by Harald | 5. Juni 2015 | Ökologie, Sonstiges
Der Einstieg in die „Massentierhaltung“ ist geglückt. Ein Projekt von Chefin Marita und Freundin Barbara. Vorgestern die Ankunft der Bienen. Die erste Biene schaute bei Dämmerungsanfang neugierig aus dem Bienenstock, um die ungewohnte Umgebung zu erkunden.
Gestern herrschte schon reger Flugverkehr. Hauptzweck der Bienenhaltung ist nicht die Honigproduktion – wir erwarten frühesten nächstes Jahr die erste Ernte – sondern schlicht und einfach die Förderung von Ökologie und Nachhaltigkeit.
Macht nebenbei natürlich auch eine Menge Spaß.
Weitere Informationen – bitte nicht zu ernst nehmen – finden Sie hier und dieses Video ist absolut sehenswert.
by Harald | 28. Mai 2015 | Ökologie
Vulpes vulpes, der gemeine Rotfuchs. Am helllichten Tag – heute Nachmittag – gesehen und mit dem Auto angehalten. Bilder gemacht, der Fuchs hat mich genauso angeschaut, wie ich ihn angeschaut habe. Keinerlei Scheu vor mir und meinem großem Auto. Er überquerte langsam den Wirtschaftweg und lief in einen Weinberg. Ich zu Fuß mit Kamera hinterher. Wie gesagt, das Tierchen hatte keinerlei Scheu vor mir.
„Der Rotfuchs ist ein relativ anspruchsloser Allesfresser. Er stellt seine Ernährung bei Bestandsschwankungen der Beutetiere kurzfristig um und nimmt generell mit dem vorlieb, was leicht zu erbeuten ist und einen hohen Energiegehalt bietet.“ schreibt Wikipedia.
Ganz wichtig: „Er stellt seinen Ernährung kurzfristig um und…, was leicht zu erbeuten ist“ und leicht zu erbeuten ist zur Zeit die Schermaus, die in auffallend übergroßer Anzahl in den Weinbergen wühlt und dort Schäden verursacht.
Wie in der Natur üblich, wenn es viele Mäuse gibt, gibt es auch viele Füchse und Greifvögel, die die Mäusepopulation – habe ich heute auch zu sehen bekommen – dezimieren helfen. Fehlt nur noch ein unterstützender, sehr kalter Winter.
by Harald | 21. April 2015 | Ökologie

Heute war es soweit. Der im Weingut zwischengelagerte Fledermausguano wurde in unseren Weinbergen ausgebracht. Dieses Jahr hatten wir reichlich davon. Nicht nur die ca. 4000 Fledermäuse im Dachstuhl der Reiler Kirche, – ich berichtete schon öfter darüber – auch grob geschätzte 6000 weitere Fledermäuse aus Kirchendachstühlen am Mittelrhein, haben für den Naturdünger beim Biowinzer gesorgt.
Dabei kam wieder das bekannte Schippchen zum Einsatz, ein Low Tech Werkzeug um den Dung zu verteilen, da der klebrige Dünger nicht mit meinem Düngestreuer ausbringbar ist.
„Also den Fledermausmist in die Transportpritsche des Kettenschleppers füllen, ich sitze mit Schippchen in der Hand auf der Fledermauskacke und Lehrling fährt die Raupe. Den Dünger mit einer geschickten Handbewegung flächig zu verteilen klappt gut. Ich habe ja lange Jahre Erfahrung darin. Dem Lehrling gleichzeitig Fahruntericht zu geben und die eigene Angst zu unterdrücken ist eine andere Geschichte.
Als altgedienter Steillagenwinzer gibt es immer noch Momente, in denen man doch etwas Muffensausen hat und die Hoffnung, dass der Azubi, entgegen seinem sonstigen Verhalten, die Anweisungen lückenlos versteht und auch fehlerfrei in die Tat umsetzt.“
schrieb ich vor drei Jahren, als der damalige Azubi die Raupe fuhr und ich das Schippchen bediente. Heute war es anders rum, der Stift hatte die Ausbringtechnik schnell gelernt, ich fuhr die Raupe und Azubi saß in der Pritsche mit Schippchen auf der Fledermauskacke .
Der Stift roch nach getaner Arbeit etwas streng… 🙂
by Harald | 19. April 2015 | Ökologie, Wetter
Binnen weniger Tage ist bei den warmen Temperaturen die Natur förmlich explodiert. Alles ist gleichzeitig am ergrünen und die Obstbäume stehen in voller Blüte. 
Auch die Rieslingreben sind kurz vor dem Austrieb, im sogenannten Wollestadium. Jetzt, bei den kühleren Wetterbedingungen stockt das Wachstum der Reben etwas. Leider!
So haben die Knospenschädlinge wie diese Eulenraupe (Tribus Agrotini) mehr Zeit, sich satt zu fressen, bevor der Rebtrieb ihnen „aus dem Maul wächst“. Ich berichtete letztes Jahr schon darüber.
Kollegin Stefanie Vornhecke berichtet in Ihrem Facebookaccount: „ Zurück von nächtlicher Jagd. Zwei Stunden, 4000m2 Weinberge abgegangen um Knospenschädlinge aufzuspüren. Rund 150 gefrässige Erdraupen und nur ein Rhombenspanner.“
Macht ungefähr 400 Liter Wein aus, die nicht durch diesen Schädling als Minderertrag anfallen.
Nur nächtens auf den Reben zu finden und bei diesem Gelegenheitsschädling ist nur mühsames Absammeln im Schein der Taschenlampe per Hand ist möglich. Die Alternative wäre Hühnerhaltung im eingezäumten Weinberg, aber das mit den Zäunen wäre nun doch zu arbeitsaufwendig.
by Harald | 3. März 2015 | Ökologie, Wandern

