Finalprobe Zwanzichfuffzehn

2016-02-03 Gläser

Gestern war es wieder einmal so weit. Das Steffens-Keß Verkosterteam traf sich zur Finalprobe 2015er Riesling bei uns in der Probierstube. Kurze Unterrichtung meinerseits, was denn so ungefähr auf dem Tisch stand, dann durften alle nacheinander probieren. Der auch dabei gewesene Oberkellermeister meinte nur, das ein falsch in der Reihe platzierter Wein dabei sei, andere rochen etwas, was ich beim besten Willen, andere auch – nicht nachvollziehen konnten. Ich schwieg einfach dazu und wollte keine weiteren Informationen geben. Alles normal, wie immer.

Bei der zweiten Verkostung kurze Zeit später, die Jungweine waren mittlerweile wärmer geworden und hatten etwas Luftsauerstoff gezogen, ein anderes Geschmacksbild. Alles im positivem Bereich.

Nach dem gereichten Imbiss, dann die dritte Probenrunde, in der ich Details zu den Weinen, den Ursprungsweinbergen und der Vinifikation preisgab, die zu regen Diskussionen führte.

2016-02-03- Verkosterteam1Zu später Stunde kam dann endlich die „Jugendgruppe“ des Steffens-Keß Verkosterteams, probierte sich durch und kam zum gleichen Ergebniss wie die ältere Generation.

Gleich werde ich noch einige Weine nachprobieren, aber schon jetzt steht fest, dass wir sehr zufrieden mit den 2015er Weinen sein können. In zwei Wochen beginnen wir mit dem Abfüllen, kurz danach ist er käuflich hier im Shop erwerbbar und Sie können sich selbst ein Bild über die Qualität machen.

Zufriedenheit

2015-12-07 BlumeWährend draußen im Weinberg die Natur einen auf Frühling macht2015-12-07 Fass säuberngehen wir im Weinkeller der typischen Dezemberarbeit nach.

Dieser Tage wurden die jungen Weine von der Hefe getrennt. Nebenbei – während die Pumpe lief und kein Fass mehr zum säubern war – wurden die jungen Weine intensiv verkostet. Dazu gab es eine intensive Lehrlingsunterweisung.

Zufriedenheit! Azubine ist lernwillig und fleißig, die jungen 2015er Rieslingweine schmecken gut: Was will man man mehr?

Langsam, ganz langsam

2015-11-23 Kellerkatze

Langsam, ganz langsam gären die Weine im Keller. Selten, dass eine Gärung in unserem Weinkeller so schleppend vonstatten ging. Um ein Auskühlen der gärenden Rieslinge zu vermeiden – die Hefen mögen es warm -, erwärmen wir mittlerweile etliche Fässer. Die Kellertüre bleibt geschlossen, damit die „Wärme“ im Weinkeller bleibt. Hoffentlich gibt es kein Hochwasser, das diese Bemühungen mit eiskaltem Moselwasser kon­ter­ka­rie­ren würde.

Noch zeigen die Hefen bei der täglichen Gär- und Temperaturkontrolle das sie aktiv und am gären sind. Wie des Öfteren schaut die Kellerkatze mir bei der Arbeit zu und geht im Keller auf Entdeckungsreise. Die Mieze ist auf jeden Fall quirliger als die Hefen.

Gärkontrolle heißt auch täglich die jungen Weine zu probieren und mit diesen bin ich sehr zufrieden: Sehr aromatisch mit guter Struktur und Reife, saftig und mineralisch.

