Binnen weniger Tage hat ein gewaltiger Wachstumsschub im Weinberg stattgefunden. In der letzten Woche waren die Rieslingreben noch am blühen und jetzt sind die kleinen Beeren schon gut gewachsen.
Die dafür förderlichen hochsommerlichen Temperaturen erschweren jedoch auch das Arbeiten von Mensch und Maschine im Weinberg. In der Mittagshitze geht nichts mehr. Der Mensch schwitzt das Wasser schneller aus, wie er es trinken kann, beim Kettenschlepper wird das Hydrauliköl heiß und Arbeitspause ist angesagt.
Schon seit längerer Zeit machte der Laubschneider seltsame Geräusche. Seit zwei Tagen kenne ich die Ursache, als die Geräusche bedrohlich wurden. Ein kapitaler Lagerschaden an der Antriebswelle nebst Lagergehäuse. Aus die Maus mit dem Laubschnitt.
Warten auf die Ersatzteile, die, wenn man es eilig hat, immer einen Tag im Versand länger brauchen als normale Bestellungen.
Der zweite Laubschnitt mit dem Laubschneider fällt mangels Masse fast ganz aus. Durch die fehlenden Niederschläge sind die meisten Reben nach dem ersten Laubschnitt nicht mehr weiter gewachsen. Lediglich bei einem Drittel unserer Weinbergsfläche lohnt der Einsatz der Maschine. Bei den anderen Weinbergen sind lediglich einige Rebtriebe per Hand mit der Rebschere abzuschneiden. Zu Fuß und per Hand schneller als jede Maschine. Ich wünschte, es wäre anders rum.
Interesannterweise haben die meisten Reben die lange Trockenperiode und heißen Sommertemperaturen der letzten Wochen sehr gut überstanden. Stellenweise hatte der Laubschneider heute mächtig Arbeit, die aus dem Drahtrahmen überstehenden Triebe abzuschneiden.
Nur wenige Rebstöcke, bzw. Weinberge leiden unter Trockenstress. Eine kleine 4-jährige Junganlage ist an meisten betroffen. Das Wachstum gänzlich eingestellt, die Rebbläter von der Sonnne weggedreht und beginnende Gelbfärbung. Die im Hintergrund stehende 8-jährige Rebanlage ist noch ausreichend mit Wasser versorgt, da die Wurzeln schon tiefer in den Boden reichen.
Stellenweise, dort wo die Bodenmächtigkeit durch den hoch anstehenden Fels gering ist, ist das Wachstum schon geringer. Besorgniss haben wir noch nicht, aber es ist leider kein ausgiebiger Regen in Sicht. Da könnten aus kleinen Sorgen große werden.
Anders sieht es bei Kollegen aus. Bernhard Fiedler aus Österreich will zwar nicht jammern, aber das Bild in seinem Blogeintrag spricht Bände. Die täglich neuen Temperaturrekorde in unserem Nachbarland haben den Reben sehr stark zugesetzt und die ersten Blätter vergilben durch den Wassermangel.
Die Laubarbeiten per Hand sind bis auf das Festbinden der diesjährig gepflanzten Reben erledigt. Nun ist Maschinenarbeit gefragt. Nach dem entblättern ist nun der Laubschnitt im vollem Gange. Alle Rebtriebe die oberhalb und seitlich des Drahtrahmens heraus gewachsen sind werden abgeschnitten.
Neueste Kommentare