Am Wochenende, bei einer Wanderung über den Eifelsteig – übrigens sehr zu empfehlen -, sind wir an den Rother Eis- und Mühlsteinhöhlen vorbei gekommen. Sie sind durch den Abbau von Mühlsteinen entstanden – einem altem Industriezweig. Im offenen Tagebau wurden aus vulkanischen Schlacken Mühlsteine gewonnen. Der ehemals offene Tagebau ist zusammengestürzt, so dass er heute Höhlen bildet. Nur eine Höhle war begehbar, die andere gesperrt.
Und das ist gut so, denn in der gesperrten Höhle überwintern ungestört unsere Düngerproduzenten– das Große Mausohr, eine Fledermausart –, also zumindest etliche von Ihnen. Die Sommerfrische in der Reiler Kirche verbringend, werden diese und andere Höhlen in der Eifel als Winterquartier zum Winterschlaf verwendet.
by Harald | 19. Januar 2015 | Ökologie, Wetter
Endlich wieder Jahreszeitgemäß. Nach dem kurzen Wintereinbruch nach Weihnachten und den vergangenen warmen Wochen gibt der Winter endlich wieder sein Stelldichein. Frost in der Nacht und tagsüber knapp über null.

Jetzt nur noch Sonne, damit das ganze etwas „aufgehübscht“ wird. So ähnlich wie vor drei Wochen, als die Frostgrenze genau oberhalb der Weinberge lag und der Wald weiß bestäubt war.
Natürlich wäre es ideal, wenn es auch tagsüber in die dicken Minusgrade gehen würde. Wichtig wäre dies z.B. für die Reduktion der Wildschweine, die durch den vergangenen warmen Winter nicht in ihrer Populationsdynamik gebremst wurden. Das gleiche gilt auch für die Wühlmäuse, deren Wühlgänge zahlreich den Boden durchziehen.
by Harald | 9. Dezember 2014 | Ökologie

Alles durcheinander, zumindest durch das Wetter in den vergangenen Wochen und Monaten. Ich schrieb hier schon einmal über den nicht enden wollenden Altweibersommer. In der Begrünung der Weinberge entdeckt man so manche Überraschung.
Der schwarze Nachtschatten ist immer noch – oder schon wieder – am blühen,

die wilde Möhre ebenso.

Die Magerwiesen-Margerite sollte auch seit seit längerem verblüht sein

und das orangerote Habichtskraut hat das Blühende, so normalerweise im August, schon lange verpasst.
Die Reben haben bei uns mittlerweile das Laub fallen gelassen. Es gibt, nicht bei uns, aber z.B. beim Kollegen Bernhard Fiedler das Phänomen, das die Reben, bedingt durch die warme Witterung der vergangenen Wochen suggeriert bekommen hatten, es ist Frühjahr und ein erneuter Rebaustrieb im November (!) war zu sehen.
Jetzt fehlen nur noch die Bienen um Honig zu sammeln…
by Harald | 2. Dezember 2014 | Ökologie, Rund ums Weingut

Unsere Fledermäuse in Dachstuhl der Reiler Kirche waren auch dieses Jahr sehr fleissig und haben für unsere Weinberge den Fledermausguano produziert. Heute wurde ausgemistet!
Die Population der Tiere hatte im letzten Jahr stark gelitten. Im Frühjahr störte ein Waldkauz die Fledermäuse beim beziehen des Sommerquartiers. Zu Höchstzeiten waren bis zu 5000 Tiere im Dachstuhl, letztes Jahr waren es so um die 1500.
Als Abwehrmaßnahme wurde eine Spiegelkugel vor die Haupteinflug- und Hauptausflugöffnung montiert. Funktioniert ganz einfach. Sie kennen das sicherlich, zumindest meine männlichen Artgenossen: Der morgendliche Blick nach einer kurzen und durchzechten Nacht in den Spiegel!
Gegen den Waldkauz hat die Spiegelkugel geholfen und die Sommerkolonie wuchst dieses Jahr auf 2700 Tiere.
Neueste Kommentare