Viele kamen zum heutigen Weinbergsrundgang mit Erfahrungsaustausch, zu dem Peter Gänz, unser Ökoberater und ich geladen hatten. Sehr erfreulich war, dass sehr viele konventionell arbeitende Winzer sich informieren wollten. Weinberge besichtigend und diskutierend gingen wir von der Reiler Brücke aus in die höher gelegenen Weinberge der Reiler Goldlay. Sehr interessant an der Reiler Goldlay ist, das es dort viele Weinberge von verschiedenen Biowinzern gibt und daraus natürlich Diskussionen über die unterschiedlichen Weinbergspflegemöglichkeiten entstanden.
Von allen Winzern natürlich spannend erwartet, die Maschinenvorführung einer Spatenrollegge. Ein Arbeitsgerät zur Bodenlockerung mit geringen Zugkraftbedarf, das leicht ist und als Gebrauchtgerät fast nichts kostet. In der Landwirtschaft vor allen zur Bearbeitung steiniger Böden eingesetzt, hat Peter Gänz dieses Gerät für den Weinbau entdeckt. Um eine gute Arbeitsqualität zu erreichen muß mit hoher Geschwindigkeit gefahren werden, was natürlich sehr rationell ist.
Das normalerweise an einem großen Traktor im elterlichen Weingut unseres Bioberaters angebaute Gerät sah an meinem „kleinen“ Kettenschlepper monströs aus.
Da die Dreipunktanhängung der Spatenrollegge eine andere ist als an meiner Raupe, musste winzertypisch mit einen Weinbergsdraht nachgeholfen werden, was Belustigung unter den Winzern hervorrief. Für die eine Rebzeile bei der Vorführung reichte diese Befestigungsart aus.
Die Vorführung klappte sehr gut. Es war sehr interessant, wie bei dem jetzt sehr trockenen und harten Boden eine zehnjährige Begrünung umgebrochen werden konnte. Auch die Arbeitstiefe war beachtlich. Das hatten alle anwesenden Winzer diesem Gerät nicht zugetraut. Das Ergebniss dieser Maschinenvorführung beeindruckte einige Kollegen so sehr, das sie über ein Anschaffung laut nachdachten.
Hat der Winzer keinen Rat, dann nimmt er Draht! 😉
Hallo!
Wie sieht eigentlich das Ergebnis nach der Durchfahrt mit der spatenrollegge aus?
Leichte lockerung/durchschneiden des Bodens?
Leichte Lockerung des Bodens, gröber wie bei der Kreiselegge, die Erosionsgefahr ist bedeutend geringer. In der geübten Rebzeile war über zehn Jahre keine Bodenbearbeitung (begrünt) durchgeführt worden, die Lockerungstiefe ca. 3 – 4 cm. Mit Grubber oder Kreiseleggge wäre dieser Effekt nicht so leicht erreichbar gewesen. Für eine Raupe war die angebaute Spatenrollegge zu lang. Die Geradeausfahrt war nicht optimal möglich. Zwei Wellen mit geringerem Abstand der Messer wären besser. Aber es war nur eine Vorführung.
Gruß von der Mosel