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Fressen und gefressen werden. Eine ökologische Grundregel der ich am Freitag und Samstag nachgekommen bin. Drückjagd war angesagt. Durch intensive Bejagung soll die Wildschweinpopulation auf ein ökologisch verträgliches Maß verringert werden. Meine Aufgabe war es, mit den Jagdhunden und deren Führern, die Hecken und Dickungen zu durchstöbern und das Schwarzwild den Jägern vor die Flinte zu treiben. Als wäre es nicht anstrengend genug, sich durch die Büsche im Steilhang zu qäulen, die ein oder andere Sau mußte nach deren Ableben auch noch aus dem Steilhang geborgen werden. 2008-12-12-gewehr.jpg

Interessant wieder die Nahkampfwaffen der Hundeführer, die im Notfall die Hunde oder gar die Treiber vor den angriffslustigen Wildschweinen retten müssen. Neben diversen Spießen und großen Jagdmessern gab es auch diese Alte Flinte mit aufklappbarem Bajonett zu sehen. 2008-12-12-strecke.jpg

Fast 40 Wildschweine, ein dutzend Rehe, 2 Hirsche und einige Füchse ließen ihr Leben. Eigentlich zu wenig. Ökologisch gesehen ist ein Wildschweinbesatz von zwei Sauen pro 100 ha vertretbar. Bei der am Freitag und Samstag bejagden Fläche von 500 ha lassen diese Zahlen ahnen, wie viele Tiere tatsächlich im Wald vorhanden sind. Weitere Jagden sind nötig, um die Wildschäden in Weinbergen, Gärten und Feldern zu verringern.

Das abendliche Zusammensein der Jäger, Schüsseltreiben genannt, war eine andere Welt für mich. Jede Menge sonderbarer Bräuche, Riten und das berühmte Jägerlatein. Da wurde die geschossene Sau durch die vergrößernde Wirkung der Weingläser 100 kilo schwerer und es kursierten Geschichten von früheren Jagden auf Riesenhirsche, Elwetritschen, Dilldappen (dilldappen.pdf) und andere Begebenheiten.