2014-02-07 Ulrike

Ulrike Laun hatte am vergangenen Wochenende zur Tafelrunde in die Landlust Körzin in Brandenburg eingeladen. Ein sechsgängiges Menü, dazu meine Weine, die die Speisen begleiten sollten.

„Sie möchten Lebensmittel, die nicht tausende von Kilometern hinter sich gebracht haben. Sie wissen, dass es Jahreszeiten gibt. Sie akzeptieren, dass das Frühjahr Rhabarber, Erdbeeren und Spargel gedeihen lässt. Sie wissen, dass dem Herbst das Reifen der Äpfel und Birnen vorbehalten ist.“

so in der Homepage dieses kleinen Landgasthofes. Dazu nach Möglichkeit alles aus regionaler Erzeugung.

2014-02-07 Speisekarte

Die Speisenfolge hörte sich gut an. Aber überall trockenen Riesling dazu? Konnte ich mir nicht vorstellen. Also ließ ich mich von Ulrike überraschen, die selbst am Herd stand. Ich fungierte als Mundschenk und erklärte den Gästen die Welt des Weines und im speziellen unseren Bioriesling.  2014-02-07 Dessert

Das Essen eine Wucht! Erste Sahne! Könnte mein Lieblingsrestaurant werden, wenn es denn um die Ecke bei Reil wäre! Jeder Gang eine neuer kulinarischer Höhepunkt! Kreative Regionalküche auf hohem Niveau.2014-02-07 Birne im Käsemantel

Und interessanterweise, unsere trockenen Rieslinge passten! Der Sekt zum Empfang und zur Vorspeise bis hin zur Auslese zum Törtchen, welches zum Schluss gereicht wurde. Für mich am spannendsten war der vorletzte Gang. Birne im Käsemantel mit Zabaglione vom Mosto Cotto.  Meine Vorstellungskraft konnte sich das im Vorfeld überhaupt nicht vorstellen. Jetzt weiß ich aber wie gut so etwas schmecken kann. Ich hoffe, dass ich noch das Rezept dafür bekomme. Werde ich natürlich dann hier veröffentlichen.

Das war einfach passend zum Riesling gekocht, auf höchstem Niveau.

Am zweiten Tag meiner Genussreise war ich vom Polit- und Weinjournalisten Rainer Balcerowiak nach Berlin eingeladen worden.

„Natürlich gibt es was zu essen, ich habe schließlich einen Ruf zu verteidigen. Ich dachte da an eine kleine Tofu-Lachsterrine mit Washabi-Ingwer-Vinaigrette (Dazu würde ein halbtrockener Riesling oder Muskateller passen) Und dann noch Gulasch vom Brandenburger Wildschwein mit hausgemachten Spätzle (klingt nach kräftigem Spätburgunder mit unaufdringlichem Holz. Blaufränkisch/Lemberger geht natürlich auch, aber AUF KEINEN FALL DORNFELDER!!).“

Ich durfte die Weine mitbringen. Nicht die Eigenen, die kennt Rainer schon. Also auf gut Glück einen Spätburgunder vom Kollegen Richard Arns fürs Wildschwein und für die Vorspeise vom Staatsweingut in Bernkastel einen Riesling feinherb eingepackt und zum Essen geöffnet. Auch hier Riesenglück! Die beiden Weine passten hervorragend zum Essen. Kann gut kochen, der Herr Journalist. Natürlich blieb es nicht bei den von mir mitgebrachten Flaschen. Weitere wurde geöffnet und bis spät in die Nacht probiert. Rainer schreibt auf seinem Blog über diesen Abend zwar von einem mittelschwerem Gelage, da bin ich aber anderer Meinung. Eher ein Bacchanal, so in Richtung ausschweifendes Fest.