Crème brûlée auf Teppich

2013-09-25 Winzer

Nach der letzten gemeinsamen Touristenweinprobe der Reiler Winzer war die Kasse gut gefüllt. Da auf dem Winzerverbandskonto noch genügend Reserve ist, wurde der Gewinn zur Wirtschaftsförderung eingesetzt. Als Förderziel wurde der Reiler Hof erkoren. Der Etat wurde dem jungen Küchenchef genannt. Davon sollte das Korkgeld für die mitgebrachten Weine bezahlt werden und ein 3-Gänge Menü, welches er nach seinem Gusto zusammenstellen konnte.

Die mitgebrachten Weine wurden kunterbunt durcheinander probiert. Jeder teilnehmende Winzer sollte eine Flasche mitbringen. Die einzige Bedingung war, dass er nicht aus dem eigenen Weingut stammte. So gab es beim Menü eine breite Palette Weine zu probieren. Als Aperitif gab es einen 2010er Gewürztraiminer von meinem bloggenden Kollegen Armin Kobler, gefolgt von verschiedenen Rieslingen u.a. aus Rheinhessen und Mosel, Sauvignion blanc aus Chile, Riesling Sekt, Silvaner aus Franken, einige Rotweine und weiß der Teufel noch welche Weine auf dem Tisch standen.

2013-09-25 Möhren IngwersuppeDie Suppe am Anfang begeisterte schon! Karotten-Ingwer Suppe vom feinsten. Hervorragend dekoriert und noch besser im Geschmack! Ich müsste nochmals einen Kochkurs im Reiler Hof belegen, damit Küchenchef Christoph mir das Rezept verrät.

Der Hauptgang – leider ist keines der Bilder etwas geworden – die Überraschung: Hirschfilet auf Spitzkohl mit Pfifferlingen und weiteres drumherum. Spitzenküche wie ich es von diesem Restaurant erwarte!

2013-09-25 Dessert

Zum Dessert Crème brûlée auf Teppich auf Schälchen. Optisch nicht so aufgemotzt wie die zwei Gänge vorher, aber geschmacklich auf dem gewohnten Niveau.

Gut gegessen und gut getrunken machten wir Winzer uns zu später Stunde auf den Nachhauseweg, nicht ohne den Vorsatz gefasst zu haben, nach der nächsten gemeinsamen Winzeraktion noch einmal Wirtschaftsförderung zu betreiben.

Ruhephase

Der Winter beschert uns eine Atempause. Im Weinberg sind sämtliche Arbeiten zur Ruhe gekommen, im Weinkeller nur noch Kleinigkeiten zu arbeiten.

Zeit um etwas zu entspannen und sich Ruhe gönnen, z.B. im Stadtpalais Mertes in Bernkastel-Kues. Den Blick auf die perfekt restaurierte Stuckdecke richten und dabei

in Ruhe frühstücken. Sei es das obige, gesunde Frühstück oder das deftigere Bauernfrühstück, das Cafe K im Stadtpalais hat die richtige Auswahl. Jetzt im Winter ganz entspannt und ruhig, da keinerlei Touristen die Moselstadt bevölkern. Und wie schon oben erwähnt habe: Unbedingt die prächtigen, perfekt restaurierten Stuckdecken anschauen oder das restaurierte Dach, bei dem sich der Dachdecker verwirklichen konnte.

McHeim

Wegen diesem Hamburger hat Christoph Heim seinen Spitznamen weg: McHeim! Seit er nun schon im zweiten Jahr das Restaurant vom Reiler Hof, Heims Restaurant, leitet, hat sich einiges getan. Ich berichtete hier schon einmal über die regionale Küche des Restaurants. Sogar einen Tag hinter die Kulissen schauen konnte ich bei einem Kochkurs.

Von ganz einfach, der extrem leckeren Currywurst, über obigen genial schmeckenden Hamburger und Schnipo bis hin zur Sterneküche.Sterneküche auch letzten Sonntag: Mit Freunden Martinsgans essen. Als Vorspeise Entenleber mit entsprechender Garnitur. Die Belugalinsen der Garnitur einfach genial und alles lecker angerichtet.

Klassische Gans mit Knödel, Rotkraut, Rosenkohl und Bratapfel. Portionen so groß, das wir auf das Dessert verzichteten. Dazu Weine aus der kleinen, aber feinen Weinkarte.  Die übliche, lockere Atmosphäre im Restaurant zudem ungemein förderlich für den Wohlfühlfaktor.

Wie gesagt, Sterneküche! Den Anfang hat er gemacht. Im Neuen Michelin Führer hat er die erste Hürde genommen. Eine Empfehlung (Guide Michelin 2013 mit einem Bib Gourmand) – ich würde sagen ein halber Stern – gab es in diesem Restaurantführer. Herzlichen Glückwunsch an mein Lieblingsrestaurant!

Mein Freund das Pferd

„Wer eine minderjährige Tochter hat und es sich gründlich mir ihr verderben will, hat eine ziemlich einfache und absolut sichere Möglichkeit: Einfach mal leckeres Pferdefleisch auf den Esstisch stellen. Doch auch viele…“

Endlich hat er einen Blog. Ich hatte schon  lange darauf gewartet. Rainer Balcerowiak ein linker Journalist, der sich ausgiebig mit Genussthemen befasst, hat endlich mit dem bloggen angefangen. Unter dem Motto „Genuss ist Notwehr“ ist sein Blog online gegangen. Interessante Betrachtungen über die Dinge rund um den Genuss. Erfrischend, frech und provokativ, so ganz anders als andere Schreiberlinge.

