Wetterkapiolen, die 4te: Weitere Schreckensbilder

2016-08-07 GoldlayWährend es bei uns in der Reiler Goldlay gut aussieht, hat andernorts das Wetter es nicht gut mit den Winzern und Landwirten gemeint.   2016-08-16 weingut-lorenz-at

Foto: Michi Lorenz, Weingut Lorenz

Am vergangenen Montag gab es heftige Hagelunwetter in der Steiermark, Österreich. Bei den ohnehin durch den Spätfrost stark geschädigten Weinbergen, ich berichtete hier und hier darüber, wurde der sehr kleine zu erwartenden Ertrag nochmals stark dezimiert.

„Ende April hat der Frost 90-95 Prozent vernichtet. Zum Glück trieb wieder was nach und wir konnten zumindest mit 30 Prozent rechnen. Der heutige Hagel hat auf 70 Prozent unserer Flächen zugeschlagen. Fazit: Ziemlich beschissen.“  so Michi Lorenz vom Weingut Lorenz.

Einen Videobericht zum Hagelereigniss in Östereich finden Sie hier bei der Kleinen Zeitung:

„20 Minuten Hagel: man war machtlos“
2016-08-18 Pressetext HagelHier finden sie den ganze Bericht

Einen Tag später traf es die Kollegen in der  südfranzösischen Region Languedos-Roussillon extrem heftig. Etliche hundert Hektar Rebflächen wurden von Riesenhagelkörnern vernichtet. Die Straßen mussten mit Radladern vom Eis befreit werden. Einen weiteren Bericht über das Hagelunwetter finden Sie hier.

Das ist sehr bitter für die Kollegen. Da sind unsere wetterbedingten Probleme mit dem falschen Mehltau (Peronospora) im Gegensatz dazu klein. Zumindest kann ich mich dagegen wehren.

warten

2016-05-07 SpiegelungWir warten auf wärmere Temperaturen, damit die Terrassensaison dauerhaft eröffnet werden kann.

Die Eisheiligen bringen zurzeit kalte Polarluft an die Mosel. Nicht ganz so kalt wie vor zwei Wochen, als es schwere Schäden durch Spätfrost in Europas Weingärten gab. Dazwischen eine sehr warme Woche, die die Reben schnell wachsen ließ und uns die Terrassensaison schon einmal antesten ließ.

Wir warten auch auf das Weiterwachsen der Reben. Bis auf den Vegetationsfortschritt, der einige Tage hinter dem Durchschnitt der Jahre ist und leichte Knospenfraßschäden durch den Rhombenspanner, sieht alles sehr gut für die kommende Wachstumsperiode der Rieslingreben aus.

zu früh

20014-04-07 Austrieb

Ganze drei Wochen zu früh hat der Austrieb der Reben begonnen. Eigentlich ein Bilderbuchstart in die Neue Vegetationsperiode. Aber nur eigentlich! Alle Winzer haben noch große Angst vor Spätfrösten, die den jungen Rebtrieben gefährlich werden können. In unseren Steillagen ist die Gefahr zwar etwas geringer als in flachen Weinbergen, aber einiges Unwohlsein habe ich trotzdem. Heute morgen gab es auf dem Blechdach unseres Geräteschuppens leichte Eisbildung….

Die spannendste Zeit des Winzerjahres fängt an: Mit der Natur arbeiten, täglich von dieser abhängig zu sein, allen Wetterkapriolen strotzend und in einigen Monaten, wenn alles so klappt wie ich es mir vorstelle,  gesunde, vollreife Rieslingtrauben ernten.

Nur übers Wetter reden…

Wenn ich die Einträge der letzten Tage, Wochen und Monate in diesem Blog betrachte: Das Wetter spielt eine zentrale Rolle. Im April extrem trocken, gefolgt von ausgiebigen Regenfällen und ein Unwetter am Pfingstfreitag. Viele Weinblogs berichten über die zunehmenden Extreme.

Bernhard Fiedler aus dem Burgenland sehnt sich, im Gegensatz zu uns, den Regen herbei. Natürlich ohne Unwetter. Jedoch hat er schon eine eigene Kategorie „Wetter“ in seinem Blog geschaffen. Beim Weingut Kaul in Rheinhessen hat man dem Regen in der letzten Woche noch gelassen zugesehen, im Gegensatz zu einigen Tagen vorher. Wie´s jetzt wohl ausschaut? Weinjounalist Mario Scheuermann berichtet ausgiebigst über die Klimaänderung und die extremen Wetterkapriolen.

Regen, reichlich!

Gerne hätte ich jetzt den Blick auf einen wolkenfreien Himmel mit Kondensstreifen von Flugzeugen. Seit einigen Tagen werden meine Schuhe nicht mehr trocken. Im Moment lauere ich darauf, das der Regen aufhört und ich in den Weinberg fahren kann. Pünktlich zum Sommerbeginn: Regen, reichlich! Auch unsere Kollegen Peter Kaul und Bernhard Fiedler schreiben über das Wetter und die Auswirkungen auf die Reben und das Tun des Winzers.

So sehr wir uns über den Regen Anfang Mai gefreut haben, so sehnen wir uns jetzt wieder eine trockene Phase herbei. Aber das Wetter wird wohl im laufe der Klimaänderung immer extremer. Etliche Wetterkapriolen in diesem Jahr  hat Mario Scheuermann auf seinem blog beschrieben.