Das Ende der Trockenheit ist nicht absehbar. Es herrscht eine ausgesprochene Dürre. In der langfristigen Wettervorhersage kommt das Wort Regen oder Niederschlag nicht vor. Die Begrünungen sind fast gänzlich vertrocknet, in den Wäldern oberhalb der Weinberge sind man die ersten vertrockneten Bäume sichtbar. Alleine die Reben stehen größtenteils noch grün da.

Die Weinrebe gilt traditionell als eine Pflanze, die „resistent“ gegenüber Trockenheit ist. Dass sie einen Wassermangel verkraften kann, verdankt sie ihrer ausgeprägten Fähigkeit, den Boden dank eines stark entwickelten Wurzelsystems bis in tiefe Schichten zu nutzen. Außerdem ist ihr Wasserbedarf im Vergleich zu anderen Kulturen relativ bescheiden.

In einigen Weinbergen, die jünger sind und/oder der Fels sehr hoch ansteht, sieht man immer mehr Blattvergilbungen. Wassermangel und intensive Sonnenstrahlung setzen dort den Rieslingreben massiv zu. Wir schneiden an diesen gestressten Reben die Fruchtruten nebst Trauben ab, damit sie entlastet werden. Das schmerzt des Winzers Seele, aber bevor die Pflanzen Schaden nehmen, ist dies das Mittel der Wahl.