Ich mag seine Texte. Vor längerer Zeit berichtete ich schon einmal über sein Buch „das demokratische Weinbuch“ und freue mich schon darauf, Anfang Oktober sein Neues Werk „der kulinarische Notfallkoffer“ druckfrisch zu erhalten und anschließend darüber zu berichten.

Will ich auch haben

So einen Pokal will ich auch! Bei meinem Lieblingsmetzger stehen diese Pokale massenhaft im Verkaufsraum. Zum Blutwurstritter geschlagen, Europameister in der Wurstherstellung, Großer Preis für die besten Würstchen, Gewinner des Fleischwurstpokals, um nur einige seiner Ehrungen zu nennen, die mit einem Pokal geehrt wurden.

So etwas gibt es leider im Weinbereich nicht. Keine schönen Pokale, aus denen man Wein trinken könnte, bestenfalls eine Münze zum umhängen und die obligatorische Urkunde. Mit diesen könnte ich mittlerweile Probierstube und Flur tapezieren.

Trotzdem freue ich mich, wenn wieder eine Urkunde ins Haus flattert. Wir machen nur bei wenigen Weinwettbewerben mit. Ich schrieb hier schon einmal über diese Wettbewerbe. Aber es gibt einige Pflichtveranstaltungen. Da muss ich mitmachen! Z. B. bei ECOVIN, unser Anbauverband, der jährlich  die EcoWinner Verkostung durchführt.

Meistens bei den trockenen Rieslingen immer vorne dabei, mehrfach schon die ersten Plätze belegt. So auch dieses Jahr. In der Kategorie kräftige Rieslinge belegten wir mit unserer 2011er Reiler Goldlay Auslese trocken den ersten Platz. Das schmeichelt unserem Ego, zeigt, dass unsere Weine nicht so schlecht sein können und hilft natürlich beim Weinverkauf.

Asparagus officinalis

Heute Mittag, beim Zubereiten des regional gewachsenen grünen Spargels, erinnerte ich mich. Bisher hatte ich noch nicht über das königliche Gemüse geschrieben. Brauche ich aber auch nicht, da alle Medien in der Spargelzeit darüber berichten.

Aber eine Weinempfehlung werde ich trotzdem geben: Riesling! 2011er und trocken wie diese hier. Für die, die nicht genug Riesling bekommen können, sei der Spargel in Riesling-Schaum oder Spargel mit Rieslingsoße  zu empfehlen. Natürlich kann man die Spargelcremsuppe auch mit Riesling verfeinern. Weitere Rezepte gibt es hier.

 

„Geh ich nicht ran“

Wieder Festtage überstanden. Neben Weihnachten sind auch die Ostertage mit reichlich Essen und trinken verbunden. Natürlich Lamm, gehört einfach zum Osterfest und wurde in Form einer Haxe in meinem Lieblingsrestaurant genossen. Schneller weggegessen wie fotografiert.

Natürlich war auch selber kochen angesagt. Der Rotwein wanderte ausschließlich in die Soße für die Keule. Für mich beim Kochen noch eine angebrochene Flasche Chardonnay aus Kalifornien im Kühlschrank gefunden. Aus der Rubrick „Geh ich nicht ran“. Mein Sohn hatte diese Flasche geschenkt bekommen. Einfachste Ware aus dem Supermarkt.  In der Aromatik an Fisch  erinnernd. Geruchlich Richtung Miesmuschel beim Kochen. Nach der Probe wieder zurück in den Kühlschrank, wo sie jetzt noch steht und wahrscheinlich bald entsorgt wird.

Die Kategorie „Geh ich nicht ran“ wird z.B. durch Reste der Partys meiner Kinder immer wieder in meinem Weinkühlschrank aufgefüllt.  Am Etikett teilweise schon anzusehen, das es sich um dürftigste und für das körperliche Wohlbefinden gefährliche Weine handelt. Wie dieser Riesling aus Brasilien, der vor einigen Monaten verkostet wurde. Mehr als zehn Freunde verkosteten, geschmacklich fast wie Jauche, der Rest fand den Weg zur Kläranlage.

Da lobe ich mir Gastgeschenke von Kunden, Winzerkollegen oder die berühmten Winzertauschpakete. So dieser Trollinger aus Württemberg, den ich nebst anderen Weinen gegen ein Rieslingpaket von uns getauscht hatte.  Typisch helle Farbe, sehr erfrischend mit guten Trinkfluss. Für einen Rotwein sehr hell, aber das sogenannte Schwabenblut sollte man als eigene Kategorie verstehen. Es muss nicht immer ein tiefroter, marmeladig und holzbetont schmeckender Rotwein sein. Darf auch mal leichter schmecken mit weniger Alkohol. Passte auf jeden Fall sehr gut zur Keule.

Die Salatsaison ist eröffnet!

Das erste Ergebniss unseres Neuen Projektes, über das ich vor längerer Zeit hier und hier berichtete, ist abgefüllt. Riesling-Balsamessig! Im kleinen Holzfass aus Eiche und Maulbeere lange gereift und nun zum Start in die Salatsaison käuflich erwerbbar.

Dazu Feldsalat, der in unseren ökologisch bewirtschafteten Weinbergen wild wächst. Leider sehr aufwendig beim Säubern, aber geschmacklich perfekt im Gegensatz zum turbomäßig gezüchteten Gewächshaussalat. Verfeinert mit einer Vinaigrette aus den von uns angebotenen Zutaten, ganz nach ihrem Gusto. Heute Abend bei uns mit Riesling-Balsamessig, gerösteten Sonnenblumenkernen und Croutons und davon einen ganzen Teller voll zum sattessen.