by Harald | 10. Februar 2014 | Essen, Weinverkauf

Ulrike Laun hatte am vergangenen Wochenende zur Tafelrunde in die Landlust Körzin in Brandenburg eingeladen. Ein sechsgängiges Menü, dazu meine Weine, die die Speisen begleiten sollten.
„Sie möchten Lebensmittel, die nicht tausende von Kilometern hinter sich gebracht haben. Sie wissen, dass es Jahreszeiten gibt. Sie akzeptieren, dass das Frühjahr Rhabarber, Erdbeeren und Spargel gedeihen lässt. Sie wissen, dass dem Herbst das Reifen der Äpfel und Birnen vorbehalten ist.“
so in der Homepage dieses kleinen Landgasthofes. Dazu nach Möglichkeit alles aus regionaler Erzeugung.

Die Speisenfolge hörte sich gut an. Aber überall trockenen Riesling dazu? Konnte ich mir nicht vorstellen. Also ließ ich mich von Ulrike überraschen, die selbst am Herd stand. Ich fungierte als Mundschenk und erklärte den Gästen die Welt des Weines und im speziellen unseren Bioriesling. 
Das Essen eine Wucht! Erste Sahne! Könnte mein Lieblingsrestaurant werden, wenn es denn um die Ecke bei Reil wäre! Jeder Gang eine neuer kulinarischer Höhepunkt! Kreative Regionalküche auf hohem Niveau.
Und interessanterweise, unsere trockenen Rieslinge passten! Der Sekt zum Empfang und zur Vorspeise bis hin zur Auslese zum Törtchen, welches zum Schluss gereicht wurde. Für mich am spannendsten war der vorletzte Gang. Birne im Käsemantel mit Zabaglione vom Mosto Cotto. Meine Vorstellungskraft konnte sich das im Vorfeld überhaupt nicht vorstellen. Jetzt weiß ich aber wie gut so etwas schmecken kann. Ich hoffe, dass ich noch das Rezept dafür bekomme. Werde ich natürlich dann hier veröffentlichen.
Das war einfach passend zum Riesling gekocht, auf höchstem Niveau.
Am zweiten Tag meiner Genussreise war ich vom Polit- und Weinjournalisten Rainer Balcerowiak nach Berlin eingeladen worden.
„Natürlich gibt es was zu essen, ich habe schließlich einen Ruf zu verteidigen. Ich dachte da an eine kleine Tofu-Lachsterrine mit Washabi-Ingwer-Vinaigrette (Dazu würde ein halbtrockener Riesling oder Muskateller passen) Und dann noch Gulasch vom Brandenburger Wildschwein mit hausgemachten Spätzle (klingt nach kräftigem Spätburgunder mit unaufdringlichem Holz. Blaufränkisch/Lemberger geht natürlich auch, aber AUF KEINEN FALL DORNFELDER!!).“
Ich durfte die Weine mitbringen. Nicht die Eigenen, die kennt Rainer schon. Also auf gut Glück einen Spätburgunder vom Kollegen Richard Arns fürs Wildschwein und für die Vorspeise vom Staatsweingut in Bernkastel einen Riesling feinherb eingepackt und zum Essen geöffnet. Auch hier Riesenglück! Die beiden Weine passten hervorragend zum Essen. Kann gut kochen, der Herr Journalist. Natürlich blieb es nicht bei den von mir mitgebrachten Flaschen. Weitere wurde geöffnet und bis spät in die Nacht probiert. Rainer schreibt auf seinem Blog über diesen Abend zwar von einem mittelschwerem Gelage, da bin ich aber anderer Meinung. Eher ein Bacchanal, so in Richtung ausschweifendes Fest.
by Harald | 27. September 2013 | Essen, Sonstiges

Nach der letzten gemeinsamen Touristenweinprobe der Reiler Winzer war die Kasse gut gefüllt. Da auf dem Winzerverbandskonto noch genügend Reserve ist, wurde der Gewinn zur Wirtschaftsförderung eingesetzt. Als Förderziel wurde der Reiler Hof erkoren. Der Etat wurde dem jungen Küchenchef genannt. Davon sollte das Korkgeld für die mitgebrachten Weine bezahlt werden und ein 3-Gänge Menü, welches er nach seinem Gusto zusammenstellen konnte.
Die mitgebrachten Weine wurden kunterbunt durcheinander probiert. Jeder teilnehmende Winzer sollte eine Flasche mitbringen. Die einzige Bedingung war, dass er nicht aus dem eigenen Weingut stammte. So gab es beim Menü eine breite Palette Weine zu probieren. Als Aperitif gab es einen 2010er Gewürztraiminer von meinem bloggenden Kollegen Armin Kobler, gefolgt von verschiedenen Rieslingen u.a. aus Rheinhessen und Mosel, Sauvignion blanc aus Chile, Riesling Sekt, Silvaner aus Franken, einige Rotweine und weiß der Teufel noch welche Weine auf dem Tisch standen.
Die Suppe am Anfang begeisterte schon! Karotten-Ingwer Suppe vom feinsten. Hervorragend dekoriert und noch besser im Geschmack! Ich müsste nochmals einen Kochkurs im Reiler Hof belegen, damit Küchenchef Christoph mir das Rezept verrät.
Der Hauptgang – leider ist keines der Bilder etwas geworden – die Überraschung: Hirschfilet auf Spitzkohl mit Pfifferlingen und weiteres drumherum. Spitzenküche wie ich es von diesem Restaurant erwarte!

