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Ein vorläufiges Resümee zur Weinernte 2008, während draussen über dem Moseltal die Sonne untergeht. Es fängt nicht mit der Ernte an und hört auch nicht damit auf. Die Ernte ist eigentlich nur das Ergebniss der Arbeit des Winzers im vergangenen Jahr und der Witterung.

Zu Beginn des Rebwachstums herrschteTrockenheit, die uns Sorgen bereitete. Als dann Ende Mai der erhoffte Regen kam, fiel dieser teilweise in fester Form, als Hagel bekannt. Leichte Schäden gab es bei uns nur in wenigen Weinbergen, während an der Terrassenmosel großflächig Weinberge und Ernte zerstört wurden.  Im weiteren Verlauf des Sommers herrschte durchgehend zu trockenes Wetter und die Reben litten darunter.  Dadurch blieben bei einigen jüngeren Rebanlagen die Trauben klein.

Auf kleiner Flamme wurden die Trauben im September gar geköchelt und zu Erntebeginn waren sie alle vollreif und äußerst gesund. Einsetzender Regen mazerierte die Beerenhaut innerhalb weniger Tage und Fäulnis drohte. Zügig ernteten wir unsere Weinberge in mehreren Selektionsdurchgängen.

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Nebel bis in die Mittagsstunden, wiederholte Niederschläge und eine hohe Luftfeuchtgigkeit verhinderten, dass die Beeren durch Verdunstung von Wasser sich aufkonzentrierten. Selbst Pilze waren in den Weinbergen zu finden und im Nachhinein wundert es mich, dass die Trauben trotzdem so lange gesund waren.

Die Trauben waren hocharomatisch und lassen auf entsprechende Weine schließen. Jeden Abend werden im Weinkeller sämtliche Jungweine verkostet und sie schmecken gut, sehr gut.

Es ist kein Jahrhundertjahrgang, die sich in diesem Jahrtausend doch etwas gehäuft hatten, für uns aber  ein gutes, bis sehr gutes Weinjahr. Zurück zur Normalität nach dem aussergewöhnlich gutem 2007er Jahrgang. Die Weine sind am Werden und können erst in einigen Wochen erstmalig, aber nicht letztmalig,  bewertet werden. Auf jeden Fall sind die meisten Fässer voll und unsere Lieferschwierigkeiten, insbesondere im Schoppenweinbereich dürften kleiner werden. Da verschmerzt man es , dass keine Auslese gekeltert wurde.