by Harald | 26. April 2017 | Wetter
Im Bild: Erfrorener Haupttrieb und neu treibendes Nebenauge, das vom Frost verschont wurde.
Nach einigen Tagen Abwesenheit kam ich erst heute dazu, die Schäden durch den Spätfrost der vergangenen Woche zu begutachten.
Die gute Nachricht: Trotz der eisigen Kälte von -4 Grad haben sehr viele Rebtriebe überlebt. Die extrem trockene Luft hat schlimmeres verhütet.
Nach vorsichtigen Schätzungen meinerseits – ich bin nicht wirklich gut im schätzen, einer meiner Mankos – gehe ich davon aus, dass durch den Frost und die Knospenfraßschäden des Rhombenspanners, ca. 30 bis 40 % der Rebtriebe verloren sind. Das ist aber nicht die Schadenshöhe!
Die Rebe ist durchaus in der Lage, diese Ertagsverluste teilweise auszugleichen. Zu einem können an den verbliebenen Rebtrieben die Trauben größer werden, zum anderen gibt es neben den jetzt verlorenen Rebknospen bzw. Rebtrieben noch die sogenannten Nebenaugen, die beim Riesling in der Regel nur austreiben, wenn das Hauptauge ausfällt. Dort ist der Blütenansatz und später der Traubenbehang geringer wie beim Hauptauge.
Jetzt noch hoffen, dass die Blüte sehr gut verläuft und andere Widrigkeiten der Natur keine weiteren Ertragreduzierungen verursachen. Ende Juni weiß ich mehr. Jetzt aber schon weiß ich, dass es keine allzu üppige Erntemenge gibt.
Im Gegensatz zu vielen anderen Winzern sind wir glimpflich davon gekommen. Europaweit gibt es beträchtliche Schäden bis hin zum Totalausfällen. Ein Spätfrostereigniss, dass in nie dagewesenem Ausmaß im Wein- und Obstbau gewütet hat.
by Harald | 20. April 2017 | Wetter
Einige Stunden nach dem Spätfrost von heute morgen, sieht man die Schäden an den Rebtrieben. Die schon länger gewachsenen Reben haben Totalschaden.Die, die noch nicht soweit waren, haben nur leichte Frostschäden. Die äußeren Blätter sehen etwas „abgebrannt“ aus. Eine Schadenshöhe kann ich noch nicht beziffern.
Danke an Alex Arns für die Bilder.
by Harald | 20. April 2017 | Wetter
Schon der Blick heute Morgen, kurz nach Sonnenaufgang, aus dem Fenster ließ mich erschaudern. Das Dach des Geräteschuppens war stark bereift. Doch kälter wie gemeldet…
Satte 4 Grad Minus gab es an unser Wetterstation. Nachdem ich die ersten Schreckensmeldungen aus anderen Weinbaugebieten im Internet gelesen hatte, startete ich zu einer Weinbergsbesichtigung. In der letztjährig gepflanzten Junganlage sah es genau so aus wie gestern, als ich noch darin arbeitete. Nur die Triebe waren steif gefroren. Um es einfach auszudrücken: Erfroren und kaputt.
In den Ertragsanlagen hatte ich einen gemischten Eindruck. Bei Trieben, die schon länger gewachsen waren, gehe ich von einem Totalschaden aus. Weniger lang gewachsene und noch nicht ausgetriebene Knospen dürften es großteils schadlos überstanden haben.
Die genauen Schäden kann ich noch nicht abschätzen, sie werden auf jeden Fall nicht unbedeutend sein. Erst wenn die Triebe und Blätter aufgetaut sind, fängt das geschädigte Gewebe an zu welken.
by Harald | 17. April 2017 | Wetter
Diese Vorhersage für Mittwoch und Donnerstag dieser Woche ist noch harmlos.
Diese schon macht schon Angst.
Wenn diese zutrifft, dann gute Nacht.
Seit Tagen sind sich die Wetterfrösche einig, dass es sehr kalt wird, bedrohlich kalt für die Reben. Es gibt schon eine amtliche Warnung vor Frost. Nur ob und wie tief die Temperaturen fallen, da sind sich die Wetterportale noch nicht so ganz einig.
Uns und auch vielen Kollegen in Europa geht der momentan der Arsch auf Grundeis. Es wird auf jeden Fall grenzwertig und eine Zitterpartie. Ich hoffe, dass es nicht wieder zu solch katastrophalen Spätfrostschäden wie im April letzten Jahres kommt.
Ich wünsche uns und allen Winzerkollegen viel Glück in der kommenden Woche.
by Harald | 16. April 2017 | Ökologie
Da saß ich nun gestern in der Pritsche der Raupe, auf dem Fledermausguano sitzend, mit dem grünen Schippchen in der Hand. Eine Duftwolke zog hinter uns her – es roch beschissen richtig schlecht -, während mein Sohn den Kettenschlepper fuhr und ich die Fledermauskacke in den Weinberg streute.
Leider war dieser Naturdünger beim aufkehren im Reiler Kirchendach etwas feuchter als in den letzten Jahren und wurde beim Lagern durch Regen zusätzlich angefeuchtet. Ammoniak bildete sich aus dem im Guano enthaltenen Stickstoff und sorgte für eine entsprechende Duftwolke. Trotz Schutzanzug dauerte die Körperwäsche ein bisschen länger..
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