In trockenen Tüchern? Noch nicht ganz, aber fast! Ich berichtete unter anderem hier über den extrem nassen Sommer und über die dadurch bedingten Widerwärtigkeiten hier und hier. Mittlerweile sind wir der Ernte um einiges näher gerückt und die Ernte fast in trockenen Tüchern. Die Trauben sind nicht mehr anfällig gegen die vor Wochen allgegenwärtigen Pilzkrankheiten. Die jetzt herrschenden hochsommerlichen Temperaturen von über 30 Grad dämmen z.B. den Infektionsdruck des falschen Mehltaues stark ein. Etliche nachwachsende junge Rebblätter sind zwar teilweise von diesem Pilz befallen, werden aber weiterhin Assimilate, also Zucker und Geschmack, für die Rieslingbeeren bilden können. Nur noch Hagel oder Traubenfäule wie in den letzten Jahren kann die Erntemenge verringern.

Nun könnte man schon an eine Ernteschätzung wagen, aber da bin ich ganz schlecht und ich möchte den Tag nicht vor dem Abend loben. Da halte ich es lieber so wie Dirk Würtz, der die Erntemenge so einschätzt: „Mehr als 2010, weniger als 2011 – oder vereinfacht ausgedrückt – der Keller wird wohl nicht ganz voll.“ Zwei in der Erntemenge total gegensätzliche Jahre und in dieser Spanne werden wir sicherlich liegen. Ich hoffe in Richtung des 2011er, der doch eine sehr gute Quantität brachte. Weniger glücklich wäre ich natürlich bei Annäherung an den 2010er.