Mit der Qualität der 2021er Rieslinge sind wir sehr zufrieden, wie ich hier schrieb. Das Menge-Güte-Gesetz spielte dieses Jahr eine starke Rolle: Je weniger Trauben in einem Weinberg geerntet werden, desto besser ist später der Wein. Die Trauben erreichten dieses Jahr trotz der kühlen Reifephase eine hohe Reife. Es hingen wenige Trauben an den Rebstöcken in denen sich die von den Blättern kommenden Nähr- und Aromastoffe konzentrieren konnten.

Wenige Weinberge, die keinen Schaden durch die Pilzkrankheiten hatten, hatten einen Normalertrag.

Desaströs der Anblick in den von Peronospora und Schwarzfäule betroffenen Weinbergen. Einige wenige gesunde Trauben, viele teilgeschädige oder gänzlich vernichtete Trauben. Mittig eine mit Schwarzfäule befallene Traube, rechts ein Totalschaden durch Peronospora.

Das erste Jahr in neununddreißig Jahren ökologischem Weinbau, in dem wir massive Ertragseinbußen haben. Dass der eine oder andere Weinberg durch Frostschaden, Sonnenbrand, Pilzkrankheiten oder ähnliches Schaden nimmt, ist für uns normal. Solche Mindererträge wie in diesem Jahr hatten wir bisher noch nie gehabt. Etwas mehr wie eine halbe normale Ernte liegt im Weinkeller.

Für die Statistik:

In Deutschland gab es trotz großer Schäden in vielen Weinbergen ein plus von ca. 3 % gegenüber einer normalen Ernte. Reichlich Trauben in den gesunden Weinbergen führten zu diesem Plus. Auch hier sehr große Unterschiede zwischen den Dt. Anbaugebieten. Z. B.  liegt der Minderertrag in Baden bei – 21 %.

In Italien 9 % weniger, in Spanien -15 % und in Frankreich ein historisches Minus von 27 %. EU-weit liegt die Erntemenge bei ca. -3 %. Weltweit wird die Weinernte mit – 7 % gegenüber einer Normalernte geschätzt.