Schon im dritten Jahr fand gestern das Fest des Hofes statt. Eine private Party für Freunde. Organisiert als Bottleparty, also die Gäste bringen Speis und Trank selbst mit. Und wie bei uns üblich, wurde um Spenden für einen wohltätigen Zweck gebeten. Dieses Jahr wird Somero unterstützt, die in Uganda mit Stipendien junge Uganderinnen fördert.
Am Nachmittag wurde mit einem Alphorn das Fest eröffnet.
Anschließend wurde sich im Linolschnitt geübt und Postkarten gedruckt und bemalt.
Abends natürlich Musik, was sonst. Viele Bands waren unserem Aufruf gefolgt und spielten kostenlos für den guten Zweck.
Die Überraschung gab es dann mit Einbruch der Dunkelheit. Als die letzten Töne auf der Hauptbühne verklungen waren, startete an der Moselstraße ein klitzekleines Feuerwerk und Musik setzte ein. Eine Band hatte die Gerätschaften auf einem Traktoranhänger festgenagelt und spielte fetzige Musik.
Wir möchten uns bei den Sponsoren, der Bäckerei Henrichs und Getränke Weirauch in Reil, der Bäckerei Greis in Pünderich, dem Bioladen Enkirch, Globus Markt in Zell und den Weingütern Klaus Stülb, Kilian Franzen und Thorsten Melsheimer herzlichst bedanken, die uns mit Sachspenden untersützt haben.
Schon seit längerer Zeit machte der Laubschneider seltsame Geräusche. Seit zwei Tagen kenne ich die Ursache, als die Geräusche bedrohlich wurden. Ein kapitaler Lagerschaden an der Antriebswelle nebst Lagergehäuse. Aus die Maus mit dem Laubschnitt.
Warten auf die Ersatzteile, die, wenn man es eilig hat, immer einen Tag im Versand länger brauchen als normale Bestellungen.
Der Winzer war mal wieder unterwegs um ferne Weinländer zu besuchen. Die Reise ging nach Italien ins Piemont. Genauer gesagt in die Region Langhe mit seinen berühmten Baroloweinen. Eine sehr reizvolle Hügellandschaft.
Auf jedem Weinhügelchen ein Dörfchen mit einer Burganlage oder stattlichen Kirche. Sei es Castiglione Faletto, Crinzane Cavour, Diano d’Alba, La Morra und viele mehr. Pittoreske Dörfer mit Jahrhunderte alten Burgen, Kirchen und Häusern. Sehenswert auch die Stadt Alba, die durch ihre Trüffel bekannt ist.
Natürlich schaute sich der Winzer in den Weinbergen um. Die Rebkultur ähnlich wie bei uns, natürlich angepasst an das regionale Klima und Rebsorten. Querterassiert und mit großen Raupenschleppern mechanisierbar.
Auch dort gab es Schäden durch die Spätfröste Ende April. Im Talgrund waren Rebtriebe durch den Frost erfroren. Nur einige, nicht der Rede wert. Kein Vergleich zu anderen Weinbauregionen. Jedoch, Hagel soll es auch schon gegeben haben, berichtete mir ein Winzer.
In den Tälern viele Haselnussplantagen, in denen die berühmten Piemonteser Haselnüsse wachsen.
Neben den vielen mittelalterlichen Dörfern mit musealem Charakter, besuchte ich in Barolo das dortige, sehr moderne Weinmuseum, das sich im Schloß befindet. Daneben das Korkenziehermuseum mit über 500 Exponaten. Wann, wo und wie wurde der Korkenzieher erfunden: Der Schwerpunkt der Ausstellung.
Viele der ausgestellten antiken und modernen Korkenzieher waren waren mir bekannt, aber obige Variation eines Stoppelziehers hatte ich noch nie gesehen.
Man glaubt ja gar nicht, wie leichtsinnig manche ein Feuerchen im Weinberg machen. Durch die extreme Trockenheit kann das richtig ins Auge gehen. Vor zehn Tagen gab es vormittags einen Flächenbrand eine Moselschleife weiter, mittags brannte auf der Ortseite von Reil Buschland. Einen Tag später wurde an der Untermosel sogar ein Löschhubschrauber eingesetzt. Irgendwann dazwischen war noch etwas mit einer brennenden Wiese…
Gestern Mittag geriet ein Feuerchen nahe der Brücke gegenüber Reil außer Kontrolle – war halb so schlimm, die Feuerwehr musste nicht eingreifen – am Nachmittag dann der Höhepunkt, als ein verbuschtes Weinbergsgelände unterhalb des Waldes brannte und die meterhohen Flammen in Richtung Wald steuerten. Die freiwilligen Feuerwehren der umliegenden Dörfer waren am Einsatzort und bekämpften das Feuer schnell und erfolgreich. Großes Spektakel in der Reiler Goldlay.
War natürlich keiner gewesen. In der Regel ist das die legendäre Selbstentzündung oder der zufällig bei den Löscharbeiten anwesende Winzer will drei ihm unbekannte Jugendliche weglaufen gesehen haben…
Ich habe nichts gegen eine kontrollierte Brandrodung oder ein Feuerchen, aber bei der derzeitigen Trockenheit kann es ganz schön gefährlich werden, wenn Hobbypyromanen, bzw. Feuerteufelchen nicht kontrollierbare Feuer anzünden.
Wird Zeit, dass es regnet. Die Reben brauchen den Regen und das Problem mit den Flächenbränden wäre dann auch erledigt!
