigen Weinwettbewerben teil und es schmeichelt, wenn mal wieder eine Urkunde oder eine lobende Erwähnung in Haus flattert…“

schrieb ich im oben erwähnten Artikel und für den langfristigen Reputationsaufbau sind, trotz oben aufgeführter Kritik, diese Weinwettbewerbe sehr gut geeignet.