Zwanzigdreizehner Finalprobe

2014-02-26 Weingläser

Dieser Tage standen alle 2013er Weine wie jedes Jahr auf den Tisch.  Mittlerweile filtriert und abfüllfertig. Die jährliche Jungweinprobe mit Freunden und Winzerkollegen um der eigenen Betriebsblindheit vorzubeugen und um unser Neues Weinsortiment zu gestalten. Dazu kamen noch einige Weine der Mitverkoster.

Ich schrieb schon einmal, das der 2013er schmeckt. Nun die Bestätigung. Bis auf einen Wein, den das Verkosterteam qualitativ gänzlich anders als ich bewertete, sind alle Weine gelungen. Bei den einzelnen Partien ist die selektive Arbeit während der Weinernte glasklar erschmeckbar! Wunderschöne Fruchtaromatik bei den Partien, die ausschließlich aus gesunden Trauben stammten, verhaltenere Fruchtaromatik bei den Weinen, die eine mehr oder weniger große Beeinträchtigung durch den Botrytispilz hatten. Ich schrieb schon mehrfach über diesen Pilz, der gute Seiten, aber auch schlechte Seiten hat. Eine Hassliebe.

Das 2013er Sortiment wurde bei der Probe in einem Abwasch auch noch gestaltet. Witterungsbedingt keine Auslese, die Alkoholwerte auf moderatem Niveau, die Mengen teilweise bescheiden.

Morgen in einer Woche starten wir mit dem Abfüllen, ab morgen in zwei Wochen können die 2013er Weine voraussichtlich käuflich erworben werden.

Vorher Nachher

2014-02-13 Unfiltrat

Der Neue Jahrgang liegt nun füllfertig im Weinkeller. In den letzten Tagen wurden die Weine filtriert. Vorher noch stark von der Hefe  eingetrübt,2014-02-13 Filtrat

nachher blitzblank aus dem Kieselgurfilter kommend. Äußerst problemlos ließ sich der 2013er filtrieren, was wiederum bedeutet, dass die Filtration sehr aromaschonend für den Wein verlaufen ist. Problemlos auch der Filter in den letzten Tagen. Keinerlei Probleme wie vor zwei Jahren, als die halbe Werkstatteinrichtung im Weinkeller für kurzfristige Reparaturen war.

Erst jetzt kann man die ganze Bandbreite der Aromen Riechen und Schmecken. Die vor der Filtration noch vorhandene leichte Hefetrübung behinderte das Freisetzen des Bouquets. Jetzt präsentieren sich die Jungweine noch viel klarer und bedeutend fruchtiger.

Heute Abend habe ich das legendäre Steffens-Keß Verkosterteam eingeladen, um in der übernächsten Woche den 2013er gemeinsam zu probieren. Dann weiß ich mehr. Wie jedes Jahr, der eigenen Betriebsblindheit vorbeugend, mit Freunden und Kollegen das 2013er Sortiment gestalten. Ich freue mich darauf!

Weinernte 2013: Tut weh

2013-12-03 Riesling1

Es schmerzt so richtig in der Winzerseele. Vergammelte, eingetrocknete Riesling-trauben, die wir aus qualitativen Gründen nicht geerntet hatten. Und es wird noch lange in der Winzerseele schmerzen, da diese Trauben uns täglich beim Rebschnitt begegnen. 2013-12-03 Kisten

Dann gestern noch einen Hinweis von einem Kollegen bekommen. In einem meiner Weinberge sollen noch drei Erntekisten stehen. Natürlich mit Trauben drin. Da ich das Elend nicht sehen wollte, musste der Praktikant die Trauben auskippen und die Kisten einsammeln.

Es kommt jedes Jahr vor, das sich einige Erntebehälter in der Begrünung verstecken und vergessen werden, aber dieses Jahr, mit der kleinen Erntemenge, tut weh!

Weinernte 2013: Es schmeckt

2013-11-19 Jungwein

Es fängt nicht mit der Ernte an und hört auch nicht damit auf.

Hört sich ganz einfach an, ist es aber nicht. Zumindest für den Winzer. Die zentrale Frage nach der Ernte ist die, ob denn der „Neue“ geraten ist. Die zentrale Frage! Ich habe, trotz gewisser Erfahrung, immer noch meine Unsicherheiten während des Gärungsprozesses den jungen Wein zu beurteilen.

Mittlerweile sind die meisten Weine am Ende der Gärung angelangt und erste Aussagen, soweit es die Jugendlichkeit und die starke Hefetrübung erlaubt, können gemacht werden. Die Neuen Rieslinge zeigen sich momentan von der besten Seite. Delikate Rieslingaromatik und eine frische Säure, die sehr gut eingebunden ist. Ich denke, dass ich im Weinberg und im Weinkeller alles richtig gemacht habe, um das Maximum an Qualität auch in diesem Jahr in die Fässer zu bekommen.

Einfach gesagt: Es schmeckt!

Weinernte 2013: Randgeschehen

2013-10-28 KinderDer Kleinste immer im Tragetuch oder im Kinderwagen dabei, die beiden Größeren, die abends beim Kistenreinigen halfen, kamen mit dem Mittagessen in den Weinberg. Das bei Kleinkindern übliche „kann ich mal auf der Raupe mitfahren“ und natürlich am Wegesrand spielen, dabei Figuren aus Matsch formend, der dieses Jahr überaus reichlich vorhanden war.…………………………………………………………………2013-10-24 RaupeZwischendurch musste den Kindern noch die heimische Fauna erklärt werden.

2013-05-21 DreckSpaß mit dem Matsch hatte auch unser Praktikant beim Reinigen des Kettenschleppers. Erst nach mühseligem Hochdruckreinigereinsatz war die Raupe sauber, der Praktikant von oben bis unten bespritzt und an der Waschstelle lag einiges an Erde.

2013-10-28 Eidechse

Ich kämpfte mit dieser Weinbergseidechse, die ich in einer Erntekiste entdeckt hatte. Erst nach dreimaligem umfüllen der Trauben wurde ich des Tieres habhaft und konnte es in die Freiheit entlassen, bevor es auf der Weinpresse sein Leben gelassen hätte.2013-10-26 KellerIm Weinkeller sind alle Moste am Gären. Bei der täglichen Gärkontrolle wird natürlich probiert und wir sind zufrieden, zumindest qualitativ. Die Menge ist sehr bescheiden. Das zweite Erntejahr mit wenig Ertrag in Folge. Die gärenden Weine schmecken alle sehr sauber und reintönig. Keinerlei negative Einflüsse durch vergammelte Trauben, da wir diese im Weinberg hängen gelassen haben. Ich denke, dass wir auch in diesem Jahr alles richtig gemacht haben.

Jetzt noch in Ruhe die Gärung der jungen Weine abwarten und dann wir können mehr zu den 2013er Weinqualitäten sagen.