Balsam für die Seele

Im letzten Herbst ist das Buch „die neue mosel“ erschienen. Ich dachte mir, dass es wieder so ein übliches Moselbuch mit den üblichen Bildern und den immer gleichen Winzern ist. Ich wollte es mir einmal anschauen, wenn es mir in einer Buchhandlung begegnet, kaufen sicherlich nicht.

Bei einem Besuch bei Freunden lag dieses Buch zufälligerweise rum und ich begann darin zu blättern und anschließend zu lesen. Das Buch hatte mich in Kürze in seinen Bann gezogen.

„..wirft einen überraschenden und ungewohnten Blick auf das Weinanbaugebiet Mosel. Wer die Mosel mit verstaubten Etiketten und schlechter Küche assoziiert, wird in diesem Buch eines Besseren belehrt. Wolfgang Faßbender stellt neue und außergewöhnliche Winzer und Köche vor, führt Interviews mit den wichtigsten Protagonisten und zeigt wie die „Wein-Mosel“ zukünftig aussehen könnte. Er nimmt den Leser mit auf eine Reise, die an der Obermosel und in Luxemburg beginnt und flussabwärts führt, …“ so der Pressetext des Verlages.

Dem kann ich voll zustimmen. Frische, gut geschriebene Texte von Wolfgang Faßbender, die dazu führen, das Buch in einem Rutsch durchzulesen. Dazu Bilder von Andreas Durst, die die Mosel aus einem anderen Blickwinkel zeigen.

Wir soffen uns langsam den Fluß hinab,… und auf jeder dritten Station stiegen wir aus und sahen nach, wie es mit dem Weine wäre. Es war.“ schrieb schon Kurt Tucholsky auf seiner Moselreise 1929. Dies taten auch die beiden Autoren des Buches – zumindest die Mosel hinab reisen – und die große Überraschung für mich konnte ich auf den letzten Seiten des Buches lesen.

Zu einem war ich erwähnt – neben vielen anderen  Kollegen, die nicht zu den „immer gleichen Winzern“ zählen – , zum anderen kamen sehr lobende Worte über unser Weingut und unsere Weine darin vor.

„bekannt geworden…für seine klugen Blogberichte… keiner tut es so klug und präzise, unterlegt von kühnen Fotos, wie Harald Steffens…“

Das war ja schon Balsam für meine Seele, aber Wolfgang Faßbender setzte noch einen obendrauf:

„Die trockene Spitze, ist weitgehend unabhängig von den Besonderheiten des Jahrgangs, auch von den Großen Gewächsen des Anbaugebietes Mosel kaum zu übertreffen, besitzt eigene, von Kräuterwürze geprägte Klasse, die Preise bleiben ohnehin auf dem Teppich. Dass hier ökologisch gearbeitet wird, hängt niemand an die große Glocke, die Qualität von Steffens hausgemachtem, komplexen Balsamessig ebenfalls nicht.“

Aber unabhängig, ob mir in diesem Moselbuch geschmeichelt wird: lesenswert! Ein muß für dem Weinliebhaber!

„die neue mosel – von weinen und winzern“, Wolfgang Faßbender / Andreas Durst

Mondo Verlag, Heidelberg
208 Seiten, gebunden, gebunden, vierfarbig, 20,1 x 25,4 cm, ISBN: 978-3-938839-36-2, 34,95 €

Abfüllplanungen

Dieser Tage standen wie jedes Jahr alle Jungweine zum Probieren auf den Tisch. Die jährliche Jungweinprobe mit Freunden und Winzerkollegen, um der eigenen Betriebsblindheit vorzubeugen und um unser neues Weinsortiment zu gestalten. Wie jedes Jahr Diskussionen, ob der Wein in der qualitativen Reihenfolge richtig eingereiht war oder nicht und ob er der vorgesehenen Qualitätseinstufung meinerseits entspricht.  Bis auf kleine Abweichungen, die meine Freunde anders sahen als ich, passte es.

Die Qualität sehr gut, frische Frucht, Eleganz und saftig. Die Alkoholgehalte, bis auf die beiden hochwertigsten Rieslingauslesen, wie immer moderat, so dass diese wieder als Spaßweine bezeichnet werden können.

Das schmeichelt dem Ego

Eichelmann 2018 KopieDickes Lob gab es für die 2016er Rieslinge im Eichelmann Weinführer, der uns zu den besten Weingütern Deutschlands zählt. Der Erste, der mittlerweile vier verschiedenen jährlich erscheinenden Weinführer für deutsche Weine, ist ab dem 09. November käuflich zu erwerben. Wie gewohnt – dort wird unser Weinstil und unsere Weine geliebt – schnitten wir wie in den letzten Jahren sehr gut ab. Das schmeichelt natürlich unserem Ego.

