Winterquartier

2015-02-27 Höhle

Am Wochenende, bei einer Wanderung über den Eifelsteig – übrigens sehr zu empfehlen -, sind wir an den Rother Eis- und Mühlsteinhöhlen vorbei gekommen. Sie sind durch den Abbau von Mühlsteinen entstanden – einem altem Industriezweig. Im offenen Tagebau wurden aus vulkanischen Schlacken Mühlsteine gewonnen. Der ehemals offene Tagebau ist zusammengestürzt, so dass er heute Höhlen bildet. Nur eine Höhle war begehbar, die andere gesperrt.

Und das ist gut so, denn in der gesperrten Höhle überwintern ungestört unsere Düngerproduzentendas Große Mausohr, eine Fledermausart –, also zumindest etliche von Ihnen. Die Sommerfrische in der Reiler Kirche verbringend, werden diese und andere Höhlen in der Eifel als Winterquartier zum Winterschlaf verwendet.

Der Stift berichtet: Projektwein, Weintrinken an schönen Orten aka Weinrallye

Nachdem die Ernte 2014 nach einigen Wetterturbulenzen und die ersten Abstiche gemacht sind, ist Zeit über meinen ersten Projektwein zu berichten.

Nach dem Vorbild der Rancio Sec Weine aus dem Roussillon möchte ich einen sogenannten „Fortified Riesling“ aus einem Teil der Trauben des letzten Lesetages herstellen. Derzeit befindet sich der Wein noch in der Gärphase, die wohl Anfang der kommenden Woche durch die Zugabe von hochprozentigen Alkohol beendet wird. Eine erste Fütterung der Hefen ist erfolgt und der Wein präsentiert sich sauber und fruchtbetont.

20141027_163750

Nach der sogenannten Aufsprittung erfolgt dann die kontrollierte Oxidation des Weines, um dann hoffentlich im Frühjahr bereit für die Abfüllung zu sein.

Im Optimalfall ist er dann der perfekte Begleiter zu Blauschimmelkäsen, wie z.B. den Hard – Roque der Langenburger Schafskäserei oder zu winterlichen Desserts mit Trockenfrüchten.

Ich freue mich jedenfalls auf meinen ersten Wein und bedanke mich bei Harald für die Mithilfe an der Umsetzung.

IMG_123110691746418

Nun aber zum heutigen Thema der Weinrallye, deren Existenz regelmäßigen Lesern der Bildergeschichten durchaus ein Begriff ist. Es dreht sich bei Weinrallye #79, ausgerichtet von Urblogger Thomas Lippert, um das Weintrinken an schönen Orten.

Spontan fällt mir zu diesem Thema unser Münstermaifelder Innenhof ein, wo ich gemeinsam mit meiner Frau und Freunden schon die ein oder andere Flasche Wein geleert habe.

Darum soll es heute aber nicht gehen – die weitaus schöneren Orte haben wir auf unseren Wanderungen entlang der Untermosel erlebt. Sei es auf dem Tatzelwurmweg in Kobern Gondorf,  dem Würzlaysteig zwischen Lehmen und Löf, oder auf dem Hatzenporter Traumpfad.

IMG_123129907827176

Allen Wegen gemein ist, dass Sie Teil des neu geschaffenen Moselsteigs sind und zumeist auf schmalen Pfaden oberhalb der Weinberge entlang führen. Ein Rast dort auf einem der zahlreichen Bänken, eine Flasche Moselriesling und der Ausblick auf eine atemberaubende Kulturlandschaft – es scheint die Welt bleibt für einen kurzen Moment stehen…

Als kleine Einstimmung auf die Rallye gab es eine 1987 Klüsserather Bruderschaft Riesling Spätlese vom Weingut Monika Krisam, wunderbar gereift, mit feiner Phenolnote. Moselriesling für Liebhaber.

20141030_222245

Die Beiträge zur aktuellen Weinrallye findt man unter www.winzerblog.de

Erfolgsgeschichte

2014-08-27 Wanderer

Unter dem Motto „Wein trinken an schönen Orten“ berichtete ich schon einmal kurz über dem Moselsteig, der schon vor der Eröffnung Anfang April in der Presse hoch gelobt wurde. Mittlerweile sind etliche Monate ins Land gezogen und sehr viele  Wanderer sind auf diesem Premiumsteig gewandert, meistens in kleinsten Gruppen. Eine Erfolgsgeschichte!

2014-09-20 Moselsteig

Man kommt des öftern ins Gespräch, da der Moselsteig in Reil die Mosel überquert und dieser an etlichen unserer Weinberge vorbeiführt. In Reil wird auch Zwischenstopp gemacht und übernachtet. Wanderer, die die ganze Strecke – von Perl aus kommend – schon hinter sich haben, andere, die es etwas gemütlicher angehen und die eine oder andere Tagesetappe nicht wandern, sondern Bus, Bahn oder Schiff benutzen. Wieder andere haben einen festen Standort und wandern die im Umkreis gelegenen Moselsteigetappen ab.

