In der Stadt von Francesca und Paolo

Zum dritten Mal war ich auf Einladung von Luca, einem ital. Sommelier, zum „wine tasting & street food festival“ nach Gradara in Italien eingeladen worden. In dem kleinen, wunderschönen Dorf mit seiner mittelalterlichen Festung  waren zwanzig Winzer über das ganze Dorf verteilt und präsentierten ihre Weine. Dazu gab es Leckereien von der örtlichen Gastronomie und für die Stimmung sorgte eine gute Band. Wie von den letzten Jahren gewohnt, strömten die Besucher abends zu hunderten in das kleine Dörfchen.

Am Stadttor gab es für die Besucher die beiden Tastingpakete Francesca und Paolo zu kaufen. Jeweils ein Weinglas nebst 4 oder 6 Verkostungsbons. Diese konnten bei den einzelnen Winzern eingelöst werden. Freitag und Sonntag waren gut besucht. Der absolute Höhepunkt war der Samstag. Mehr als Tausend Tastingpakete wurden verkauft! Das Städtchen war mit Menschenmassen gefüllt und abendlich wurden die Weingläser knapp. Ich hatte regen Besuch an meinen Weinstand und kam teilweise nicht nach, Rieslingproben auszuschenken, die beim ital. Publikum sehr gut ankamen.

Übrigens, Paolo und Francesca: Berühmt wurden Sie durch den Dichter Dante, der darüber schrieb. Die Geschichte/Legende soll sich im Schloss von Gradara abgespielt haben.

Der Staatsraison geschuldet, musste Fran­ces­ca da Po­len­ta , die Tochter des Stadt­herrn von Ravenna,  Gianciotto Malatesta, Sohn von Malatesta da Ver­rucchio, Herr­scher von Rimini heiraten. Dieser soll jedoch krumm, bucklig und zudem hässlich gewesen sein. Also – war abzusehen – verliebte sich Francesca in dessen hübschen Bruder Paolo. Das Liebesverhältnis zwischen Francesca und Paolo wurde verraten, Gianciotto überraschte das Liebespaar und erstach beide voller Ei­fer­sucht und Zorn.

Soweit meine Kurzform. Wen es interessiert, der kann hier oder hier mehr über dieses Liebesdrama lesen.

Mythos Mosel: Eine Riesling Reise mit Spaß

Die Bilanz ist überwältigend positiv: Mit einer wunderbaren BigBottle-Party im Park des Hotels Moselschlösschen starteten mehr als 400 Gäste am Freitagabend zur sechsten Auflage von „Mythos Mosel – Eine Rieslingreise“. Es gab kleine Speisen an verschiedenen Kochstationen im Garten und Weine aus großen Flaschen. Ca. 300 große Flaschen (Magnumflaschen mit 1,5 l Inhalt)  wurden geleert.

Zwei Tage mit Wein probieren folgten. An den zwei Probiertagen fanden sehr viele Weininteressierte den Weg in unser Weingut. Dank der guten innerörtlichen „Beschilderung“ fanden die mit der Bahn oder den Shuttlebussen angereisten Weinfreunde schnell zu den teilnehmenden Weingütern.

Danke an meine Winzerfreunde Max Duhr von der Domaine Madame Aly Duhr, Ahn, Luxemburg, Karl-Josef Thul von Weingut K.-J. Thul, Thörnich und Timo Dienhart vom Weingut Römerkelter, Maring-Noviand, die mit uns ihre Weine präsentierten. Es hat viel Spaß mit Euch gemacht und die Zusammenarbeit konnte nicht besser sein. Gerne wieder!

Einige Zahlen und Fakten: Fast 5000 Gäste, 30 Gastgebende Winzer zwischen Ürzig und Briedel mit bis zu drei Gastwinzern und mehr als 700 verschiedene Weine.

Bitte vormerken: Nächstes Jahr findet Mythos Mosel vom 05. bis 07. Juni zwischen Detzem und Wintrich statt.

Eine „verrückte“ Idee, bei einem Fläschchen Riesling geboren

Eine „verrückte“ Idee, bei einem Fläschchen Riesling geboren. Aber der Reihe nach.

