by Harald | 10. Januar 2008 | Weinblogs

“Trinkbare” Weine aus Tetra Pak, Bag in box und Co.
Das Thema der aktuellen Weinrallye wurde vom Kaulwein Weblog vorgegeben.
Im Vorfeld kam mir schon das Grausen. Einige Tage vor der Verkostung veröffentlichte eine Weinfachzeitung ein Verkostungsergebniss von Weinen in Weichverpackungen, also Tetrapack, Bag in box und Co. Die Kommentare zu dieser Verkostung sprachen Bände: Unterdurchschnittlich, eine Zumutung, nicht Verkehrsfähig, unterirdisch, ungenießbar, brutaler Geruch usw. Angst machte sich bei mir breit. Aber andererseits, wer A sagt muß auch B sagen und die Tütenweine waren ja auch schon im Kühlschrank. Beruhigend war dabei, das einige der Weine von unseren Freund Michael stammten. Da Michael Oberkellermeister in der qualitativ führenden Weinkellerei an der Mosel ist, hoffte ich, das in den Beuteln kein schlechter Wein steckt.

Eine stattliche Anzahl von 10 Weinen kam auf den Tisch. Den Anfang machten drei Moselrieslinge im Beutel! Im November abgefüllt und keine Spur von einer negativen Beeinflussung durch das Behältniss. Und es machte Spaß diese Weine zu probieren. So schlecht waren die gar nicht. Die Spritzigkeit, die ein Riesling eigentlich durch seine Gärungskohlensäure hat, wurde vermisst. Geht aber beim Weinbeutel leider nicht anders. Der bekäme Blähungen und würde evtl. platzen. Trotzdem sehr ordentlich, guter Durchschnitt!

Zwei Rotweine, ganz einfache ordinäre Weine, waren noch zu genießen trinken und fehlerfrei. Aber dann ging die Post ab! Der einzigste, der von den folgenden Tütenweinen profitierte, war der Ausgießbehälter. Soviel wurde noch nie in unserer Probierstube in dieses Glasgefäß geschüttet. Weine, die teilweise grottenschlecht waren. Nur das Billigste, die letzte Plörre wurde in Tüten, Bag in box und Dose abgefüllt. Eine negative Beinflussung durch die Tüten konnte nicht festgestellt werden, da der Geschmack der Proben auch in der Glasflasche nicht anders gewesen wäre, bzw. die Lagerdauer, insbesondere bei den drei Moselrieslingen, sehr kurz war und deshalb keine Oxidationsnoten vorhanden waren.

Ein Lob an meinen Freund Michael, dem Oberkellermeister, der die besten Weine mitbrachte und dessen Riesling Classic der beste Wein der Probe war.

Mit Entsetzen vernahm ich, das ein Kandidat der Probe der meistverkaufte Wein der Republik sein soll: 30 Millionen Tüten… Wie kann man sich das antun? Wenn ich zitieren darf: „Leute, an Dreck muss was dran sein. Millionen Fliegen können ja nicht irren…“. via swr.

Hätten wir besser so gelassen!
by Harald | 5. Januar 2008 | Weinkeller

Durch das Holz der Fässer verdunstet Wein, die kalten Temperaturen der letzten Wochen lassen den Wein auch noch „schrumpfen“ und der Winzer probiert noch zusätzlich um die Reifeentwicklung der jungen Weine zu beobachten. Das so entstehende Luftpolster würde der unerwünschten Oxidation Vorschub leisten und das feine Aroma schädigen. Deswegen werden regelmäßig die Fässer mit einer Füllgießkanne beigefüllt bis sie spundvoll sind.
Eine der vielen kleinen, fast nebensächlich erscheinenden Kellerarbeiten, die, wenn sie nicht gemacht werden, in der Summe negativ für die Qualität unserer Weine wären.
by Harald | 29. Dezember 2007 | Weinkeller