Der Eichelmann-Weinführer schreibt folgendes über unsere Weine:

„Schon der geradlinige, zugängliche Literwein gefällt ausgezeichnet, der Wein aus dem Hahnenschrittchen ist kraftvoll und zupackend, der Goldlay-Riesling steht ihm nicht nach. Der Goldlay-Kabinett begeistert mit seiner Präzision und einem überdurchschnittlichen Spiel, ist ein klein wenig druckvoller als der ebenfalls sehr präzise Kabinett aus dem Hahnenschrittchen. Die Spätlesen sind etwas kraftvoller, aber alles andere als übertrieben. Es sind Weine, die man wirklich trinken mag.“

Terroir Marche incontra la Borgogna, Teil 2: Großartig!

2017-05-23 Ausstellung Mazerata

Eine großartige Veranstaltung liegt hinter mir! Am Vorabend der Weinpräsentation in Macerata, Italien, – ich berichtete hier –  gab es einen Empfang im Palazoo Buonaccorsi zur Eröffnung der Fotoausstellung “Le marche di Mario Dondero”. Klasse Schwarz/Weiß Fotografien aus der Region Marken. 2017-05-23 Terroirmarche Präsentation

Die Weinpräsentation hatten die Kollegen von Terroir Marche  bestens organisiert. Als Veranstaltungsort dienten die Gewölbe einer alten Bäckerei, der  Galleria Antichi Forni.

Die Gewölbe waren zeitweise randvoll. Ein Gewimmel an Menschen. Noch niemals hatte ich so einen Andrang auf eine Weinverkostung erlebt. Zeitweise kam ich mit dem Ausschenken der Probeschlucke nicht nach. An Kommunikation war in der Hektik nicht zu denken. War auch etwas schwierig, da die Verständigung in Englisch erfolgte, das ich nicht sehr gut beherrsche, meine Gegenüber aber auch nicht.

Beizeiten gingen mir am Sonntag die Weine aus und ich hatte endlich etwas Zeit, bei meinen italienischen Kollegen zu verkosten. Als Weißweinwinzer habe ich natürlich zuerst die weißen Weine probiert. Meistens aus der Verdicchio Traube gekeltert. Empfehlenswert – auch die Roten –  die Weine von Vigneti Vallorani und La Valle Del Sole.2017-05-23 Theater Mazerata

Im Teatro della Società Filarmonico Drammatica, Macerata,  fanden weitere Veranstaltungen statt. Ein angemessener Raum für das Kulturgut Wein! Feinste Deckenmalereien, Stuckarbeiten an den Wänden usw. Falls Sie einmal dort sind: Sehenswert!2017-05-23 Konzert Macerata

Des Abends gab es Blues mit Francesco Piu und

2017-05-23 Macerata Tasting Theater

tagsüber fanden dann die Weinseminare zum Thema Terroirweine aus dem Burgund (Terroir Marche incontra la Borgogna) im Theatersaal statt.

2017-05-23 Fotograf mauro Macerata

Die Organisatoren hatten ganze Arbeit geleistet. Medial wurde die ganze Veranstaltung perfekt beworben und begleitet. Im Vorfeld wurde massiv Öffentlichkeitsarbeit gemacht und eine Menge Publikum, nebst Journalisten, fand den Weg nach Macerata. Zudem begleitete der Fotograf Mauro Fermariello von den WineStories die ganze Veranstaltung. Hier beim dirigieren der teilnehmenden Winzer für das Gruppenbild.2017-05-23 Macerata Daumen hoch

Ich präsentierte ein kleines Rieslingsortiment. Es wurde mit Weinen von meinem Freund Frank Brohl ergänzt. Die Resonanz war sehr gut, extrem gut! Das Publikum war durchweg begeistert von unseren  Rieslingweinen.

Auch die beim gemeinsamen abendlichen Essen anwesenden Journalisten und Sommelièren (Weinkellner) zollten unseren Moselriesling Anerkennung.

Käfighaltung

2017-03-15 Wein abfüllen

Fast alle Neuen Weine sind jetzt abgefüllt. Einige Tage Käfighaltung noch – nein, nicht der Azubi, der die frisch gefüllten Weinflaschen in die Gitterboxen zum lagern legt, sondern die Weinflaschen – und dann werden die ersten Rieslinge für den Verkauf etikettiert.

