Im Weinkeller blubbern die Weine gemächlich vor sich hin. Täglich wird die Gärgeschwindigkeit von uns überprüft und gegebenenfalls mit Kühlung oder Erwärmung reguliert. Kühlen um die Geschwindigkeit zu drosseln, damit nicht zu viel Gärungskohlensäure innerhalb eines kurzen Zeitraumes gebildet wird, die dann wiederum beim Entweichen aus dem Fass die frisch gebildeten Duftstoffe mit sich reißen würde. Der Duft soll im Wein bleiben und nicht den Weinkeller aromatisieren. Da wir bis in den trockenen Bereich vergären müssen, wird gegebenenfalls die Temperatur erhöht damit die Hefen sich wohler fühlen und die Gärung zu Ende bringen.
Täglich werden die gärenden Weine zudem noch probiert, um bei Fehlentwicklungen korrigierend eingreifen zu können. Es ist sehr spannend, die Entwicklung während der Gärung probierend mitzuerleben: Das Weinwerden zu erschmecken und sich vor dem geistigen Auge die dazu gehörigen sehr reifen Trauben vorstellen. Dieser Jahrgang wird gut, sehr gut!
Mittlerweile sind alle Herbstgerätschaften gereinigt und für die Einlagerung bis zur nächsten Ernte vorbereitet. Die Weinpresse wurde heute in ein externes Lager gefahren, damit wir im Weingut mehr Platz haben. Es ist sehr kapitalintensiv, viele Maschinen vorrätig zu haben, obwohl sie nur wenige Wochen im Jahr benötigt werden. Gut, das es mittlerweile Maschinenringe und Lohnunternehmer gibt, die für uns mit ihren Maschinen einige Arbeiten erledigen und uns die Investitionen für wenig gebrauchte Maschinen ersparen.
Jedes Jahr das Gleiche beim Zählen der Erntekisten: Es fehlen schon wieder welche.
Ein Kollege sah diese in einem Weinberg und benachrichtigte uns. Es waren noch Trauben in ihr, die ich leider wegwerfen musste.
In der Kelterhalle machen sich die Fruchtfliegen massiv breit. Alles ist sauber, keinerlei organische Rückstände der Ernte vorhanden und trotzdem sind sie zu Millionen da. Die Fliegenlampe ist mit diesen Massen an Fliegen total überfordert. Der Staubsauger kam auch schon zum Einsatz und führte ebenfalls nicht zum Erfolg. Chemie kommt für uns auch nicht in Frage. Also abwarten bis sich das Problem von alleine löst hat und bis dahin diese ungebetenen Gäste ertragen.
Im Weinkeller gibt es Gottseidank noch keine Probleme mit diesen Lästlingen.
Pünktlich zum Monatswechsel soll es in den nächsten Tagen nassgraues Novemberwetter geben. Heute war die letzte Chance, bei goldenem Oktoberwetter und trockenen Bodenverhältnissen, den Traubentrester im Weinberg zu verteilen. Durch die Kompostierung ist der Tresterhaufen sehr warm geworden und es dampft gewaltig wenn man mit der Ladeschaufel in den Haufen fährt. Zeitgleich steigen Myriarden von Fruchtfliegen auf und man wird belästigt.
Mittlerweile präsentiert sich die Vegetation in schönen Herbstfarben. Wir hoffen, daß das Herbstlaub uns noch etliche Tage erhalten bleibt und nicht ein Frost die Farbenpracht schnell beendet.
Gestern wurden die letzen Rieslingtrauben in der Reiler Goldlay geerntet. Wie ich hier schon öfter berichtete, waren die 2009er Rieslingtrauben von bester Qualität: Vollreif, fast keine Fäulniss und hocharomatisch. Einfach perfekt!
Wie in jedem Jahr ein großes Dankeschön an unsere fleissigen Helfer, die ich kurz vorstellen möchte: Der kleine Louis, Dieter, Kerstin, Thomas, Felicitas, Chefin Marita, Elke und Michael, Hobbywinzer aus Sachsen, der mal Moselriesling ernten wollte.
