Danke…

Danke, liebe Kollegen von Terroirmarche,  dass wir bei Eurer diesjährigen Weinpräsentation dabei sein durften.

Schon mehrmals wurden wir Ökowinzer von der Mosel als Gastwinzer der italienischen Biowinzervereinigung in den Marken eingeladen. Dieses Jahr fand die Jahrespräsentation der Winzerkollegen in Ancona am vergangenen Wochenende in der La Mole, ein Kulturzentrum im Hafen, statt. Zwei Tage Weinverkostung und ein spannendes Rahmenprogramm boten die ital. Winzern den Besuchern.

Neben meiner Wenigkeit reiste noch Dieter (links im Bild) vom Weingut Hoffmann-Simon aus Piesport mit, um mit mir den Moselriesling in Italien zu präsentieren. Es machte uns sehr viel Spaß und wir ergänzten uns Prima. Wenn etwas Zeit war, repräsentierte einer von uns beiden die Mosel und unsere Weingüter und der andere ging zu den Kollegen probieren.

Fest im Rahmenprogramm die flüssigen Seminare, also betreutes trinken, mit vielen verschiedenen Weinen. Kommentiert von einem Moderator. Wir verstanden zwar nicht, was auf der Bühne über die Weine erzählt wurde, aber das brauchten wir nicht. Der Wein im Glas erzählte uns schon genug.

Stilecht wurden die Weine von Sommeliers, auch Mundschenk oder Weinkellner/-in genannt, ausgeschenkt. Tres chic aussehend, mit „Berufsbekleidung“ und dem umgehängten Tastevin, eine Probierschale am Silberkettchen.

Auch das Essen kam nicht zu kurz. Gute regionale italienische Küche, bodenständig und gut. Daher zwei Tipps wo man es sich gut gehen lassen kann.

Direkt am Meer gelegen, mit Blick auf den Fischereihafen, dinierten wir z.B. im Restaurant Il Palombaro in der Nachbarschaft des Veranstaltungsortes leckeren Meeresfisch.

Auf Empfehlung von unseren ital. Freunden suchten wir noch die Trattoria Clarice auf und waren sehr überrascht.  Die Chefin und Köchin hatte sich tagsüber auf der Weinpräsentation intensiv mit unserem Moselriesling beschäftigt und erkannte uns direkt. Ein sehr gemütliches kleines Restaurant mit einer kleinen, aber sehr guten Speisekarte und eine große Auswahl an Bioweinen. Wir wurden herzlichst begrüßt und konnten beim abendlichen Dämmerschoppen zuschauen, wie die Köchin in der Küche werkelte.

Erster!

Erster! Nachdem uns in den letzten Jahren öfters die ganze oder die halbe Ernte des Weinbergpfirsichs geklaut wurde,  war ich heute als erster da und habe geerntet. Mangels genügender Erntebehältnisse werden morgen früh die restlichen Pfirsiche (Prunus persica) gepflückt.

Von einem weiteren Pfirsichbäumchen, dass ich vor fünf Jahren gepflanzt hatte, konnte ich dieser Tage die erste Ernte einfahren. Leider erst die erste. Die eigentlich erste Ernte fiel meinem Mähgerät zum Opfer, als ich versehentlich über das im Weinberg stehende Bäumchen mit dem Kettenschlepper fuhr. Die zweite und dritte Ernte, jeweils nur eine Handvoll Früchte, wurden auch geklaut.

Es stellte sich jetzt heraus, dass das Bäumchen, das ich als Weinbergspfirsich von einem befreundetem Hobbygärtner bekommen hatte, ein weißer Pfirsich ist, der äussert wohlschmeckend und aromatisch ist.

Küchenparty

Der Winzer winzert nicht nur im Weinberg und Weinkeller. Auch der Verkauf muss gefördert werden. So freuten wir uns am vergangenen Wochenende über die Einladung unseres Lieblingsrestaurants Reiler Hof, bei der Küchenparty teilzunehmen und einige unserer Weine vorzustellen. Trinken und Essen auf höchstem Niveau!

Die Kleinigkeiten zum Aperitif wurden in den Speisesälen als Fingerfood gereicht. Schlemmen war angesagt.

