0800 4 5555 20 – Da werden Sie geholfen. Der alte Werbespruch von Veronica Pooth. Hier die Zentralnummer des Callcenters des Arbeitsamtes (für die Arbeitgeber), die für jegliche Information dienen soll.
Aber nun mal der Reihe nach.
Unsere Ausbildungsstelle ist mittlerweile besetzt. Ein/e EU Ausländer/in hatte sich beworben und den Ausbildungsvertrag unterschrieben. Eine Wohnung war auch schnell organisiert. Da aber das Lehrlingsgehalt nicht so üppig ist, um einen eigenen Hausstand zu gründen und die elterliche Unterstützung auch begrenzt ist, dass erste Problem.
Also sich im Internet sachkundig gemacht. Dabei auf Mobi Pro gestoßen, einem Programm für die Ausbildung ausländischer Jugendlicher. Förderung mittels Sprachunterricht, Förderung bei der Bewerbung, Hilfen zum Lebensunterhalt, Fahrtkosten usw. Hört sich alles gut und nett an, aber weitere Information, also die harten Fakten, nicht aus der Homepage ersichtlich. Also angerufen, der Mitarbeiter am Telefon hörte sich sehr sachkundig an. Ich sollte Interesse an diesem Programm per Mail kundtun (Die Verwaltung der Gelder des Arbeitsamtes wird bei diesem Projekt von externen Projektträgern übernommen.) Einen Tag später kam dann die Absage, ich könnte nicht an diesem Programm teilnehmen, Projektträger werden und es ist für dieses Projekt in diesem Jahr sowieso kein Geld mehr da.
Also bei einem regionalem Projektträger angerufen. Es war eine interessante Unterhaltung mit dem zuständigen pädagogischen Betreuer. Zum Einem – ist mir aus vorherigen Kontakten bekannt – das die Arbeitsagentur etwas schwierig telefonisch erreichbar ist und dann hätten Sie auch nur die Zulassung für Portugiesen, Spanier und Rumänen und das auch nicht für den Winzerberuf. Also wieder nichts mit der Förderung von ausländischen Ausbildungswilligen. Problem!
Da Sprachuntericht in meinem Fall nicht nötig ist – Deutsch wurde schon in der Schule unterrichtet – meinte mein Gesprächspartner, käme alternativ noch die Berufsausbildungshilfe in Frage.
Also obige „Da werden Sie geholfen“ Rufnummer angerufen. Der erste Anruf scheiterte an einem inkompetenten Mitarbeiter. Kenne ich von anderen Gelegenheiten. Ich hatte schon einmal mehrere Stunden damit verbracht, einen sachkundigen Sachbearbeiter an die Strippe zu bekommen. Also der zweite Versuch. Zuerst eine Belehrung, dass diese Rufnummer nur für Arbeitgeber zuständig ist und nicht für Arbeitnehmer, die diese Hilfe beantragen müssten. Aber dann hat es doch geklappt, ich durfte das Anliegen meines zukünftigen Stiftes vortragen und es sollte ein Antragsformular für diese Fördermaßnahme an mich geschickt werden. Ich hätte da noch einige Fragen, sagte ich. Er sagte, ich werde angerufen. Einen persönlichen Sachbearbeiter in meiner zuständigen Arbeitsagentur mit eigener Nummer gibt es, auch für Arbeitgeber, nicht! Trotzdem ein kleiner Erfolg!
Einige Stunden später der Rückruf der Agentur. Leider kommunizierte die dafür zuständige Sachbearbeiterin mit meinem Anrufbeantworter. Letzter Satz: „Für Rückfragen können Sie mich gerne zurückrufen“, natürlich keine Telefonnummer. Es gibt nur oben genannte, die bei einem Callcenter landet.
Die Anträge auf die Berufsausbildungsbeihilfe kamen einige Tage später an. Gott sei Dank sehr verständlich gehalten. Die benötigten Dokumente kamen auch ganz schnell per Internet von der Familie.
Heute sind wir, also mein Stift und ich, dann persönlich zum Arbeitsamt gefahren. So stand es ja auch im Anschreiben bei der Zusendung der Anträge. Da es ja Arbeitnehmersache ist, diese Papiere abzugeben, in die Schlange vor den „Empfang“ gestellt. Ich hasse es, dass mit dem in Schlange stehen!
Als wir dann dran waren, keine Beratung, keine Sichtung des Papierstapels und/oder Hinweise auf Ausfüllfehler oder fehlende Dokumente! Es werde weitergeleitet an die Sachbearbeiter wurde ich beschieden. Ob ich noch Fragen hätte, der Sachbearbeiter würde dann zurückrufen…
Die Zeit heute Morgen hätte ich mir sparen können. Besser direkt an das übergeordnete Arbeitsamt geschickt und der Antrag käme wahrscheinlich eher in die Bearbeitung. Servicequalität ist etwas anderes. Jetzt lasse ich mich einmal überraschen.
In zwei Wochen ist Ausbildungsbeginn. 🙂
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