Wie ich berichtete, befand ich mich in den letzten Tagen auf einer Weinreise. Grundtvig, das Förderprogramm der EU zur Erwachsenenbildung und Erfahrungsaustausch fördert diese Maßnahme. Mit dabei waren Kollegen aus Italien, Spanien und Frankreich. Die nächste Reise zum Erfahrungsaustausch soll im November nach Italien gehen und wir deutschen Winzer sind in einem Jahr die Gastgeber.
Wir besuchten in Spanien die Weinbaugebiete Rioja und Navarra, in Frankreich St. Emilion, Bergerac und Fronsac im Bordeaux Gebiet.
Über viele Eindrücke, Erfahrungen, und Begegnungen mit Kollegen werde ich in mehreren Teilen kurz berichten. Sehr anstrengend die Reise, da wir teilweise den ganzen Tag und die halbe Nacht unterwegs waren, aber auch lehrreich und mit jeder Menge Spaß verbunden.
Narvarra und Rioja sind geprägt durch heiße, sehr trockene Sommer. Eine Begrünung der Rebzeilen ist dort, trotz künstlicher Bewässerung, nicht möglich. Im Prinzip Wüstenklima.
Eine grandiose Landschaft, die teilweise durch hohe Berge begrenzt wird.
Malerische Dörfchen in der Weinebene, die auf Hügeln thronen.
Im Gegensatz dazu das Bourdeauxgebiet mit den besuchten Teilanbaugebieten. Reichliche Sommerniederschläge machen eine Weinbergsbegrünung möglich. Bedingt durch die Lage in der Nähe des Atlantiks, gibt es auch sehr viel Tau und Nebel, welches die Ausbreitung von Pilzkrankheiten fördert und die ökologisch arbeitenden Kollegen vor große Herausforderungen stellt.
Die Landschaft ist zersiedelter wie in den spanischen Anbaugebieten. Insbesondere im St. Emillion Gebiet sind die Chateaus ausserhalb der Ortschaften und die dazu gehörigen Weinberge um das Weingut arrondiert.
Apropos Chateau: Heisst zwar Schloß, meint aber in Weinbereich ein Weingut. Das kann natürlich ein Schloß sein, aber auch eine einfache Feldscheune mit Wohnhaus und Weinkeller wird als Chateau bezeichnet.
Die Reberziehung in den besuchten Ländern ist in der Regel ein niedriger Drahtrahmen mit einer kurzen Fruchtrute oder mehreren Zapfen.
Vom Anschauen bekam ich schon Rückenschmerzen. Rebschnitt in gebückter Haltung, eine grauenhafte Vorstellung. Ob dort Pygmäen arbeiten?
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