Die erste Weinrallye im Neuen Jahr, mittlerweile sogar die 59zigste. Peter Ladinig hat dazu eingeladen:

„Im neuen Jahr wollen wir uns auch neuen Weinen widmen. Es geht um Weine aus fernen Ländern, wo man eigentlich keinen Wein vermuten würde. Ebenso geht es aber auch um unbekannte Weine und Rebsorten aus bekannten Regionen.

Exoten, das nicht alltägliche, so etwas ähnliches hatten wir ja schon einmal bei einer Weinrallye gehabt:  Weine der letzten EU Beitrittstaaten. Aber noch exotischer? Klar kein Problem, mein Weinkühlschrank mit den Gastgeschenken gab noch etwas her.

Na, was wohl? Riesling! Zwar als Rebsorte nicht exotisch, jedoch die Herkunft! Aus Brasilien als Gastgeschenk zu mir gekommen und mit Freunden verkostet. Wir fragten uns, was denn die Cool Climate Pflanze Riesling in den Tropen, bzw. Subtropen Brasiliens zu suchen hat.

„Reifebeginn bei warmen Nächten, bzw. ohne große Tag/Nacht Temperaturamplitute, bedeutet Zuckereinlagerung, null Aroma! Warme Tage/kühle Nächte bedeutet Zucker und Aromaeinlagerung! Um ein Maximum an Aroma, diese bezaubernden Fruchtaromen des Rieslings,  bilden zu können, braucht der Riesling kühle Reifenächte.“  schrieb ich einmal in einem anderen Beitrag zu einer Weinrallye.

Erwartungsgemäß null Rieslingaroma, – wie gesagt, die warmen Reifenächte – insgesamt, passend zu dieser Weinrallye, ein sehr, sehr exotischer Geschmack, man könnte auch sagen seltsam. Jenseits von uns bekannter positiver Aromatik. Jeder meiner Mitverkoster probierte, schüttelte den Kopf – nicht in Richtung Zustimmung – und trotz der kleinen Flasche verblieb ein überaus großer Rest in dieser, der den Weg in den Ausguß fand. Das, obwohl die Homepage wie folgt schwärmt: „aroma de frutas cítricas típico da variedade Riesling“. Auch ohne portugiesisch zu sprechen verständlich.

Nun ja, die Geschmäcker und Geschmacksempfindungen anderer Kulturen sind halt anders als meine. Der eine mag Lebertran, der andere vergorene Fische, ich halt einen Riesling aus den kühleren Klimazonen dieser Erde.