Weinernte bedeutet nicht nur Trauben abschneiden, im Weinberg selektieren und abends stundenlang im Kelterhaus und Keller Trauben und Most verarbeiten. Es bedeutet einiges mehr! Im Hintergrund läuft immer auch eine logistische Herausforderung für unser kleines Weingut. Planen, wann die Lese ungefähr beginnt, die unverzichtbaren Erntehelfer organisieren und im Weinkeller alles vorbereiten.

Foto: Lena Everding

Wichtig ist auch die Frage, ob es unter den Helfern schon „Mehrfachtäter“ gibt, die neue Erntehelfer anleiten können und im Team die Arbeitsabläufe unterstützen und beschleunigen. Im Idealfall ein Dreamteam, wie bei den meisten vergangenen Weinernten.

Foto: Lena Everding

Da die Weinernte auch sehr körperlich belastend ist, werden die körperlich anstrengenden Arbeiten auf mehrere Köpfe verteilt. Auch das hat dieses Jahr sehr gut geklappt. Ex-Azubi Ken kümmerte sich um den Transport der Erntekisten aus dem Weinberg auf den Anhänger.

Foto: Lena Everding

Junior Felix war für das Abladen der Kisten auf die Weinpresse zuständig, ich für die abendliche Trauben- und Mostverarbeitung.Eine ganz wichtige Rolle und auch eine der größten Herausforderungen spielt das leibliche Wohl und die Unterkunft. Alles muss organisiert werden. Betten haben wir genug in unserem Haus und diejenigen, die bei uns Quartier bezogen haben, helfen tatkräftig mit. Es ist sozusagen wie in einer großen Wohngemeinschaft. In der Regel sind 7 bis ca. 15 Personen zu versorgen. Das ist noch kein Problem. Aber wir hatten auch schon Erntetage mit 30 Leuten. Dann wird es spannend. Haben wir genug Porzellan? Besteck? Erntescheren? Wie kommen die ganzen Leute in den Weinberg? Chefin Marita hat diese Herausforderungen bisher bestens gemeistert.

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Unsere niederländischen Helfer bringen auch immer etwas zum Naschen mit. Sei es der selbst gebackene Kuchen oder schon traditionell seit Jahren die Großpackung Kruidnoten, die binnen kürzester Zeit aufgegessen sind.

Auf die Essenswünsche unserer Gäste gehen wir gerne ein. Vegan, vegetarisch oder ein ordentliches Steak vom Grill: alles kein Problem. Auch mitkochen ist erlaubt. Unsere am weitesten angereiste Erntehelferin, Greysi Quiroz aus Pozuzo, Peru, hat uns bei der Weinlese mit einem typisch peruanischen Gericht bekocht: frittierte Kochbananenknödel, marinierte Zwiebeln mit frittiertem Rauchfleisch. Schmeckte sehr gut, sättigte ungemein und unser Riesling passte perfekt dazu.

Bisher hat es immer geklappt, alles unter einen Hut zu bringen.

Danke an Lena Everding für die Fotos.