Im Bild: Erfrorener Haupttrieb und neu treibendes Nebenauge, das vom Frost verschont wurde.
Nach einigen Tagen Abwesenheit kam ich erst heute dazu, die Schäden durch den Spätfrost der vergangenen Woche zu begutachten.
Die gute Nachricht: Trotz der eisigen Kälte von -4 Grad haben sehr viele Rebtriebe überlebt. Die extrem trockene Luft hat schlimmeres verhütet.
Nach vorsichtigen Schätzungen meinerseits – ich bin nicht wirklich gut im schätzen, einer meiner Mankos – gehe ich davon aus, dass durch den Frost und die Knospenfraßschäden des Rhombenspanners, ca. 30 bis 40 % der Rebtriebe verloren sind. Das ist aber nicht die Schadenshöhe!
Die Rebe ist durchaus in der Lage, diese Ertagsverluste teilweise auszugleichen. Zu einem können an den verbliebenen Rebtrieben die Trauben größer werden, zum anderen gibt es neben den jetzt verlorenen Rebknospen bzw. Rebtrieben noch die sogenannten Nebenaugen, die beim Riesling in der Regel nur austreiben, wenn das Hauptauge ausfällt. Dort ist der Blütenansatz und später der Traubenbehang geringer wie beim Hauptauge.
Jetzt noch hoffen, dass die Blüte sehr gut verläuft und andere Widrigkeiten der Natur keine weiteren Ertragreduzierungen verursachen. Ende Juni weiß ich mehr. Jetzt aber schon weiß ich, dass es keine allzu üppige Erntemenge gibt.
Im Gegensatz zu vielen anderen Winzern sind wir glimpflich davon gekommen. Europaweit gibt es beträchtliche Schäden bis hin zum Totalausfällen. Ein Spätfrostereigniss, dass in nie dagewesenem Ausmaß im Wein- und Obstbau gewütet hat.
Verfrierts en der wolla – gibts bolla