Bisher klappte alles sehr gut. Mensch und Maschine funktionierten reibungslos. Wir waren nur neidisch auf das schöne Wetter außerhalb des Weinkellers. Frühlingshaftes T-Shirt Wetter draußen und wir standen im noch sehr kalten Weinkeller bei lange Unterhosen Temperaturen.

Bis Sonntag soll unser Onlineshop im Internet aktualisiert sein, die Preisliste per Briefpost braucht einige Tage länger und etikettiert muss noch werden. Der Verkaufsstart der 2016er Rieslingweine beginnt in einigen Tagen.

Morgen geht es los!

2017-03-06 Flaschen zum abfüllenMorgen geht es los! Die 2016er Rieslingweine werden abgefüllt. Die leeren Flaschen kamen die Tage und unsere Räumlichkeiten sind damit zugestellt. Ende nächster Woche soll alles in der Flasche sein.

Die Etiketten sind bestellt, der Shop im Internet muss noch aktualisiert werden, die Preisliste wird auch noch druckfertig gemacht und dann kann der neue Wein in den Verkauf gehen.

So sehen Sieger aus

2016-09-20-ecowinner

Foto: ECOVIN

So sehen Sieger aus – gleich 3 unserer Weine haben es geschafft!

Beim Weinwettbewerb EcoWinner unseres Ökoverbandes ECOVIN, haben wir sehr gut abgeschnitten. Gleich dreimal waren wir bei den Siegern dabei:

Der 2014er Rieslingsekt in der Kategorie Sekt, 2015er Reiler Goldlay Kabinett und 2015er Burger Hahnenschrittchen Riesling Spätlese in der Kategorie leichte, trockene Weine.

Abweichend von vergangenen EcoWinner Verkostungen und anderen Weinwettbewerben wurden die besten Weine ohne Punktenennung in einer Siegergruppe zusammengefasst.

Wie Sie als Leser meines Blogs wissen, halte ich sehr wenig von Weinwettbewerben mit Punktevergaben und Bestenlisten, da dort vieles dem Zufall überlassen ist und Weine sich nicht in ein starres Punktssystem pressen lassen. Daher freue ich mich über diese Art der Bewertung, so ganz ohne Punkte und Rankinglisten, da Wein ein viel zu emotionales Produkt ist und Qualität nicht durch Punkte erfassbar ist.

 “Da es aber dem eigenen Ego sehr gut tut, nehme ich trotzdem an einigen Weinwettbewerben teil und es schmeichelt, wenn mal wieder eine Urkunde oder eine lobende Erwähnung in Haus flattert…”

schrieb ich einmal hier im Blog. Für den langfristigen Reputationsaufbau sind, trotz oben aufgeführter Kritik, diese Weinwettbewerbe sehr gut geeignet.

Zum Nachlesen und um sich in die Materie zu vertiefen, empfehle ich folgende zwei Links: Gelddruckmaschine? und gebauchpinselt

Virtuelle Weingutsbesichtigung

Vor etlichen Jahren beschäftigte ich mich mit Panoramen, genauer gesagt, mit Kugelpanoramen. Einige Exemplare, zusammengefasst zu einer virtuellen Weingutsbesichtigung, gab es auch hier auf unserer Homepage.

Damals war es eine stundenlange Arbeit, bis ein Kugelpanorama ferig war. Das Fotografieren war noch das einfachste, danach viel Arbeit am Computer mit verschiedenen Bildbearbeitungsprogrammen.

Da die digitale Fotowelt und das Internet enorme Fortschritte seit dem gemacht hat, wurde es Zeit diese virtuelle Weingutsbesichtigung zu erneuern.

Selbst machen kam nicht infrage, mir fehlt das Know how und die Technik. Der Profi musste ran. In Wilfried Pinsdorf von 360plus fand ich den richtigen Partner. Gestern war der Fototermin, heute Morgen war schon alles als Google Street View Tour mit weiteren Panoramen im Internet publiziert. Leider machte das Wetter nicht mit und wir mussten uns auf die Innenaufnahmen konzentrieren. Bei einem nächsten Fototermin wird dann die virtuelle Weingutsbesichtigung komplettiert.

Ein kleiner Rundgang durch unser Weingut. Die gleiche Führung, die Sie bei einem Weingutbesuch bei uns auch bekommen. Von der  Probierstube durch die Garderobe und das Verkaufslager, geht es ein Stockwerk tiefer in den Flaschen- und Fasskeller.

Mit der Maus kann man das Bild drehen und beim anklicken der Pfeile kommt man zum nächsten Bildstandort.

Wer sich für diese Art der virtuellen Besichtigung interessiert, kann auf der Homepage von Wilfried Pinsdorf viele Beispieltouren, bzw. virtuelle Spaziergänge, ansehen.