Die ersten Weinanalysen sind die Tage gekommen. Neben den wichtigen Parametern wie Alkohol, Restzucker und Säure wird der Extrakt, das spez. Gewicht und andere chemische Parameter erfasst. Aber eigentlich braucht man die meisten Analysedaten nicht. Aus der Analyse kann man schon gar nicht ersehen, wie der Wein schmeckt. Der Alkohol ist evtl. wichtig als Trunkenheitsfaktor, steht aber später auf dem Weinetikett, beim süßen oder milden Wein wäre die Restsüße noch als Orientierungspunkt wichtig und der Säuregehalt sagt relativ wenig über den Geschmack aus.
Interessanterweise scheinen etliche Weintrinker ausschließlich nach Analysedaten einkaufen zu wollen. Was jedoch noch interessanter ist, dass diese potentiellen Neukunden, die diese Daten anfordern, zu fast 95 Prozent keinen Wein ordern! Ich würde gerne wissen, wie denn die Eckdaten eines Weines aussehen müssen, damit diese Weintrinker eine Probebestellung tätigen.
Wie ich schon öfter berichtet habe: Sehen, riechen und schmecken! Das ist die beste Analysemethode und nur damit kann beurteilt werden ob ein Wein gut oder nicht gut ist.
Die Bio-Glühwei(h)n-Nacht, die am Freitag und Samstag in unserem Weingut stattfand, war ein voller Erfolg. Im Keller hatten wir die „Bildergeschichten aus dem Weingut Steffens-Keß“ in Papierform auf eine Schnur geklammert. Recht spannend, ein ganz anderer Blickwinkel wie beim Computer. Überrascht war ich beim Aufbau, was und wieviel ich innerhalb eines Jahres im Blog geschrieben habe.
Im Verkaufslager kam bei Rieslingglühwein und Weihnachtsgebäck vorweihnachtliche Stimmung auf. Trotz recht warmen Wetters floss der Glühwein in Strömen. Da alles umsonst war, wurde auf die Spendendose für die Villa Kunterbunt, ein Nachsorgezentrum für chronisch- und schwerstkranke Kinder in Trier, hingewiesen, die anschließend gut gefüllt war.
Noch an Dankeschön an Dirk Burg der uns kurzfristig seinen beamer für unsere Diashow geliehen hatte.
Weil es so klasse ist, hier noch einmal. Via Schreiberswein und Markus Jostock. Der wohl nächste Schritt bei der Vermarktung unserer Weine. Wäre einfacher als abfüllen, etikettieren, verpacken und versenden. Just in time Lieferung im wahrsten Sinne des Wortes: Direkt aus dem Computer.
Heute habe ich den neuen Tresterbrand von der Destille geholt. Zu Hause musste ich natürlich sofort probieren. Die nahtlose Fortsetzung der 2007er Qualitäten: Super Trauben, Wein in dem man baden könnte und nun auch der Tresterbrand eine Punktlandung.
In den letzten Tagen wurden die Jungweine von der groben Hefe getrennt oder abgestochen, wie der Winzer sagt. Aufwändig ist nach dem Umpumpen das Reinigen der Holzfässer. Da das klassische Moselholzfaß nur über ein Spund- und Zapfenloch verfügt, ich berichtete hier, wird das Faß mittels einer Faßwinde hinten angehoben und mit dem Hochdruckreiniger über das obere Spundloch gereinigt. Das Reinigungswasser läuft über das Zapfenloch nach aussen. Als kleines Helferlein gibt es noch ein speziell geformtes Röhrchen, welches auch den letzten Rest Reinigungswasser zwischen Faßboden und Faßdauben nach aussen ablaufen läßt.
Der ganz normale Irrsinn, denke ich, wenn ich bei einem Glas jungem Riesling über die Nebenkriegsschauplätze eines Weingutes nachdenke. In der Agrarwirtschaft sind wir von EU Vorschriften und deren Umsetzung gepeinigt: Vorschriften, Formulare und Dokumentationspflichten. Sei es die Weinmarktordnung, die Weinverordnung, die Bioverordnung oder andere EU Verordnungen. Dazu kommen die einzelnen Länder, die diese EU Verordnungen umsetzen. Und davon haben wir schon in Deutschland 16 (!!), die nicht immer einheitlich diese Vorlagen umsetzen. Eine Regelungswut, die den Wein nicht besser, die Welt nicht gerechter und dem Winzer viel Arbeit macht.