Zum Dessert Crème brûlée auf Teppich auf Schälchen. Optisch nicht so aufgemotzt wie die zwei Gänge vorher, aber geschmacklich auf dem gewohnten Niveau.
Gut gegessen und gut getrunken machten wir Winzer uns zu später Stunde auf den Nachhauseweg, nicht ohne den Vorsatz gefasst zu haben, nach der nächsten gemeinsamen Winzeraktion noch einmal Wirtschaftsförderung zu betreiben.
by Harald | 21. Januar 2013 | Essen, Wetter

Der Winter beschert uns eine Atempause. Im Weinberg sind sämtliche Arbeiten zur Ruhe gekommen, im Weinkeller nur noch Kleinigkeiten zu arbeiten.

Zeit um etwas zu entspannen und sich Ruhe gönnen, z.B. im Stadtpalais Mertes in Bernkastel-Kues. Den Blick auf die perfekt restaurierte Stuckdecke richten und dabei

in Ruhe frühstücken. Sei es das obige, gesunde Frühstück oder das deftigere Bauernfrühstück, das Cafe K im Stadtpalais hat die richtige Auswahl. Jetzt im Winter ganz entspannt und ruhig, da keinerlei Touristen die Moselstadt bevölkern. Und wie schon oben erwähnt habe: Unbedingt die prächtigen, perfekt restaurierten Stuckdecken anschauen oder das restaurierte Dach, bei dem sich der Dachdecker verwirklichen konnte.
by Harald | 14. November 2012 | Essen

Wegen diesem Hamburger hat Christoph Heim seinen Spitznamen weg: McHeim! Seit er nun schon im zweiten Jahr das Restaurant vom Reiler Hof, Heims Restaurant, leitet, hat sich einiges getan. Ich berichtete hier schon einmal über die regionale Küche des Restaurants. Sogar einen Tag hinter die Kulissen schauen konnte ich bei einem Kochkurs.
Von ganz einfach, der extrem leckeren Currywurst, über obigen genial schmeckenden Hamburger und Schnipo bis hin zur Sterneküche.
Sterneküche auch letzten Sonntag: Mit Freunden Martinsgans essen. Als Vorspeise Entenleber mit entsprechender Garnitur. Die Belugalinsen der Garnitur einfach genial und alles lecker angerichtet.

Klassische Gans mit Knödel, Rotkraut, Rosenkohl und Bratapfel. Portionen so groß, das wir auf das Dessert verzichteten. Dazu Weine aus der kleinen, aber feinen Weinkarte. Die übliche, lockere Atmosphäre im Restaurant zudem ungemein förderlich für den Wohlfühlfaktor.
Wie gesagt, Sterneküche! Den Anfang hat er gemacht. Im Neuen Michelin Führer hat er die erste Hürde genommen. Eine Empfehlung (Guide Michelin 2013 mit einem Bib Gourmand) – ich würde sagen ein halber Stern – gab es in diesem Restaurantführer. Herzlichen Glückwunsch an mein Lieblingsrestaurant!
by Harald | 20. September 2012 | Allgemein, Essen, Sonstiges
„Wer eine minderjährige Tochter hat und es sich gründlich mir ihr verderben will, hat eine ziemlich einfache und absolut sichere Möglichkeit: Einfach mal leckeres Pferdefleisch auf den Esstisch stellen. Doch auch viele…“
Endlich hat er einen Blog. Ich hatte schon lange darauf gewartet. Rainer Balcerowiak ein linker Journalist, der sich ausgiebig mit Genussthemen befasst, hat endlich mit dem bloggen angefangen. Unter dem Motto „Genuss ist Notwehr“ ist sein Blog online gegangen. Interessante Betrachtungen über die Dinge rund um den Genuss. Erfrischend, frech und provokativ, so ganz anders als andere Schreiberlinge.
Ich mag seine Texte. Vor längerer Zeit berichtete ich schon einmal über sein Buch „das demokratische Weinbuch“ und freue mich schon darauf, Anfang Oktober sein Neues Werk „der kulinarische Notfallkoffer“ druckfrisch zu erhalten und anschließend darüber zu berichten.
by Harald | 11. Juni 2012 | Essen, Wein, Weinverkauf

