by Harald | 16. Juli 2018 | Alltag, Sonstiges, Weinberg
Etwas kündigte sich mit Quietschgeräuschen an. Was genau, war nicht zu lokalisieren, bis ich am Kettenlaufwerk eine Achse der Laufräder sah, die sich gerade selbstständig machte. Der erste Gedanke war, dass sich die Befestigungsschraube gelockert hatte, denn das wäre die einfache Lösung gewesen. Beim Nachschauen sah ich, das diese leider abgerissen war.
Also den Kettenschlepper aufgebockt, Kette runter, die Achse ausgebaut und zum Landmaschinenmechaniker gefahren, der den Rest der Schraube aus der Achse entfernte und mir eine Ersatzschraube mitgab, damit ich das Laufwerk wieder zusammen bauen konnte.
Gut, das keine Ersatzteile zu bestellen waren, die, wenn man es eilig hat, immer einen Tag im Versand länger brauchen als normale Bestellungen. Mit einigen Stunden Verspätung konnte dann mit dem Mähen der Begrünungen fortgefahren werden.
by Harald | 10. Juli 2018 | Ökologie, Sonstiges, Wetter
Die Trockenheit nimmt zu. Ein kräftiges Gewitter letzte Woche hat keine Entspannung bei der Wasserversorgung der Rieslingreben gebracht. Seit fast sechs Wochen hat es bis auf diese Ausnahme nicht geregnet. Bei einigen jungen Rieslingreben sieht man schon vergilbte Blätter und Kümmerwuchs.
Wir haben es schon mit Fenster putzen und Auto waschen versucht – sie wissen schon, sobald eines der beiden sauber ist, regnet es auch prompt – , hat aber meistens nix geholfen. Die Jungwinzerinnen vom Weingut Schönhals in Rheinhessen, versuchen es mit einem Regentanz auf Ihrer Instagrammseite. Auch einmal einen Versuch wert!
Hoffnung in den Zeiten der Dürre…
by Harald | 8. Juli 2018 | Sonstiges, Wein, Weinberg
Da der bisherige Stelleninhaber die Ausbildung in einem Jahr bei uns beenden wird, suchen wir frühzeitig eine/n Nachfolger/in.
Unser Ausbildungsplatz für den Ausbildungsberuf Winzer/in ist ab dem 01. August 2019 neu zu besetzen.
Alternativ kann der Arbeitsplatz auch für ein Vorpraktikum für das Studium im Bachelorstudiengang Weinbau und Getränketechnologie mit den Studienrichtungen Weinbau und Oenologie sowie Getränketechnologie und im Bachelorstudiengang Internationale Weinwirtschaft der Hochschule Geisenheim University besetzt werden.
Wir sind ein kleines Steillagenweingut an der Mosel und produzieren trockene Rieslingweine. Als Nebenprodukt wird noch Riesling-Weinessig produziert. Die Weinberge sind nach dem aktuellen Stand rationeller Bewirtschaftung gepflanzt und die Maschinenausstattung ist technisch auf dem neuesten Stand. Wir bewirtschaften unsere Weinberge seit 36 Jahren nach ECOVIN Richtlinien und sind Demonstrationsbetrieb für den ökologischen Landbau.
Wir erwarten Teamfähigkeit, soziale Kompetenz, Leistungsbereitschaft und, ganz wichtig, Motivation und Lernwille für den Winzerberuf. Mitdenken, die Fähigkeit selbstständig zu arbeiten und nach Einarbeitung Verantwortung zu übernehmen, ist ebenfalls erforderlich. Die Bereitschaft zu Überstunden, insbesondere während der Weinlese, wird vorausgesetzt.
Wir bieten die Möglichkeit, das klassische Handwerk des Winzers im Weinberg und Weinkeller mit all seinen Facetten zu lernen. Die Betreuung und Vermittlung von notwendigen Kenntnissen erfolgt in sämtlichen Bereichen der Traubenerzeugung, Weinbereitung und Vermarktung. Lerninhalte, die wir nicht vermitteln können, z.B. die Rotweinbereitung, können bei Partnerbetrieben erlernt werden. Ausbildungsbegleitende Weiterbildungsmaßnahmen werden von uns unterstützt.
