Weinstein in seiner schönsten Form. Dunkle Kristalle, auskristallisiert aus Traubensaft.

Oder hier, über Jahre zu einer dicken Schicht in einem alten Holzfass gewachsen. Meistens für den Endverbraucher nicht sichtbar, da er im Faß schon auskristallisiert, selten in der Flasche. Absolut unschädlich für den Weintrinker und den Wein. Es gibt zwar chemische Stabilisierungsmaßnahmen gegen den Weinsteinausfall, aber wir verzichten selbstredend darauf.

Weinstein ist ein hochbegehrter Rohstoff. Verwendung findet er unter anderem als Backtriebmittel, hier als E 336 gekennzeichnet, in der Baustoffindustrie als Abbindeverzögerer,  im Pharmabereich als Trägerstoff und in der Lebensmittelbranche als Säuerungsmittel.

Küfergold bei den Kellerarbeitern (Weinküfer) in großen Weinkellerein genannt. Traditionell sammeln die Weinküfer den Weinstein, verkauften diesen auf eigene Rechnung und finanzierten sich den Betriebsausflug damit. Zu DM Zeiten lag der Preis bei 0,60 DM/kg bis hin zu 2,00 DM, je nach Nachfrage. Aktuell werden 0,60 € /kg bezahlt. Da in einer großen Kellerei mit den riesigen Weinmengen auch richtig große Weinsteinmengen zusammen kommen, war das das Gold des Weinküfers, mit dem dann ein mehr oder weniger aufwendiger Betriebsausflug finanziert wurde.

Schon vor längerer Zeit schrieb Thomas Lippert über das Küfergold und fragte, ob es das noch heute gibt. Gibt es noch, wie ein Freund mir gestern berichtete.