Die Unterstockpflege ist im Steilhang ein schwieriges Thema. Herbizide kommen bei uns als Ökobetrieb selbstredend nicht in Frage. Die mechanischen Geräte sind alle für die Ebene konzipiert und funktionieren dort gut. Ich hatte schon einmal im Blogeintrag „Gestern! Heute! Morgen?“ über mechanische Möglichkeiten berichtet. Der Lösungsansatz ist gut, aber das Preisschildchen, das natürlicherweise auf diesen Maschinen klebt, sagte mir etwas anderes.
Also die bekannte und im Betrieb vorhandene Technik verbessern und optimieren. Den ersten Ansatz hatte ich schon vor zwei Jahren gemacht. Ein innovativer Gummilappen, mit Schrauben als Reißzähne bewehrt, soll die Wildkräuter zur Seite drücken, damit der Unterstockmulcher diese erfassen kann und abmäht.
Mittlerweile ist der Gummilappen noch etwas optimiert worden, eine Gasdruckfeder sorgt für zusätzliche Kraft am Ausleger, weitere Verbesserungen sind angedacht und werden in arbeitsruhigeren Zeiten am Mähgerät umgesetzt.
Das ganze ohne große Kosten. Es fällt nur noch minimal Handarbeit an. Einige Kräuter sind noch stärker wie Gummilappen und Mähteller und müssen händisch beseitigt werden. Zu Fuß mit der gekröpften japanischen Sichel geht es diesen an den Kragen. Die große Sense mit dem kurzen Blatt, hat, bis auf einige Spezialanwendungen, für diese Arbeit ausgedient.
Die Kosten sind um einiges geringer wie bei einer vollständigen mechanischen Lösung. Die Sense kann aus der Portokasse bezahlt werden und die Mehrarbeit des hindurchlaufens der Rebanlage liegt unter 5 Stunden pro Hektar und kann durch eine entsprechendes Begrünungsmanagement noch weiter verringert werden, bzw. mit einer etwas toleranteren Einstellung zu Wildwuchs im Unterstockbereich gegen null geführt werden.
Die Laubarbeiten per Hand sind bis auf das Festbinden der diesjährig gepflanzten Reben erledigt. Nun ist Maschinenarbeit gefragt. Nach dem entblättern ist nun der Laubschnitt im vollem Gange. Alle Rebtriebe die oberhalb und seitlich des Drahtrahmens heraus gewachsen sind werden abgeschnitten.
Da das Einschlaufen der jungen Rebtriebe in den Drahtrahmen fast abgeschlossen ist, konnte heute mit dem Entblättern der Traubenzone begonnen werden. Ich berichtete hier und hier über diese wichtige kulturtechnische Maßnahme.
In den nächsten Tagen beginnen die Laubarbeiten, die unsere Arbeitszeit fast gänzlich in Anspruch nehmen werden. Daher wurde gestern ausreichend Wein etikettiert, damit in den nächsten Wochen genügend Wein für den Verkauf zur Verfügung steht.
Für die Technikinteressierten obiges Video in dem man erkennen kann (hoffentlich), wie eine Etikettiermaschine funktioniert.
Genau passend vor dem heutigen Regen wurden heute morgen Rieslingreben gepflanzt. Der Lohnunternehmer kam mit seinem technischen Equipmet und binnen kürzester Zeit war die Pflanzung erledigt.
Heute wurden in einigen Weinbergen die erste Bodenbearbeitung durchgeführt. Bodenlockerung, einarbeiten des Humusdüngers, Verminderung der Wasser- und Nährstoffkonkurrenten sind unter anderem das Ziel. Nebenbei werden die Bodenbakterien aktiviert, bauen mehr Humus ab und dadurch wird Stickstoff freigesetzt, der wiederum als Motor des Wachstums die Rebe vitaler wachsen läßt. Das soll dann wieder größere Trauben geben. So die Theorie, klappt aber bei mir nicht. Etwas mache ich falsch…
In jeder zweiten Rebgasse wird mit dem leichtzügigen Grubber die Begrünung gestört. Der Grubber ist Marke Eigenbau, ein ehemaliger Seilzuggrubber, der gegen eine Flasche Wein beim Schrotthändler getauscht wurde. Wir arbeiten ausschließlich von unten nach oben um keinerlei Bodenerosion zu verursachen.