Gratinierte Austern, Froschschenkel mit Cremespinat und andere kleine Leckereien überzeugten.

Die Vorspeisen ebenfalls deliziös: Z.B. Créme Brülée von der Gänseleber oder Thunfisch mit Currymango und asiatischem Gemüsesalat. 

Als Sattmacher und Hauptspeise folgten weitere Köstlichkeiten aus der Restaurantküche, die vom Dessert gekrönt wurden.

Bis auf das Fingerfood mussten sich die Gäste selbst in der Küche und bei den vier im Lokal anwesenden Rieslingwinzern bedienen. Das ganze als Küchenparty zelebriert. Nicht steif am Tisch sitzen und sich bedienen lassen, sondern ständig in Bewegung bleibend um Nachschub an Trink- und Essbarem zu besorgen und nebenbei noch andere nette Menschen kennenlernen.

Es war wieder schön: Terroirmarche

Es war wieder schön! Am vergangenen Wochenende war ich mit meinen Winzerkollegen Jan Klein vom Staffelter Hof, Christian Klein, beide aus Kröv und Markus Boor vom Weingut Klein in Tr.-Trarbach, zum dritten Mal beim Terroirmarche Festival in Macerata in Italien, um die Mosel mit ihren Rieslingweinen zu präsentieren.

Ein buntes, weinbezogenes Rahmenprogramm ergänzte die Weinverkostung am vergangenen Samstag und Sonntag. Wie in jedem Jahr gab es eine Fotoausstellung. In diesem Jahr wurden die Bilder von Hassan Badreddine  „Io pure sarò vigna“ im Palazzo Buonaccorsi gezeigt.

Weitere Workshops, ein Konzert im Rahmen des San Severino Blues Festival, und weitere Veranstaltungen rundeten die Veranstaltung ab.

In der alten Großbäckerei, der Galleria Antichi Forni unter dem Uhrturm, fand die Präsentation der Weine statt.

In den Kellern herrrschte reger Andrang. Da wir an einem Tisch die Moselrieslinge gemeinsam präsentierten, hatte ich genügend Zeit, die italienischen Weine ausgiebig zu verkosten.

Als Weißweinwinzer habe ich natürlich zuerst die weißen Weine aus den Rebsorten Verdicchio und Pecorino und danach die Rotweine probiert. Bis auf den für Moselwinzer etwas hohen Alkoholgehalt waren die Qualitäten sehr gut.

In diesem Jahr bliebt genügend Zeit die italienische Küche zu geniesen. Nach der Präsentation wurde mit den ital. Winzern gespeist, vor der Veranstaltung waren wir auf uns alleine gestellt. Wir hatten trotz leichter Kommunikationsschwierigkeiten immer leckeres Essen auf den Tellern. Besonders gut fand ich den Kaninchenrollbraten in der Osteria dei Fiori, die ich schon vom letzten Jahr her kannte.

Gipfelstürmer

Am vergangenen Samstag starteten wir zur alljährlichen Männer-, bzw. Winterwanderung an die Untermosel. Die Moselberge wollten wir wieder als Gipfelstürmer erklimmen. Der Moselsteig, Etappe 22, zwischen Löf und Kobern-Gondorf an der Untermosel war das Ziel.

Der erste, kleinere Aufstieg führte uns zur Burg Thurant über Alken. Übrigens eine der schönsten Burgen an der Mosel.

Nach dem ersten großen Anstieg erreichten wir die Wallfahrtskirche Bleidenberg oberhalb von Niederfell. Zuerst Kirchenbesichtigung, dann eine kleine Rast mit Speis und Trank mit Ausblick ins Moseltal.

Das kalte Wetter mit dem eisigen Ostwind, der uns schon bei der Zugabfahrt in Reil um die Ohren pfiff, ließ uns warm eingepackt wandern. Die Aufstiege – insgesamt wurden über 500 Höhenmeter überwunden – waren anstrengend. Steil bergauf, dazu auf der Sonnenseite der Moselnebentäler. Also Jacken wieder ausziehen, oben auf dem Berg sofort wieder anziehen, damit man durch den Wind nicht auskühlte.

Dann auf den Moselbergen eine grandiose Aussicht auf die Mosel, die sich als glitzerndes Mäander präsentierte.