Weinernte 2015: Ein Rückblick

2015-11-01 Goldlay von Klaus LayFoto: Klaus Lay

Wie 2014 war auch dieses Jahr von einer ausgiebigen Trockenheit geprägt. Das Rebwachstum war sehr verhalten, jedoch verhinderten zwischenzeitige kleine Regenfälle extreme Trockenstreßsymptome an den Reben. So immer kurz vor knapp regnete es etwas, der sogenannte Tropfen auf den heißen Stein. In den frühen Lagen verlief die Rebblüte sehr gut, in den späten Lagen wurden jedoch leider nicht alle Blüten bestäubt. Im Hochsommer war die Lage durch Temperaturen bis zu 40 Grad sehr angespannt und der Wassermangel bereitete uns große Sorgen. Zum Glück kamen am Monatswechsel August/September die lange ersehnten, ergiebigen Niederschläge. Die Niederschläge waren dann aber direkt so reichlich, dass insbesondere bei kompakten Trauben einzelne Beeren aufplatzten und Fäulnis einsetzte. Erinnerungen an das letzte Erntejahr wurden wach, als die Trauben schneller wegfaulten wie wir ernten konnten.

Durch einsetzendes Hochdruckwetter konnte diese jedoch glücklicherweise sauber eintrocknen. Anfang Oktober begannen wir mit mehreren selektiven Erntedurchgängen die Weinlese.2015-10-31 RieslingDas Wetter war während der Erntewochen äusserst winzerfreundlich. Wenige kalte Tage – nur an einem Morgen gab es kalte Finger-, nur einen Regentag und leider auch wenige sonnige Tage, aber das störte nur den Fotografen in mir. Der Indian Summer, also die schöne Herbstverfärbung der Blätter, kam dann auch mit Ende der Ernte und ist nun weitestgehend zu Ende. Der Winter kann nun kommen.

Schon in den ersten Erntetagen zeichnete sich ab, das es eine reichliche Ernte geben würde. Das Wetter verhinderte weitere Fäulnis und damit auch das Wegwerfen verfaulter Trauben. Auch hingen mehr als reichlich Trauben an den Rebstöcken. Der Keller ist fast randvoll. Eine mengenmäßig sehr gute Ernte.

Qualitativ sind wir auch sehr zufrieden. Bis auf etwas sauber eingetrocknete Fäulnis, auch als Edelfäule bekannt, ausschließlich gesunde Trauben. Ideal für unsere trockenen Rieslingweine. Die schönsten vollreifen Rieslingtrauben, wie im obigen Bild, gab es dann in der letzten Erntewoche. 2015-10-20 ErntehelferDazu arbeitsmässig absolut streßfrei, eine ganz tolle Erntemannschaft, mit der man eine Menge Spaß hatte und mit der so manches Gläschen Riesling geleert wurde.

Weinernte 2015: Die Supermostwaage

2015-10-22 Mostwaage

Dieser Tage ist meine Mostwaage durch Unachtsamkeit zerbrochen. Da ich bei wichtigen Ersatzteilen oder Gerätschaften auf Vorrat denke, die Ersatzmostwaage genommen. Die Messergebnisse bei der täglichen Gärkontrolle kamen mir etwas spanisch vor. Die Kontrolle in Wasser zeigte das Übel.

Satte 6 (sechs) Öchsle zuviel zeigte das Aräometer an. Der Nullpunkt sollte die Dichte von Wasser sein.

Für den Weinkeller nicht zu gebrauchen. Eher was für die Riesenschw…..vergleiche in den sozialen Netzwerken. Jedes Jahr zu Erntebeginn das Gleiche. Unter dem Motto „Ich hab den größten, den längsten usw.“ die berühmten Bilder mit Mostwaage und möglichst hohen Öchslegraden.

Das Publikum will beeindruckt werden.

Mit dieser Mostwaage werde ich dann nächstes Jahr auch mitmischen. Dazu noch den Saft direkt aus der Kelter mit den Trubstoffen bzw. Fruchtfleischteilchen – die Fruchtfleischteilchen erhöhen das Mostgewicht, sind aber für eine exakte Messung fehl am Platz -, dazu noch kalter Saft der auch so zwei bis drei Grad bringt. Müsste eigentlich ausreichend sein, um mitzureden.

Alternativ – das obere Ende der Spindel ist bei diesen Bildern in den sozialen Netzwerken meistens nicht im Bild zu sehen – könnte man ja dieses Messinstrument oben festhalten und die Feinkorrektur vornehmen.