Da stehen sie rum und wir wissen noch nicht, womit wir sie füllen sollen.
Die Gitterboxen im Flaschenkeller sind alle leer und das Abfüllen der 2007er Rieslinge rückt immer näher. Das große Problem ist, das es im Moment keine Weinflaschen zu kaufen gibt. Eine Produktion der von uns verwendeten 0,75l und 1,0l Schlegelflasche in massongrün ist erst für Ende Januar geplant. Das nach bisherigem Kenntnissstand unser Einkaufspreis um mind. 30 % höher sein wird, ärgert natürlich noch zusätzlich.
Der Winzerblog berichtete schon einmal ausführlich über dieses Problem: Schließung von Glashütten, Verringerung der Lagerkapazitäten, zusätzlicher Reparaturbedarf und somit Stillegung von Glasschmelzen und ein weiterer Konzentrationsprozeß bei den Herstellern. Kollege Bernhard Fiedler empfahl sogar in leere Weinflaschen zu investieren um binnen kürzester Zeit mit den Preiserhöhungen der Glasindustrie satte Renditen einfahren zu können.
Lassen wir uns überraschen. Zur Not können wir ja in Gurkengläser abfüllen…
by Harald | 27. Dezember 2007 | Wein
Joachim Ott hatte unlängst zu einer Bio-Wein-Tauschpaket-Aktion aufgerufen. Einige Tage später landete dann ein Paket mit drei Flaschen Wein bei mir. Joachim Ott war mein Tauschpartner und hatte mir aus seinem Weinkeller folgende Weine geschickt: 2005er Grauer Burgunder Spätlese trocken aus dem Weingut Janson Bernhard in der Pfalz, 2004er Cuveé Rosé trocken von Eckhard Weitzel in Ingelheim und vom Weingut Zähringer in Heitersheim in Baden einen 2005er Cabernet Sauvignon/Merlot Barrique trocken.

Das gestrige Weihnachtsesssen mit Freunden bot die ideale Gelegenheit diese drei Weine und einige weitere zu verkosten. Zu Forelle und Parmaschinken auf Melone harmonisierte der Graue Burgunder excellent. Die kräftige Weinsuppe (Riesling) mit Möhren fand in dem knackigen Cuveé Rosé einen idealen Partner. Beim Hauptgang, Keule vom wilden Schaf (Mufflon) mit Kartoffelgratin, Rotkohl und Bohnen wurde der Rote aus dem Weingut Zähringer gereicht. Ein sehr guter Wein, jedoch noch sehr jung und mit starker Barriquenote, die mit dem Hauptgang nicht harmonisierte. Also wurde kurzfristig auf eine Reiler Goldlay Riesling Spätlese aus eigenen Keller zurückgegriffen.

Aus den Chateau Valentin gab es zum Mousse au Chocolat einen 94er Süßwein der noch frisch und verspielt wirkte aber mit seiner dezenten Süße das Dessert sehr gut begleitete.
by Harald | 24. Dezember 2007 | Sonstiges

Wir wünschen ein besinnliches Weihnachtsfest
Harald Steffens und Marita Keß
by Harald | 22. Dezember 2007 | Weinblogs

Neu aufgenommen unserer Blogroll/Linkliste: Iris Rutz-Rudel mit ihrem Weingut Lisson in Südfrankreich. Und weil der Blog mir sehr gut gefällt, einige schöne Bilder der letzten Frosttage. 
Der Nebel ist an den Reben zu Eis gefroren und hat bizarre Kristalle gebildet.
by Harald | 20. Dezember 2007 | Weinernte 2007

Mitten in der Nacht klingelte das Telefon. Wir waren zwar vorgewarnt, aber das Aufstehen war doch schwer. Eisweinernte war angesagt. Die Nacht wurde doch kälter als wir dachten und so halfen wir unserem Kollegen Thorsten die gefrorenen Trauben zu ernten um Eiswein daraus zu keltern.