Weinköniginnen, insbesondere die Ortsweinköniginnen werden immer rarer. Während vor einigen Jahren sich die jungen Frauen – die Mütter auch – darum stritten, wer denn Weinkönigin wird,  blieb in den letzten Jahren der Nachwuchs aus. Unsere letzte Weinkönigin Franziska war sogar vier Jahre im Amt. Doch nun geht es weiter, zwar anders als gedacht, aber…

Bei der Eröffnungsfeier des Weihnachtsmarktes in der Nachbarstadt Traben-Trarbach traf ein junger Repräsentant unseres Ortes auf die Ehrengäste des amerikanischen Fliegerhorstes Spangdahlem,. Dabei auch zwei Amerikanerinnen, die sich sehr für Wein, insbesondere den Moselriesling, interessieren, und vom deutschen Weinköniginnenkult sehr angetan sind. Im Laufe des Gespräches, unterstützt von einem – oder mehr? – Fläschchen Riesling, wurde eine skurrile Idee geboren.

Da der Riesling bekanntermaßen die Zunge löst, den Schweigsamen zum Reden bringt und verborgene Gedanken frei werden lässt, zudem Esprit und Fantasie beflügelt, anstatt sie zu lähmen, wurde ein Plan geschmiedet. Per Handschlag wurde vereinbart, dass die beiden als Weinbotschafter – der Titel Weinkönigin ist ja jüngeren, unverheirateten Frauen vorbehalten – Reil und die Mosel präsentieren sollen.

Gemeinderat und Winzerschaft stimmten dem nachträglich zu.

Wir freuen uns, das seit letzten Wochenende Frau Dr. Erin Bailey, als Weinbotschafterin und Stephanie Retka, als Vizebotschafterin, den Reiler Riesling in der Welt repräsentieren werden!

Zudem spricht Dr. Erin Bailey nicht nur Englisch. Bei der Einführung in Ihr Amt hielt Sie Ihre Rede auf Deutsch und Englisch, was die Kommunikation bedeutend vereinfacht.

Und ganz wichtig: Im Vorgespräch sagte Sie, dass, wenn Sie Riesling trinkt, Ihr Deutsch besser wird! 🙂

Lasst uns Riesling trinken. Prost!

abgeräumt

Foto: ECOVIN

Beim Weinwettbewerb EcoWinner unseres Ökoverbandes ECOVIN, haben wir gleich dreimal abgeräumt:

Die beiden Spätlesen aus der Reiler Goldlay und dem Burger Hahnenschrittchen, sowie die Auslese aus der Reiler Goldlay haben den Sprung aufs Siegertreppchen geschafft.

Abweichend von anderen Weinwettbewerben wurden die besten Weine ohne Punktenennung in einer Siegergruppe zusammengefasst.

Wie Sie als Leser meines Blogs wissen, halte ich sehr wenig von Weinwettbewerben mit Punktevergaben und Bestenlisten, da dort vieles dem Zufall überlassen ist und Weine sich nicht in ein starres Punktssystem pressen lassen. Daher freue ich mich über diese Art der Bewertung, so ganz ohne Punkte und Rankinglisten, da Wein ein viel zu emotionales Produkt ist und Qualität nicht durch Punkte erfassbar ist.

 “Da es aber dem eigenen Ego sehr gut tut, nehme ich trotzdem an einigen Weinwettbewerben teil und es schmeichelt, wenn mal wieder eine Urkunde oder eine lobende Erwähnung in Haus flattert…”

schrieb ich einmal hier im Blog. Für den langfristigen Reputationsaufbau sind, trotz oben aufgeführter Kritik, diese Weinwettbewerbe sehr gut geeignet.

Die gesamte Siegerliste gibt es hier.

Eine Winzerreise, Teil 1: Die Weinpräsentation

Zum zweiten mal bin ich auf Einladung von Luca, einem ital. Sommelier, zum „wine tasting & street food festival“ nach Gradara eingeladen worden. In dem kleinen, wunderschönen Dorf mit seiner mittelalterlichen Festung  waren wir Winzer über das ganze Dorf verteilt und präsentierten unsere Weine. Dazu gab es Leckereien der besseren Art von der örtlichen Gastronomie und für die Stimmung sorgte eine sehr gute Jazzband.

Wie auch vom letzten Jahr gewohnt, stürmten die Besucher abends zu hunderten in das kleine Dörfchen. Freitags war das Interesse an unserem Riesling riesengroß und ich fürchtete schon, dass meine mitgebrachten Flaschen schon vorzeitig geleert sein würden.

Leider kam es ganz anders.

Ein aufkommender Gewittersturm am Samstag führte zum Abbruch des Festivals, am Sonntagabend – gut für Winzer und Landwirte, nicht gut für die Veranstaltung – regnete es in Strömen und wieder nix mit „wine tasting & street food festival“.