Wir haben bereits Erfahrung in der Ausbildung und als Stellenanbieter für das Freiwillige Ökologische Jahr.
Wir würden uns über eine aussagekräftige Bewerbung freuen, gerne per Mail.
by Harald | 16. Juni 2018 | Sonstiges, Weinberg
Das Verrieseln, das Abstoßen der nicht befruchteten Beeren. Ein ganz normaler Vorgang. Normalerweise werden nicht alle Rebblüten bestäubt, je nach Rebsorte nur 30 bis 60% der Blüten. Die nicht befruchteten Beerchen fallen später raus, rieseln nach unten.
Idealerweise soll die mittlere Tagestemperatur bei der Rebblüte mindestens 15 °C, besser jedoch 20–25 °C betragen. Zudem trockenes Wetter. Während des Blütezeitraumes vor zwei Wochen lagen die Temperaturen etwas höher, so das eine geringere Bestäubung statt fand. Zudem konkurrierten Rebblüte und Triebspitzen um die gebildeten Nährstoffe, was durch das rasend schnelle Wachstum zu einem Nachteil für die Blüte führte, da die Triebspitze vorrangig versorgt wird.
Die nun die verbliebenen Rieslingbeeren haben bei dem nun folgenden Dickenwachstum mehr Platz und es besteht hoffentlich nicht die Gefahr, dass sich die dicken Beeren schon vorzeitig abquetschen und Fäulnis entsteht wie im letzten Jahr.
Da dieses Jahr sehr große und viele Blütenstände vorhanden waren, mache ich mir um geringen Ertrag – wenn sonst keine weiteren Wetterunbilden dazu kommen – wirklich keine Sorgen, eher das Gegenteil.
by Harald | 10. Juni 2018 | Sonstiges, Weinberg, Wetter
Ausreichende Wasservorräte im Boden und hohe Temperaturen lassen die Rieslingreben ungebremst wachsen. Binnen kürzester Zeit mussten die Rebtriebe in den Drahtrahmen eingeschlauft werden. Dank zweier Aushilfen konnten wir diese Arbeit in den beiden vergangenen Wochen zeitnah erledigen.
Ebenfalls ungebremst erhalten wir laufend Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes. Bisher sind wir verschont geblieben. Die gestrigen Gewitter entluden sich in der Eifel und lösten Kathastrophenalarm aus. Mehr als 900 Rettungskräfte kämpften gegen überflutete Straßen und vollgelaufene Keller. Aus kleinen Bächen wurden reißende Flüsse, wie in diesem Video zu sehen ist.
by Harald | 16. Mai 2018 | Allgemein, Rund ums Weingut, Sonstiges
Seit fast einem Jahr steht er in unserem Kräutergarten und bereichert unseren Winzerhof: Der Eisenmensch. Von einem Freund aus alten Weinbergsgerätschaften geschweißt. Eine Erdschippe, alten Pflugscharen, diverse Weinbergshacken, eine Traubengabel und andere Arbeitsgeräte wurden dafür verwendet.
Eine schön Form des Upcyclings: „Kunst“ aus Alteisen.
by Harald | 4. Mai 2018 | Sonstiges, Weinberg
Gestern den Mulcher an die Raupe angebaut und heute fing ich an, unsere Begrünungen zu mähen. Klappte alles Prima. Das alte Teil mit den vielen Schweißnähten und Verstärkungseisen funktionierte wie am ersten Tag, der schon über 20 Jahre zurückliegt. Zwischendurch mal einen der vier Antriebskeilriemen gewechselt, ganz normaler Verschleiß. Dann jedoch kam die Stelle in unseren Weinbergen, in denen das Reiler Goldlayschwein im Winter sein Unwesen getrieben hatte.
