Hochwasser 2011 Teil 3: Hochwassersicher

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Der ganze Flaschenkeller ist umgestapelt worden. Unter die gefüllten Gitterboxen kam eine leere Box. Moselschlammverkrustete Weinflaschen sind vor dem etikettieren nicht so leicht zu reinigen. Nun sind die Weinflaschen bis zu einem Pegelstand von knapp über 9 m gesichert.

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Der Aufzug wurde in der oberen Etage geparkt und stromlos gemacht. Leider wurde ein elektrischer Schaltkreis sehr tief in der Kellerebene eingebaut, der nach Hochwässern bei Wiederinbetriebnahme schon mal Ärger gemacht hatte.

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Zu guter Letzt natürlich noch notieren wo welcher Wein in Flaschen oder in den Fässern liegt, falls die Bezettelung der Gitterboxen und Fässer im Hochwasser wegschwimmen sollte.

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Der Keller ist bis auf Kleinigkeiten Hochwassersicher. Im Schacht, in den ein Leerrohr von der Mosel mündet, ist das Wasser schon zu sehen. Es fehlen noch 30 cm oder ca. 2 – 3 Stunden.

Hochwasser 2011 Teil 1: Besuch kommt!

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Ich habs geahnt und auch schon hier im Blog darüber geschrieben. Zweimal kam die Mosel gucken und nun besucht sie uns, bzw. unseren Weinkeller. Warmer Regen und Tauwetter werden die Mosel mächtig anschwellen lassen. Nach ersten, vagen Prognosen können zum Wochenende bis zu 10 m Pegelstand erreicht werden. Das wären 1,80 hoch in unserer Kelleretage.

Grund genug für uns, schon heute den Fasskeller für den Besuch vorzubereiten. Der ganze Kleckerkram wurde in Gitterboxen geräumt und in den höheren Etikettierraum geschafft. Div. Kleinbehälter, Weinschläuche und andere wetterfeste Kellerutensilien stehen in Hof. Es wurde fast alles aus dem Keller entfernt was schwimmen oder kaputt gehen kann. Nur noch die Energiesparlampen und unser Hauswasserwerk verbleiben bis zum letzten Moment.

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Die nicht mit Wein gefüllten Holzfässer wurden mit Wasser gefüllt und

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mittels Zurrgurten aufs Fasslager fixiert, damit sie nicht aufschwimmen können.

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Einige Fässer haben wir traditionell mit abgeschnittenen Weinbergspfählen gegen die Decke abgestützt. Morgen geht es im Flaschenkeller weiter.

Nebenbei informierten wir Freunde über die drohende Hochwassergefahr und haben unsere Hilfe angeboten. Tiefer gelegene Häuser werden voraussichtlich sogar im Wohnbereich überschwemmt und das Leerräumen einer Wohnung ist eine ganz andere Kategorie als den Keller moselfest zu machen.

Ganz wichtig: Alle Wasserschläuche aus dem Weinkeller wurden in den hochwassersicheren Bereich gebracht.  Es ist peinlich, bei Nachbarn Schläuche leihen zu müssen um den Hof sauber zu spritzen, während die eigenen im Keller abgesoffen sind.

Hochwasser an der Mosel, Januar 2003


Für uns als Moseltalbewohner ist es
etwas ganz normales, wenn die Mosel

Hochwasser führt.Bei Gefahr (Es gibt mittlerweile ein gutes
Vorwarnsystem!) werden alle Sachen aus unserem Keller geborgen, die schwimmen
oder beschädigt werden können.

Die Weinfässer werden mit Wasser oder
Wein gefüllt und fest verschlossen. Sie werden mit passenden Weinbergspfählen
gegen die Decke abgestützt, damit sie nicht aufschwimmen können.

Mit sinkendem Wasserspiegel wird nach dem
Hochwasser der Keller gereinigt und evtl. die Elektrik trockengelegt.
Das ganze kostet uns einiges an Zeit, Arbeit und evtl. Nerven, aber dafür
wohnt man sehr schön an der Mosel.

Durchschnittlich
einmal im Jahr ist die Mosel bei uns im Keller zu Gast.

Der Normalpegel der Mosel ist ungefähr
bei 2,50 bis 3,00 m. Ab 8,30 m läuft die Mosel in unseren Keller, …

bei 9,70 m wird es ärgerlich, weil dann die Steckdosen und Lichtschalter
naß werden,

bei über 11,20 m wird das Parkett

im Wohnzimmer naß….

Aber das hatten wir bisher nur einmal erlebt.
Dieses Hochwasser (03.01.2003) hatte eine Höhe von 10,55 m. Viele
Häuser hatten es schon im Wohnbereich!

Bei der Einzelaufnahme unseres Hauses war
die Mosel schon um einiges gesunken. Die anderen Bilder sind beim Höchststand
gemacht worden.