Im Abendlicht erreichten wir dann Kobern-Gondorf mit der Matthiaskapelle und der Niederburg, um mit der Bahn wieder nach Hause zurückzukehren. Verpflegungstechnisch waren wir gut gerüstet. In jeden Rucksack fand sich etwas für die Pausen. Mein Rucksack war mit italienischen Spezialitäten bestückt.

Adronaco, ein in Deutschland ansässiger Supermarkt für ital. Spezialitäten, stellte uns einiges an Marschverpflegung und auch Wein zur Verfügung. Bei den Gläschen mit Antipasti gefiel besonders die Kirschtomatencreme. Die Waffelröllchen gefüllt mit feiner Haselnusscreme punkteten beim Gebäck und waren schnell gefuttert. Die sehr guten Vollkornkekse kamen gar nicht erst zur Wanderung mit, da diese bei einer anderen Gelegenheit rasend schnell verspachtelt wurden. Dem Wein, ein weißer aus der Lombardei und sizilianischer Merlot, erging es wie den Waffelröllchen und die Flaschen waren schnell geleert. Sehr sauber vinifiziert, unkompliziert und süffig. Danke Adronaco!

Ich habe schon des öfteren Produktproben kostenlos zugesendet bekommen. Einige davon wurden hier im Blog besprochen, positiv wie negativ. Daher zur Kenntlichmachung die neue Kategorie Reklame in der rechten Menüleiste.

Falls noch jemand eine Besprechung eines Produktes haben möchte, meine Adresse steht im Impressum. Ich bräuchte noch und hätte gerne:……

Abendessen?

2017-05-04 Tanja Grandits' Himbeer-Granola Dessert

Foto: Steinbeisser

Abendessen ist vielleicht etwas zu einfach ausgedrückt. Eher schon hohe Kunst in der Gastronomie, wie hier das Himbeer-Granola Dessert von Tanja Grandits2017-05-04 Jef Schuur's Mikado-Chard-Rose-Hip-Dip Vorspeise.Foto: Steinbeisser

oder das Mikado-Chard Rose Hip Dip von Jef Schuur. Experimentelle  Gastronomie, die von Steinbeisser (2009 von Jouw Wijnsma und Martin Kullik gegründet) weltweit organisiert wird.

„Die Experimental-Gastronomie vereint renommierte Köche und Künstler zu einem kulinarischen Erlebnis der Extraklasse. Lebensmittel- und Getränkezutaten sind vollständig pflanzlich (vegan) und stammen von lokalen biologischen und biodynamischen (Demeter) Produzenten. Künstler kreieren Besteck und Geschirr, das Experimentieren und die Suche nach neuen Wegen zum Genuss von Essen feiert. Das Abendessen präsentiert zeitgenössische Küche auf höchstem Niveau und vereint Design, Gastronomie und Natur.“

so die Initiatoren auf ihrer Homepage.

Wir hatten die Gelegenheit, bei verschiedenen Kochevents von Steinbeisser Zutaten liefern zu dürfen. Insbesondere unsere Essigspezialitäten waren heiß begehrt, die auch beim Mikado-Chard Rose Hip Dip und Himbeer-Granola Dessert verwendet wurden.

Dazu wird eine Sammlung außergewöhnlichen Bestecks und Tafelgeschirrs präsentiert, die von mehr als 25 Künstlern in fünf Jahren experimenteller Gastronomie gestaltet wurden.

Schauen Sie bitte einmal in das Journal von Steinbeisser und genießen Sie die Bilder dieser Kochevents. Klasse fotografiert und beachten Sie unbedingt das von Künstlern kreierte Essgeschirr.

Fragaria vesca

2017-06-13 Weinbergserdbeeren

Fragaria vesca,  die Weinbergserdbeere Walderdbeere. Sie ist in unseren Weinbergen sehr verbreitet und dient als leckere Zwischenmahlzeit. Kurz bücken und schnell hat man eine Handvoll dieser aromatischen Früchte gepflückt.

Leider sind die Früchte dieses Jahr sehr klein. Durch die starke Trockenheit standen die Pflanzen schon kurz vor dem Verdorren. Ein ergiebiger Regen vor zwei Wochen rettete die die kleine Ernte.