Bernhard Fiedler hat einen interessanten Artikel in seinem blog darüber geschrieben. Treffend fand ich folgende Aussage:
Besonders nachdenklich macht das von Fischler zitierte geflügelte Wort aus Brüssel. Dort heißt es offenbar:
Wenn eine neue EU-Richtlinie beschlossen wird,
protestiert der französische Präsident,
wird sie von Deutschland zu 120 Prozent umgesetzt (Zusatz Fischler: und von Österreich zu 150 Prozent),
und in Italien muß man froh sein, wenn man jemanden findet, der sie liest.
Als Demonstrationsbetrieb für den ökologischen Weinbau laufen bei uns im Weingut die Vorbereitungen für die Bio-Glühwe(h)n-Nacht an. Konzentriert laden 140 Demonstrationsbetriebe für den ökologischen Landbau am ersten Adventwochenende zu Glühwein, Weihnachtsgebäck und anderen Aktionen ein.
Als besonderer Höhepunkt wird bei uns im Weingut dieser Weblog auf Papier ausgedruckt und im Weinkeller auf die Wäscheleine gehängt. Zu einem gibt es immer noch genügend Menschen, die keinen Internetanschluß haben, zum anderen ist es für uns selbst sehr spannend, die Blogeinträge mal nebeneinander an zu schauen. Der Blickwinkel ist ganz anders, als wenn man vor dem Computer sitzt und am Bildschirm scrollt.
Für die, die kommen möchten, nun das offizielle Programm:
WANN?
Freitag/Samstag, den 07./08. Dezember 2007, ab 16.00 Uhr
WO?
Demonstrationsbetrieb Weingut Steffens-Keß
WAS?
Kostenloser Glühwein und Kinderpunsch(solange der Vorrat reicht)
Bio-Weihnachtsgebäck zum Probieren
Infos und Gespräche zum Öko-Landbau
Wir über uns:
Bildergeschichtenaus dem Weingut Steffens-Keß!
Das Jahr des Winzers in Fotos und Texten
Und da der Kinderpunsch, der Glühwein und die Weihnachtsplätzchen umsonst sind, wird eine Spendenbüchse für die Villa Kunterbunt in Trier aufgestellt, ein Nachsorgezentrum für chronisch- und schwerstkranke Kinder.
apropos:
Bei uns wird der Glühwein aus Riesling gemacht und schmeckt nicht so unsäglich beschi.. wie Charles M. Bugnowski es hier in seinem blog beschreibt.
Neben den mehr als 100 Weinen, die es auf unserer Ökoweinpräsentation zu probieren gab, wurde richtig gutes Fingerfood gereicht. Ralph Schmidt von Restaurant Distel (Hotel Ürziger Würzgarten) hatte sich jede Menge Arbeit gemacht, um diese kleinen Appetithäppchen zu gestalten. Die Optik klasse, der Geschmack himmlisch.
Neben Gemälden zeigte Heidi Bogner auch andere Möglichkeiten der Verwendung von Pinsel und Farbe.
Sinnvoll genießen – MyVideo
Da das Sushi-Band an der Theke reizte und meine Kamera auch eine Videofunktion hat, wurde natürlich ein Video gemacht. Aber schauen Sie selbst mal rein. Man kann natürlich über die Qualität streiten, aber der Winzer soll winzern und gute Weine machen und keine Oscarpreisverdächtigen Filme.
Die heutige Ökoweinpräsentation in Bernkastel, wir berichteten hier und hier, war ein Erfolg. Die Stimmung in der Lounge des Rotwild-Kellers war klasse, das Fingerfood und der Wein sehr gut und wir Winzer haben mit unseren Gästen angenehme Stunden verbracht.
Ein ausführlicher Bericht mit weiteren Bildern und Videos wird in den nächsten Tagen folgen.
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