Ich schrieb schon damals, dass das Mulchgerät sich „freuen“ wird. Die Mulchmesser hatten durch die Wühlarbeiten der Wildschweine des Öfteren Bodenkontakt und eine sogenannte Reibscheibe, die größere Beschädigungen am Antrieb verhindern soll, musste mehrfach ausgetauscht werden. Lästig, das Teil zu wechseln und die Rebzeile, die nur teilweise gemäht war, nochmals zu mulchen. Zudem in kurzer Zeit mehr Reibscheiben verschlissen, wie ich sonst im ganzen Jahr benötige.
by Harald | 20. März 2018 | Rund ums Weingut, Sonstiges, Weinverkauf
Im letzten Herbst ist das Buch „die neue mosel“ erschienen. Ich dachte mir, dass es wieder so ein übliches Moselbuch mit den üblichen Bildern und den immer gleichen Winzern ist. Ich wollte es mir einmal anschauen, wenn es mir in einer Buchhandlung begegnet, kaufen sicherlich nicht.
Bei einem Besuch bei Freunden lag dieses Buch zufälligerweise rum und ich begann darin zu blättern und anschließend zu lesen. Das Buch hatte mich in Kürze in seinen Bann gezogen.
„..wirft einen überraschenden und ungewohnten Blick auf das Weinanbaugebiet Mosel. Wer die Mosel mit verstaubten Etiketten und schlechter Küche assoziiert, wird in diesem Buch eines Besseren belehrt. Wolfgang Faßbender stellt neue und außergewöhnliche Winzer und Köche vor, führt Interviews mit den wichtigsten Protagonisten und zeigt wie die „Wein-Mosel“ zukünftig aussehen könnte. Er nimmt den Leser mit auf eine Reise, die an der Obermosel und in Luxemburg beginnt und flussabwärts führt, …“ so der Pressetext des Verlages.
Dem kann ich voll zustimmen. Frische, gut geschriebene Texte von Wolfgang Faßbender, die dazu führen, das Buch in einem Rutsch durchzulesen. Dazu Bilder von Andreas Durst, die die Mosel aus einem anderen Blickwinkel zeigen.
„Wir soffen uns langsam den Fluß hinab,… und auf jeder dritten Station stiegen wir aus und sahen nach, wie es mit dem Weine wäre. Es war.“ schrieb schon Kurt Tucholsky auf seiner Moselreise 1929. Dies taten auch die beiden Autoren des Buches – zumindest die Mosel hinab reisen – und die große Überraschung für mich konnte ich auf den letzten Seiten des Buches lesen.
Zu einem war ich erwähnt – neben vielen anderen Kollegen, die nicht zu den „immer gleichen Winzern“ zählen – , zum anderen kamen sehr lobende Worte über unser Weingut und unsere Weine darin vor.
„bekannt geworden…für seine klugen Blogberichte… keiner tut es so klug und präzise, unterlegt von kühnen Fotos, wie Harald Steffens…“
Das war ja schon Balsam für meine Seele, aber Wolfgang Faßbender setzte noch einen obendrauf:
„Die trockene Spitze, ist weitgehend unabhängig von den Besonderheiten des Jahrgangs, auch von den Großen Gewächsen des Anbaugebietes Mosel kaum zu übertreffen, besitzt eigene, von Kräuterwürze geprägte Klasse, die Preise bleiben ohnehin auf dem Teppich. Dass hier ökologisch gearbeitet wird, hängt niemand an die große Glocke, die Qualität von Steffens hausgemachtem, komplexen Balsamessig ebenfalls nicht.“
Aber unabhängig, ob mir in diesem Moselbuch geschmeichelt wird: lesenswert! Ein muß für dem Weinliebhaber!
„die neue mosel – von weinen und winzern“, Wolfgang Faßbender / Andreas Durst
Mondo Verlag, Heidelberg
208 Seiten, gebunden, gebunden, vierfarbig, 20,1 x 25,4 cm, ISBN: 978-3-938839-36-2, 34,95 €
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