Den Reben sieht man teilweise den Wassermangel auch schon an. Der Wuchs ist langsamer geworden und erste Blattaufhellungen aufgrund der Trockenheit und dadurch bedingtem Nährstoffmangel sind zu sehen.

Weinreise ins Piemont Teil 2: Essen und trinken

2017-04-25 Barolo Rotwein

Auf hohem Niveau, das Trinken im Piemont, das Essen auch. Schon bei der Begrüßung in der Familie meiner Gastgeberin gab es einen richtig ordentlichen Basiswein, dazu in Kräuter, Knoblauch und Olivenöl eingelegte Sardellen.

Ein Besuch galt dem Familienweingut Fratelli Revello in La Morra. Keine Touristenführung, sondern eine Winzerführung mit Keller- und Weinbergsbesichtigung. Es gab einen kleinen Erfahrungsaustausch mit dem Winzer und der Winzerin, bevor es in die Vinothek zu probieren ging. Beginnend beim Dolcetto, über Barbera bis hin zu verschiedenen Qualitäten an Baroloweinen, konnte ich die ganze Bandbreite des Angebotes kennenlernen.  2017-04-25 Genoosenschaft Barolo Traubenannahme

Ein ganz anderes Kaliber war die Genossenschaft Terre del Barolo in Crinzane Cavour. Draußen vor der Kellerei die große, moderne Traubenannahmestation.2017-04-26 Barolo Genossenschaft

Im Weinkeller, neben modernen Tankanlagen, überraschenderweise sehr viele Holzfässer, in denen der Wein vinifiziert wird. Bei der Verkostung gab es zuerst einen Weißwein. Einer der wenigen die ich auf dieser Reise verkosten durfte. Danach ein ähnliches Sortiment wie im Weingut Fratelli Revello, zum Schluss noch Barbera und Nebbiolo aus ökologischem Anbau. Fand ich natürlich klasse, also das mit dem Ökowein.

2017-04-25 Piemont Haselnüsse

Zwischen den großen Mahlzeiten die legendären gerösteten Piemonteser Haselnüsse oder die richtig gute weltbeste  Eiscreme der Gelateria in Crinzane Cavour in der Via Garibaldi.2017-04-25 Dinieren PiemontDas leibliche Wohl wurde ergänzt durch ausgiebiges Dinieren, meistens in den Abendstunden. Ausgezeichnet das Essen, z.B. im L‘ Argay in Castiglione Falletto. Die Weinkarte war bestens sortiert und der Service aufmerksam und zuvorkommend.2017-04-25 Azienda Agricola Fratelli Aimasso

Quirliger dagegen das Leben im Civico Undici in Alba.

„Civico Undici ist kein Restaurant, es ist ein Ort, um die Liebe zu den Produkten zu teilen, die die Natur saisonal… gibt. Wir haben keine Speisekarte, die Gerichte des Tages variieren je nach Saison und Angebot. Es kommt immer von kleinen lokalen Produzenten.“ so die grobe Übersetzung der Idee der Eigentümer, die dahinter steht. 

Eine gemütliche und ungewungene Athmosphäre. Das Essen war bodenständiger wie im L’Argay, aber ebenfalls sehr hochwertig. Man kam sehr schnell ins Gespräch mit dem Nachbartisch zur Rechten und trank noch ein Fläschchen Wein zusammen.

2017-04-25 civico undici Alba

Auch der Tisch zur linken prostete uns zu und der Abend verging in dieser netten Gesellschaft wie im Fluge. 2017-04-23 Il Falstaff Verduno

Ein kurzer Besuch im Il Falstaff in Verduno am letzten Tag. Die Küche hatte noch geschlossen, aber Küchenchef und Besitzer Franco Giolitto nahm sich Zeit für ein kurzes Gespräch und es gab wieder einen Wein zu probieren. Eine etwas unbekanntere Rebsorte – den Namen habe ich vergessen -, frischer, leichter und würziger schmeckend, als die bekannten Rebsorten im Barologebiet. Das Il Falstaff werde ich mir vormerken für meinen nächsten Besuch im Piemont. Die Speisekarte lässt einiges erwarten.

Zum ersten Teil meines Reiseberichtes: Weinreise ins Piemont Teil 1: Die Landschaft