Menge und Qualität des Mostes waren sehr zufriedenstellend und wir lassen uns überraschen, wie der 2007er Eiswein wird.
by Harald | 19. Dezember 2007 | Rund ums Weingut

Kältebedingt können wir keine Aussenarbeiten erledigen und so ist Innenarbeit angesagt. Die Stahlkette unseres Raupenschleppers ist abgenutzt und muß durch eine Neue ersetzt werden. Nun ist schweißen angesagt. Auf die neue Kette werden Stege aufgeschweißt, damit im Steilhang der Grip gewährleistet ist. Praktikantin Kerstin wurde heute morgen ins Elektrodenschweißen eingewiesen und erledigt jetzt die Arbeit alleine. Die Schweißnähte sehen zwar nicht schön aus, aber es hält.
by Harald | 18. Dezember 2007 | Weinblogs

Lars Breidenbach hat zur sechsten Weinrallye eingeladen. Das Thema: Mit welchem Schaumwein wird das Jahr 2008 begrüßt.
Gar nicht so einfach das Thema, wenn ich mir meinen ungefähren Sylvesterablauf anschaue: Mittags fängt der Jahreswechsel mit dem Sylvesterlauf der Lauffreunde Reil an. Nicht, dass ich unter die Läufer gegangen bin, aber der Glühweinstand muß „betreut“ werden. Im Anschluß noch gemütliches Zusammensein bei Bier und Würstchen. Und wenn der Winzer das überlebt, wird kurz vor zwölf auf die Reil gegenüberliegende Moselseite gewechselt um das Feuerwerk in Reil und umliegenden Nachbarorten zu bewundern. Natürlich wird dort auch schon Sekt mit Freunden und anderen Feuerwerkzuschauern getrunken, aber das eigentliche Jahr wird erst nach dem Feuerwerk zu Hause im beisein der Familie begrüßt.

In den letzten Tagen entdeckte in in meiner Schatzkammer noch ein Gefach mit Sektflaschen. Total verschmutzt durch Hochwasserschlamm und die lange Lagerzeit. Mußte natürlich probiert werden!
Der Kork wollte nicht so richtig aus der Flasche, dann doch ein leichtes Zischen. Im Glas nicht mehr so stark moussierend wie ein junger Sekt, die Farbe schon etwas goldiger. Beim anschließendem Verkosten gab es ein AHA-Erlebnisss: Gereift, jedoch noch überaus spritzig, keine Spur von Alterung oder gar Firne. Reife volle Rieslingaromatik und jede Menge Spaßfaktor. Die ultimative Begrüßung für das Neue Jahr!
Nur welcher Jahrgang war es? Nach dem Durchwühlen meiner Aufzeichnungen stellte sich heraus, dass es ein 1994er Riesling-Sekt war. Erstaunlich, das er sich trotz des für einen Sekt sehr hohen Alters in einem so guten Zustand befand.
Aber warum bis Sylvester warten um die nächste Flasche zu öffnen. Weihnachten wäre für die nächste Flasche schon Anlaß genug…
by Harald | 13. Dezember 2007 | Sonstiges

Halali hieß es heute morgen. Als geländegängiger geländekundiger Treiber wurde ich einer Hundemeute zugeteilt, um in den aufgegebenen und stark verbuschten Steillagenweinbergen oberhalb des Pündericher Eisenbahnviadukts die Wildschweine den Jägern vor die Flinte zu treiben. Sosehr die Hunde sich abmühten, es waren nur 4 Wildschweine, die erlegt wurden. Ein etwas mageres Ergebniss bei der hohen Wildschweinpopulation und den vielen Jägern. Die Schweine werden mittlerweile schon im Dorf gesehen und die Schäden in den Weinbergen immer größer.

Der Hundeführer, dem ich zugeteilt war, hatte eine sehr interessante Waffe dabei: Sauspieß oder Saufeder genannt. Im Mittelalter die Waffe um Wildschweine oder Bären zu jagen. Damals herrschte noch Chancengleichheit zwischen Jäger und Wild. Der Sauspieß dient dem Hundeführer auch heute noch als „Nahkampfwaffe“, um seine Hunde evtl. vor angreifenden Sauen zu retten.
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