Wie ich hier schon berichtet hatte, hat die Pilzkrankheit Roter Brenner uns in der Reiler Goldlay etliche Trauben gekostet. Um im nächsten Jahr diesen Pilz zurück zu drängen, muss schon jetzt nachgedacht werden. Sozusagen eine Strategie entwickelt werden, damit wir diese heimtückische Krankheit zurückdrängen können, die alle paar Jahre Epedemieartig auftritt. Da beten nicht hilft, muss ich anders vorgehen.
Kurz zur Biologie: Die Sporen überwintern auf dem Boden. Nach ausreichender Feuchtigkeit reifen sie und können bei den nächsten Niederschlägen (mind. 10 l/qm) auf die Blätter verfrachtet werden. Zum Eindringen in das Blatt/Blütenstand wird keine Feuchtigkeit benötigt. Besonders empfindlich ist unser Riesling und die Infektionen findet man bevorzugt in flachgründigen Schieferweinbergen mit schwächer wachsenden Reben.
Unsere Strategie:
Die Rebsorte wechseln kommt natürlich nicht in Frage. Wir bleiben bei unserem Riesling.
Wir könnten auch hoffen, das der Regen, im Gegensatz zu dem diesjährigen Gewitter, als Nieselregen fällt und die ausgeschleuderten Sporen den Sprung zu den grünen Rebteilen nicht schaffen.
Die Spritzung unserer Pflanzenpflegemittel, die auch eine Wirkung auf diesen Parasit haben, näher an vorhergesagte Niederschläge terminieren, damit durch das Wachstum der Rebe die Wirkstoffe nicht verdünnt werden.
Als ganz wichtige Maßnahme ist die Steigerung der Bodenfruchtbarkeit anzusehen. Wobei ich dieser Steigerung mit gemischten Gefühlen entgegensehe. Aber der Reihe nach. Starkwüchsige Anlagen haben eine geringeren Traubenbefall als schwächer wachsende Weinberge. Also muß aufs Gaspedal getreten werden. Kompostfahren ist angesagt. Nach dem Blattfall im Herbst werden wir Grünschnittkompost in die betroffenen Weinberge bringen. Zu einem „verschütten“ wir die Überwinterungsform des Roten Brenners und senken das Infektionspotential und die bisher schwach- bis frohwüchsigen Reben werden durch die Kompostgabe hoffentlich Starkwüchsig.
Aber da beißt sich die Katze in den Schwanz:
Die Empfindlichkeit gegenüber unseren anderen Pilzkrankheiten Peronospora, Oidium und Botrytis wird zunehmen und entsprechende Gegenmaßnahmen erfordern.
Um qualitativ hochwertige Rieslingtrauben zu erzeugen, sind frohwüchsige, leicht unter Stress stehende Reben erforderlich, die lockere und kleinbeerige Trauben tragen. Da dann die Reben stärker wachsen (hoffentlich) sind zusätzliche Arbeitsgänge erforderlich um lockere und kleinbeerige Trauben zu erhalten.
Fazit:
Es gibt jede Menge Arbeit! Angefangen mit mit der Kompostausbringung bis hin zu ertragsreduzierenden und qualitätsfördernden Maßnahmen.
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