So einen Pokal will ich auch! Bei meinem Lieblingsmetzger stehen diese Pokale massenhaft im Verkaufsraum. Zum Blutwurstritter geschlagen, Europameister in der Wurstherstellung, Großer Preis für die besten Würstchen, Gewinner des Fleischwurstpokals, um nur einige seiner Ehrungen zu nennen, die mit einem Pokal geehrt wurden.
So etwas gibt es leider im Weinbereich nicht. Keine schönen Pokale, aus denen man Wein trinken könnte, bestenfalls eine Münze zum umhängen und die obligatorische Urkunde. Mit diesen könnte ich mittlerweile Probierstube und Flur tapezieren.
Trotzdem freue ich mich, wenn wieder eine Urkunde ins Haus flattert. Wir machen nur bei wenigen Weinwettbewerben mit. Ich schrieb hier schon einmal über diese Wettbewerbe. Aber es gibt einige Pflichtveranstaltungen. Da muss ich mitmachen! Z. B. bei ECOVIN, unser Anbauverband, der jährlich die EcoWinner Verkostung durchführt.
Meistens bei den trockenen Rieslingen immer vorne dabei, mehrfach schon die ersten Plätze belegt. So auch dieses Jahr. In der Kategorie kräftige Rieslinge belegten wir mit unserer 2011er Reiler Goldlay Auslese trocken den ersten Platz. Das schmeichelt unserem Ego, zeigt, dass unsere Weine nicht so schlecht sein können und hilft natürlich beim Weinverkauf.
by Harald | 11. Mai 2012 | Essen

Heute Mittag, beim Zubereiten des regional gewachsenen grünen Spargels, erinnerte ich mich. Bisher hatte ich noch nicht über das königliche Gemüse geschrieben. Brauche ich aber auch nicht, da alle Medien in der Spargelzeit darüber berichten.
Aber eine Weinempfehlung werde ich trotzdem geben: Riesling! 2011er und trocken wie diese hier. Für die, die nicht genug Riesling bekommen können, sei der Spargel in Riesling-Schaum oder Spargel mit Rieslingsoße zu empfehlen. Natürlich kann man die Spargelcremsuppe auch mit Riesling verfeinern. Weitere Rezepte gibt es hier.
by Harald | 10. April 2012 | Essen, Rund ums Weingut, Wein

Wieder Festtage überstanden. Neben Weihnachten sind auch die Ostertage mit reichlich Essen und trinken verbunden. Natürlich Lamm, gehört einfach zum Osterfest und wurde in Form einer Haxe in meinem Lieblingsrestaurant genossen. Schneller weggegessen wie fotografiert. 
Natürlich war auch selber kochen angesagt. Der Rotwein wanderte ausschließlich in die Soße für die Keule. Für mich beim Kochen noch eine angebrochene Flasche Chardonnay aus Kalifornien im Kühlschrank gefunden. Aus der Rubrick „Geh ich nicht ran“. Mein Sohn hatte diese Flasche geschenkt bekommen. Einfachste Ware aus dem Supermarkt. In der Aromatik an Fisch erinnernd. Geruchlich Richtung Miesmuschel beim Kochen. Nach der Probe wieder zurück in den Kühlschrank, wo sie jetzt noch steht und wahrscheinlich bald entsorgt wird. 
Die Kategorie „Geh ich nicht ran“ wird z.B. durch Reste der Partys meiner Kinder immer wieder in meinem Weinkühlschrank aufgefüllt. Am Etikett teilweise schon anzusehen, das es sich um dürftigste und für das körperliche Wohlbefinden gefährliche Weine handelt. Wie dieser Riesling aus Brasilien, der vor einigen Monaten verkostet wurde. Mehr als zehn Freunde verkosteten, geschmacklich fast wie Jauche, der Rest fand den Weg zur Kläranlage. 
Da lobe ich mir Gastgeschenke von Kunden, Winzerkollegen oder die berühmten Winzertauschpakete. So dieser Trollinger aus Württemberg, den ich nebst anderen Weinen gegen ein Rieslingpaket von uns getauscht hatte. Typisch helle Farbe, sehr erfrischend mit guten Trinkfluss. Für einen Rotwein sehr hell, aber das sogenannte Schwabenblut sollte man als eigene Kategorie verstehen. Es muss nicht immer ein tiefroter, marmeladig und holzbetont schmeckender Rotwein sein. Darf auch mal leichter schmecken mit weniger Alkohol. Passte auf jeden Fall sehr gut zur Keule.
Neueste Kommentare