Die Bodenwasservorräte sind knapp, sehr knapp. Es wird langsam Zeit, dass es regnet. Aber ich vermute, es wird ähnlich wie letztes Jahr. Die Trockenheit wird durch den Klimawandel immer mehr zum Problem. In den meisten Weinbergen sind die Triebspitzen der Rieslingreben noch gebogen, vital und auf Wachstum ausgerichtet. Auch wenn das Wachstum sehr gering ist.In den bekannten Weinbergen, d.h. in einigen jüngeren Anlagen und einem Weinberg mit hohem Fels, wo die Rebwurzeln kein Wasser finden, sind erste Trockenstresssymptome sichtbar. Die Triebspitze wird gerade und hört auf zu wachsen. Später stirbt sie ab und vertrocknet.Die Rebe befindet sich nun im Überlebensmodus. In der Folge werden die Rebblätter von der Sonne weggedreht, um weniger Wasser zu verdunsten. Bei anhaltender Trockenheit beginnen dann die untersten Rebblätter zu vergilben.Wir haben begonnen, die betroffenen Rebstöcke zu entlasten, damit die Reben keinen dauerhaften Schaden nehmen.

In den betroffenen Weinbergen – im Moment sind es nur „wenige“ Reben – haben wir ganze Fruchtruten mit Blättern und Trauben abgeschnitten. Diese Entlastung verhindert, dass die Rebstöcke kollabieren oder längerfristig Schaden nehmen.

In diesem Jahr habe ich das ungute Gefühl, dass wir diese Entlastung wie im letzten Jahr ausdehnen müssen.

Bis auf die oben beschriebenen trockengestressten Einzelreben sehen die Weinberge noch sehr gut aus. Saftig grün, mit vielen Trauben behangen.  Wie es mit der Qualität und Quantität weitergeht, entscheidet allein das Wetter. Wir hoffen, dass es bald ausreichend regnet. Wir nehmen alles!