Auch Dank an die, die nicht auf den Foto sind, aber trotzdem geholfen haben: Opa Reinhard, Christoph, Felix, Sophie, Alice, Valentin, Freddy und Vivien.
Bestens geschult, rasent schnell, fröhlich und immer gut drauf. Klasse Manschaft!
Wie vor einigen Tagen die beiden kleinen Kinder, wollten Elke und Thomas auch einmal mit der Raupe und den geernteten Trauben den Berg hinauf fahren. Ich hatte den Eindruck, dass bei Elke ein ultimativer Adrenalinkick Achterbahnfeeling aufkommen ließ und Thomas noch rätselte, was er davon halten sollte.
Zum Ernteabschluß, das diesjährige letzte Weinbergsessen: Kasselerbraten in Honigkruste mit warmen Krautsalat und Kartoffelpüree. Dazu Moselriesling und Traiminer trocken von der Elbe, den Erntehelfer Michael als Gastgeschenk mitgebracht hatte.
Heute sind mir zwei Kinder zugelaufen. Der Linke, Luca, hatte keine Lust mehr bei seinen Eltern zu ernten, dass Mitfahren auf unserer Raupe erschien im spannender. Der andere Knabe, mit seinen Eltern an der Mosel urlaubend, schaute interessiert und auf meine Einladung hin durfte er mal mitfahren. Wie auf der Kirmes, nur kostenlos.
Bis jetzt klappte alles Prima. Keine Ausfälle bei den nötigen Maschinen bis auf unseren Transporter. Eine Öllache unter dem Motor und der Wagen mußte gestern vom Spezialisten aus den Weinbergsweg abtransportiert werden. War heute Morgen schon Dorfgespräch…
Eine Dichtung am Getriebe war defekt und das ganze geht – Gottseidank – noch auf Garantie.
Mehr Pech hatte einer unserer Lesehelfer. Gerade der, der die meiste Erfahrung und Dienstjahre beim Weinernten hat. Ein kleiner Schnitt in die Fingerkuppe und es sieht nach einem Blutbad aus. Pflaster drauf und weiter mit ernten.
Mit jeden Tag werden dieTrauben schöner.
Riesling in Perfektion!
Im Weinkeller läuft alles nach Plan. Die Moste schmecken sehr sauber und fruchtig. Ich habe auch nichts anderes erwartet, da aus obigen Trauben nur bestes durch die Weinschläuche in die Fässer fließen kann.
Gesund und vollreif. Mehr Riesling geht fast nicht mehr. Ideal für unseren trockenen Moselriesling.
Vereinzelt wird die Beerenhaut porös und eine weitere Konzentration der Inhaltsstoffe durch Verdunstung wird ermöglicht.
Die Basisqualitäten haben wir geerntet und nur noch die besten Trauben hängen an den Rebstöcken um daraus unsere Spitzenqualitäten zu produzieren. Wir sind bis jetzt rundum zufrieden!
Wer arbeitet muss essen. Das Mittagessen gibt es direkt im Weinberg. Sogar leckeres Dessert und selbst gebackener Kuchen findet sich auf den Mittagstisch.
Nach dem Essen noch ein Nickerchen in der Weinbergsbegrünung,
ein Blick auf die Mosel und dann kann es weiter gehen mit der Ernte.
Während es heute morgen im Nebel kalte Ohren und noch kältere Finger gab,
reizten vergängliche Dinge wie dieses Spinnennetz.
Sobald sich der Nebel gelichtet hatte, erwärmte die Sonne das Moseltal. Ein dauerhaftes Hoch wird uns die nächstenTage vergolden. Leider lässt die typische Herbstfärbung des Weinlaubes noch auf sich warten.
Unsere Erntemannschaft ist bei diesem Wetter hoch motiviert und fleissig. Begeisterung kommt auf. Wir haben selten so durchgehend gesunde, vollreife und hocharomatische Trauben in unseren Weinbergen hängen gesehen.
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