Berufswettbewerb der Deutschen Landjugend und ich habe mitgemacht. Nein, nicht als Berufsjugendlicher, sondern als Jurymitglied. In diesem Wettbewerb sollen die besten Azubis ihrer Zunft ermittelt werden. Diese Wettbewerbe gibt es in vielen Berufen.
In jungen Jahren habe ich auch daran teilgenommen und es sogar bis zum Bundessieger in der Sparte Weinbau gebracht. Natürlich viel Ruhm und Ehre eingeheimst, auch einiges dazu gelernt. So war es außer Frage, dass ich direkt für die Jury zusagte, als der Landjugendverband anfragte.
Neben schriftlichen Aufgaben, wie z.B. einem Test des Allgemeinwissens, gab es etliche praktische Aufgaben. Wein degustieren und beurteilen war eine davon. Bei der Bodenbeurteilung und Entnahme einer Bodenprobe für eine Analyse waren ein Winzerkollege und ich als Jurymitglied eingeteilt. Warum, wann, und wie oft eine Bodenprobe genommen wird, mit welchen Gerätschaften diese gezogen wird, welche Analyseparameter benötigt werden und viele weitere waren unsere Fragen.
Dann ging es an die praktische Umsetzung. Der Rasen neben den Steillagenzentrum war Tabu und um Fahrwege in den Weinberg zu vermeiden, stand eine große Kunststoffkiste prall mit Schieferboden gefüllt bereit. Da es morgens noch lausig kalt war, wurde diese kurzerhand in den Versuchskeller des Staatsweingutes Bernkastel verbracht und so konnten die Trockenübungen in relativ warmer Umgebung durchgeführt werden.
Der Bohrstock wurde mit großem Hammer in die Erde getrieben. Die Azubis zogen dann mit diesem eine Bodenprobe, die für das Labor verpackt und bezettelt werden musste.
Zwischendurch, wenn es die Zeit erlaubte, schauten wir in den Nachbarkeller. Dort war Teamarbeit angesagt. In Zweiergruppen musste mittels Pumpe ein kleines Fass aus einem zweiten bis zum Rand gefüllt werden. Dabei wurde die Teamfähigkeit, das Produktschonende Arbeiten, der Arbeitsablauf und weitere Parameter überprüft.
Ab und zu schallte Gelächter der Jury durch den Keller. Manchmal bekam der Azubi am zu füllenden Fass eine Dusche ab, wenn der Partner an der Pumpe zu spät auf Zuruf reagierte oder dieser zu spät erfolgte, da dann der „Übungswein“ – es wurde natürlich mit Wasser geübt – in weitem Bogen aus der oberen Fassöffnung spritzte.
Das Ausbildungsniveau war super und ich hoffe für die teilnehmenden Azubis, dass einer es bis zum Bundessieger schafft.
Nachtrag 18.02.2017
Da ich am Wettkampftag nicht bis zur Siegerehrung bleiben konnte, nun nachträglich einen Glückwunsch an Nico Zens – der schon beim ziehen der Bodenprobe geglänzt hatte – und Lucas Bollig, die nun das Weinanbaugebiet Mosel im Bundesentscheid vertreten werden.
Warm angezogen starteten wir vergangenes Wochenende zur alljährlichen Männer-, bzw. Winterwanderung an die Untermosel. Der Moselsteig zwischen Treis-Karden und Hatzenport sollte erwandert werden. Wie immer, wenn ein Wanderstart in Treis-Karden ist, wurde ein kurzer Blick in die Stiftskirche St. Castor geworfen, die nahe des Bahnhofes am Wanderweg liegt.
Per Zufall war die Küsterin in der Kirche. Sie sprach uns an, ob wir denn Zeit für eine Führung hätten. Hatten wir! So bekamen wir eine kleine Führung zu sonst nicht, bzw. weniger zugänglichen Teilen der Kirche.
In der Kreuzgangkapelle von St. Castor sahen wir eine verborgene Kostbarkeit, der dreiflüglige „Broy-Altar“. Der gemalte Flügelaltar stammt aus dem 16. Jahrhundert, dazu gab es viele Erläuterungen der Küsterin.
In Anschluss ging es in den Keller in die Krypta. Dort gab es Information zur Baugeschichte der Kirche, der Vorgängerkirche und weitere Informationen.
Da das Wetter winterlich, Schnee über Nacht gefallen war und das Wetter trübe, dachten wir gar nicht daran jungen Mädchen nachzujagen, wie das Schild an einer Weingasstätte reimte, sondern wanderten wie geplant, natürlich mit etlichen Rieslingweinflaschen bewaffnet, über den Moselsteig. Sehr reizvoll waren, insbesondere auf der ersten Etappe, Treis-Karden/Moselkern, die „ausgedehnten“ Buchsbaumwälder, die die größten wilden Buchsbaumbestände nördlich der Alpen darstellen.
Unterwegs Riesling trinkend – zwischendurch gab es einen Grillo von unserem italienischen Mitwanderer – erreichten wir Hatzenport, wo wir unsere Heimreise mit der Bahn starteten.
Ein gelungener Tag. Einige Teile dieser Etappe des Moselsteiges hatten wir zwar ausgespart, aber es war weit genug und etliche Höhenmeter wurden auch überwunden. Gefühlte 30 km, eher wirkliche 20 km und ein Wandertag neigte sich dem Ende zu.
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