Zu später Stunde dann, als der Regen aufhörte, im kleinen Kreis ein „mini wine tasting & street food festival“ mit den verbliebenen Winzern und den Veranstaltern. Das angrenzende Lokal lieferte ital. Spezialitäten und wir Winzer hatten ja genügend Wein „übrig“. Direkt angrenzend, man durfte gerne zuschauen, wurde frische Pasta hergestellt. Sehr appetitanregend!

Wein am Fluss

Wein am Fluss trinken und die Weinberge auf der anderen Moselseite betrachten. Bei heißem Wetter kann man sich zusätzlich in der Mosel abkühlen. Am kommenden Wochenende machen wir Reiler Winzer es Ihnen noch einfacher mit dem Wein am Fluss trinken.

Foto: Gemeinde Reil Archiv 08/2017

Weinfestzeit in Reil! Direkt an der Mosel unterhalb unseres Weingutes, findet jetzt am Wochenende das Reiler Weinfest statt. Morgen, am Freitag, wird mit einer Weinpräsentation gestartet, danach natürlich Wein, Weib und Gesang.

An allen Tagen gibt es ein reichhaltiges Kulturprogramm mit moderner, fetziger Musik.  Der Weinstand ist gut bestückt und die Festgastronomie hält auch einige Überraschungen bereit.

 

Gegenbesuch

Foto: Christian Millen

Es hat zwar etwas gedauert, aber am kommenden Wochenende kommt der Gegenbesuch von unseren Biowinzerkollegen von Terroirmarche aus Italien.

Nachdem meine Moselwinzerkollegen und ich in den letzten drei Jahren die Gastfreundschaft in Italien genossen haben, können wir diese nun erwidern. Neben sightseing an der Mosel – wir zeigen unsere Heimat natürlich nur von der Schokoladenseite -, findet am Sonntag anlässlich der 60-jährigen Städtepartnerschaft zwischen Trier und Ascoli Piceno, Marken, Italien, eine gemeinsame Weinpräsentation mit ECOVIN Mosel und den Kollegen von Terroirmarche statt.

Die Weinpräsentation findet am kommenden Sonntag im Frankenturm in Trier statt. Geöffnet ist von 11.00 bis 18.00 Uhr.

Wer Zeit, Lust und Interesse an Wein hat, ist willkommen.

Zeitgleich findet in der direkten Umgebung das Trierer Altstadtfest statt, das mit Hunderten Musikern auf fünf Haupt- und zahlreichen kleineren Bühnen, mit abwechslungsreicher Livemusik von Jazz und Bigbands über Swing und Schlager bis Rock und Pop ein Event der Superlative und der Höhepunkt des Sommers ist.

Es war wieder schön: Terroirmarche

Es war wieder schön! Am vergangenen Wochenende war ich mit meinen Winzerkollegen Jan Klein vom Staffelter Hof, Christian Klein, beide aus Kröv und Markus Boor vom Weingut Klein in Tr.-Trarbach, zum dritten Mal beim Terroirmarche Festival in Macerata in Italien, um die Mosel mit ihren Rieslingweinen zu präsentieren.

Ein buntes, weinbezogenes Rahmenprogramm ergänzte die Weinverkostung am vergangenen Samstag und Sonntag. Wie in jedem Jahr gab es eine Fotoausstellung. In diesem Jahr wurden die Bilder von Hassan Badreddine  „Io pure sarò vigna“ im Palazzo Buonaccorsi gezeigt.

Weitere Workshops, ein Konzert im Rahmen des San Severino Blues Festival, und weitere Veranstaltungen rundeten die Veranstaltung ab.

In der alten Großbäckerei, der Galleria Antichi Forni unter dem Uhrturm, fand die Präsentation der Weine statt.

In den Kellern herrrschte reger Andrang. Da wir an einem Tisch die Moselrieslinge gemeinsam präsentierten, hatte ich genügend Zeit, die italienischen Weine ausgiebig zu verkosten.

Als Weißweinwinzer habe ich natürlich zuerst die weißen Weine aus den Rebsorten Verdicchio und Pecorino und danach die Rotweine probiert. Bis auf den für Moselwinzer etwas hohen Alkoholgehalt waren die Qualitäten sehr gut.

In diesem Jahr bliebt genügend Zeit die italienische Küche zu geniesen. Nach der Präsentation wurde mit den ital. Winzern gespeist, vor der Veranstaltung waren wir auf uns alleine gestellt. Wir hatten trotz leichter Kommunikationsschwierigkeiten immer leckeres Essen auf den Tellern. Besonders gut fand ich den Kaninchenrollbraten in der Osteria dei Fiori, die ich schon vom letzten Jahr her kannte.