Das Video ist zwar noch etwas wackelig, aber Übung macht den Meister. Demnächst dann in Spielfilmlänge und Oscar nominiert. Ich gebe mir Mühe 😉
Das Reben roden sollte schon längst erledigt sein. Feuchter Boden behinderte diese Arbeit zuerst, dann wurde die Neue Weinliste verschickt und etikettieren, Kartons packen usw. standen auf dem Programm. Heute morgen, ich hatte mich schon richtig auf die Weinbergsarbeit gefreut, sollte es soweit sein. Leider war Frust schieben angesagt: Die Batterie des Traktors hatte den Geist aufgegeben. Mit Neuer Batterie ging es dann heute Mittag in den Weinberg.
Da jetzt, ganz neu, im Weingut eine sogenannte „Äktschen“ Kamera vorhanden ist, nun hier das erste damit gedrehte Video. Rechts in den Kategorien, eine Neue, mit dem Namen Video, für die Filme, die jetzt vermehrt gedreht werden.
Einen Tag Chefkoch, ein Geburtstagsgeschenk meiner Freunde, durfte ich gestern im Reiler Hof spielen und das von den Freunden selbst gebastelte Kochmützchen tragen.
Mit Anleitung von Chefkoch Christoph und unter Zuhilfenahme von etlichen Gläsern Riesling durften meine Freunde und ich ein Menue zubereiten. Ich berichtete hier schon einmal über die regionaltypische Küche im Reiler Hof. Durch den Einstieg von Junior Christoph, der in einigen renomierten Restaurants sein Handwerk gelernt und gearbeitet hat, hat die Qualität der Küche des Reiler Hofes einen gewaltigen Sprung nach oben gemacht.
Als Vorspeise gab es geräucherten Moselaal
auf Rote Beete und Bouillonkartoffeln. Obendrauf ein Häubchen Ruccolasalat mit Riesling-Balsamessig und selbstgemachte Kartoffelchips.
Für die Ravioli von Blut- und Leberwurst musste ich den Teig machen. Ohne Küchenmaschine, ganz mühsam mit den Händen geknetet.
Thomas füllte dann den Teig mit der Wurst, der nach dem Garen mit Rieslingkraut serviert wurde.
Die Beilagen für das Hauptgericht wurden natürlich alle frisch zubereitet und wir lernten vieles dazu. Viele Tricks der Profiköche wurden uns beigebracht: Speisenvorbereitung, punktgenaues Garen, Anwendung von Wasserbad und Wärmeschrank, Fleischreifung, verwendung von Gewürzen und vieles mehr. Spannend das Pochieren von Wachteleiern mit anschließendem panieren und fritieren. Ich habe richtig viel gelernt.
Die Rezepte zum Nachkochen soll ich in den nächsten Tagen bekommen.
Rosenkohl, auf den Punkt gegart und mit Speck verfeinert. Eigentlich ganz einfach und so lecker, das wir immer wieder in der Küche probierten und nur noch wenige für den Hauptgang übrig blieben.
Das Hauptgericht: Eifeler Hirschrücken mit Kartoffelkrapfen und Rosenkohl! Selbst gemacht und selbst gegessen. Die Optik auf den Teller könnte etwas besser sein, aber wir sind ja Anfänger im Dekorieren.
Das Dessert wurde dann von Christoph persönlich angerichtet.
Schon alleine die Dekoration des Tellers war faszinierent für uns.Das Gesamtkunstwerk, hier nur ein Ausschnitt davon, überzeugte: Interpretation vom Apfelstrudel!
Wie es sich für gut erzogene Ehemänner gehört, wurde natürlich auch der Abwasch in der Küche umgehend erledigt.
Noch ein Dankeschön an Maria Schroeder, die für den perfekten Service am Tisch sorgte und Christoph, der uns viel beibrachte.
Die Zusammenfassung des gemeinsamen Kochens gibt es hier als kurzes Video:
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