Aber alle, ausnahmslos alle, sind begeistert von diesem grandiosem Premiumwanderweg – und natürlich von der Mosel -, der in den letzten Wochen und Monaten ein großes Presseecho hervorgerufen hat. Und Sie wollen alle wiederkommen!

Wein trinken an schönen Orten

2012-05-01 GoldlayUntrennbar mit der Mosel verbunden: Wein trinken an schönen Orten! Und diese schönen Orte werden an der Mosel immer mehr. Uns Einheimischen sind diese schönen Orte natürlich schon lange bekannt, aber jetzt auch für alle erwanderbar!2013-05-01 WanderungVor drei Wochen wurde der neue Fernwanderweg „Moselsteig“ offiziell eröffnet. Viele bekannte und schöne Wanderstrecken und Traumpfade wurde neu verknüpft und weitere Wege neu erschlossen. Noch vor seiner offiziellen Eröffnung des 365 Kilometer langen Fernwanderweges getestet und das Prädikat „Leading Quality Trail – Best of Europe“ verliehen bekommen. Der SPON berichtete schon im Vorfeld überschwänglich und ZEIT ONLINE war auch begeistert.

2014-04-21 Rosi

Und wenn Sie sich nun zeitlich mit Wein trinken an schönen Orten zu lange aufhalten oder Regen die Wanderung behindert: Einfach durch die Weinberge bergab abkürzen, das nächste Winzerdorf ist bestimmt in der Nähe.

Neulich beim Wandern

2014-01-18 Dornfelder

Wein trinken an schönen Orten, unter anderem das Motto beim Wandern mit meinen Freunden. Auch andere Wanderer haben sehr oft ein Fläschchen im Rucksack dabei. Leider gibt es auch solche, die wandereruntypisch die leeren Flaschen ins Gelände werfen, aber das ist ein anderes Thema.

Wenn mal denn ein Mülleimer an einem Rastplatz zu finden ist, – der Wanderer braucht eigentliche keinen, da er seinen Müll im Rucksack wieder mit nach Hause nimmt – findet man in der Regel auch etliche leere Weinflaschen darin. Interessehalber schaut man dann auf die Etiketten dieser Bouteillen. In der Regel Riesling, sehr oft trocken,von der Mosel und von bekannten Erzeugern.

Neulich beim Wandern – mir ist immer noch richtig gruselig – ein Schrecken für den Weinliebhaber. Dornfelder, rosé und dann noch lieblich! Optisch aufgemotzte Flasche und garantiert unterstes Supermarktniveau. Ein absolutes No-Go für mich! Dann lieber Bier.

Jederzeit

2013-12-15 WanderrouteJederzeit wieder, auch in Teiletappen! So der letzte Satz in meinem Artikel über die Wanderung über den Moselkrampenweg, Brevaweg und Apollo Wanderweg. Am Sonntag erfolgte dieses Jederzeit wieder. Morgens beim Einstieg in den Moselkrampenweg bei Beilstein noch bedeckter Himmel und kalte Luft. Mittags dann blendender Sonnenschein und angenehme Wärme.

2013-12-15 FelsVorbei am bizarren Felsformationen und Buchsbaumwäldern die  steilen Wanderwege entlang gewandert.2013-12-15 Vesper

Die  Verpflegung hatten wir im Rucksack mitgenommen. Riesling gegen den Durst und kleine Leckereien für den Hunger.2013-12-15 Melsi

Die letzte Rast am Ende des Apolloweges, kurz vor der Brauselay bei Cochem. Die warme Wintersonne und die Aussicht wurde genossen, bevor es in der kühler werdenden Dämmerung zum Bahnhof ging.2013-12-15 SchorschWährend des Wartens auf den Zug, der uns nach Reil bringen sollte, noch Lockerungsübungen für die Muskeln.

Die Beschreibung  der Wanderroute nebst weiteren Links finden sie hier:

Mal kurz übern den Berg

Mal kurz übern Berg…

2013-09-07 KunstMal kurz über den Berg und dann mal richtig wandern gehen, so die Verabredung mit Freunden. Vorgestern, am späteren Nachmittag, der Start am Bahnhof in Reil und mit den Zug nach Bullay gefahren. Der Aufstieg in den Hunsrück mit voll gepackten Rucksack war in der Hitze etwas beschwerlich, wurde aber bei den letzten Häusern in Bullay durch den optischen Reiz von Kunst im Garten gelindert.2013-09-07 CaminoÜber den Mosel Camino und den Moselhöhenweg ging es in Richtung Beilstein.2012-09-07 Grenderich

Gemächlich, der Hitze wegen mit einigen Pausen, größtenteils im Wald gehend, erreichten wir unser Etappenziel, die Waldhütte Waldeslust oberhalb von Briedern.2013-09-07 Beilstein2

Ein herrlicher Ausblick auf Beilstein und die links der Mosel gelegenen Eifelhöhen bot sich von diesem hoch gelegenen Aussichtspunkt. 2013-09-07 Beilstein

Am nächsten Morgen zuerst talwärts nach Beilstein, ganz bequem und gemütlich, noch nicht ahnend, was auf uns zukommen würde.2013-09-07 Breva Pfad2Über schmale Pfade stiegen wir hinter Beilstein in den steilen Hang hinauf. Der Wanderweg „Erlebnis Moselkrampen“ in Richtung Fankel war etwas „gemütlicher“ zu laufen. Einmal den Berg hoch und wieder runter um es einfach auszudrücken. Wobei das hoch und runter grobe 250 Höhenmeter ausmachte. Die Temperaturen und die Sonnenstrahlung gegenüber dem Vortag deutlich geringer, jedoch sehr schwül.

In Bruttig-Fankel schauten wir uns zuerst die Mittelalterlichen Häuser an, dann eine ausgiebigere Rast mit Imbiss und auffüllen der Wasservorräte im Rucksack und Körper.

2013-09-07 Breva PfadDer BREVA Weg zwischen Bruttig und Valwig wurde in Angriff genommen. Alle bisherigen Wanderungen an der Mosel, auch der Calmont Klettersteig, waren im Vergleich nicht so anstrengend wie dieser Weg. Ca. 285 Höhenmeter wurden bewältigt. 2013-09-07 BrevaAls Entschädigung gab es spannende Blicke ins Tal, Buchsbaumwälder im oberen Hangbereich und ein sehr spannender Wanderweg. Übrigens, der BREVA Wanderweg wurde von einigen Winzern initiiert, die als Gemeinschaftsprojekt auch einen BREVA Wein gemeinsam keltern. Mit den Kauf dieses Weines wird unter anderem die Pflege dieses Weges finanziert.

Im Tal bei Valwig angekommen, ging es wieder bergauf in die Höhenregionen der Moselberge. Die letzte Etappe führte über den Apolloweg. Der Wegabschnitt von Valwig  nach Cochem gehörte zum einfacheren Teil dieses Wanderweges. Ermattet vom anspruchsvollem BREVA Weg waren wir dankbar für den Weinbergsweg auf halber Berghöhe, der uns ohne weitere Steigungen  zu unserem Endpunkt führte. Kurz nachdem wir das Naturschutzgebiet Brauselay verlassen hatten, erreichten wir Cochem. Mit der Bahn wurde wieder nach Hause gefahren.

In den beiden Tagen wurden ca. 28 km gewandert und ca. 1000 Höhenmeter bewältigt. Dazu noch eine kurze Übernachtung im Schlafsack auf harten Untergrund. Jederzeit wieder, auch in Teiletappen!

Mäander abkürzen

Warm angezogen starteten wir gestern zu Fuß in Richtung Bernkastel. Über den Berg, um die Moselmäander abzukürzen.

Der erste Aussichtspunkt, das Birkensteinchen mit seinem Panoramablick auf die Mosel, war schnell erreicht. Nach kurzer Rast mit einem Glas Riesling wanderten wir weiter, bis wir oberhalb von Kröv die Mosel wieder sahen.

Die erste Moselschleife hatten wir hinter uns gelassen. Durch die Weinberge, am alten jüdischen Friedhof vorbei, hinunter ins Tal nach Kinheim. Nach der Moselüberquerung wieder den Berg hinauf um die nächste Moselschleife abzukürzen.

Unterwegs die ersten Vorboten des Frühlings, die mutig ihre Blüten durch den Schnee reckten.

Oberhalb von Graach erblickten wir wieder die Mosel. Leider war durch das mittlerweile eingesetzte Schneetreiben die Aussicht auf die Wehlener Brücke und Weinberge eingetrübt. 

In Bernkastel angekommen machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant. Im Winter nicht so einfach, da in dem Touristenstädtchen mangels Wintertouristen auch die meisten gastronomischen Betriebe geschlossen sind. Als wir fündig wurden, fiel uns die Speisekarte auf. Wann war das noch mal? Vierstellige Postleitzahlen? Anstatt aufgrund der vierstelligen Postleitzahl vorsichtig zu sein, bestellten wir. Ich will ja nicht ablästern, aber als ich die Frikadelle biß, die beim sogenannten Winzerschmaus mit auf dem Teller war, sagten mir meine Geschmacksnerven, das diese ein ähnlich hohes Alter hatte. Zum ersten mal in meinem Leben hörte ich sofort zu essen auf und beschied die Nachfrage des Kellner ob es geschmeckt hat mit einem klaren Nein. Meinen Mitwanderern erging es ähnlich. Wörter wie Touristennepp fielen… Wären wir doch besser in den alten Moselbahnhof eingekehrt. Einfache Bürgerliche Küche, empfehlenswert der legendäre Spießbraten.

Der Kaffee und Kuchen im Cafe K – ich berichtete hier schon einmal über das Cafe – den es anschließend gab und der danach in der Station Cues degustierte Riesling versöhnte uns wieder mit der Bernkasteler Gastronomie, bevor es mit dem Taxi in Richtung Heimat ging.


Größere Kartenansicht

Zum Nachwandern die Streckenführung bei Google Maps. Im Sommer kann die Rückfahrt per Schiff bis Trarbach und dann mit der Bahn bis Reil erfolgen. Alternativ zu Fuß über die eiserne Weinkarte nach Trarbach und dann mit der Bahn nach Reil. Je nach Lust, Laune und körperlicher Kondition.