Weinernte 2011: Dinge, die der Winzer gar nicht braucht

Heute bei der Rivanerernte:  Dinge, die der Winzer gar nicht braucht. Das schwül warme Wetter mit Regen in den letzten Tagen, hatte dem Rivaner gar nicht gut getan. Sämtliche, mir bekannten Schaderreger konnte ich auf den Trauben bewundern: Grauschimmel, Penicillium, Rosaschimmel, Blauschimmel, Schwarzfäule, Essigfäule und so weiter. Daneben noch etwas Vogelfraß, Stöcke ganz ohne Trauben durch den Maifrost und als kleinstes Übel der Hagelschlag von vor drei Wochen.

Fleissige Hände haben die erkrankten Beeren gänzlich aussortiert und aus den gesunden Trauben ist dann ein wohlschmeckender Saft ins Gärfass gelaufen. Die Erntemenge war größer als erwartet, leider auf einem geringen Niveau.

Gott sei dank ist der Riesling noch sehr gesund!

Die Krönung dann beim Keltern, die Automatik der Weinpresse versagte. Also daneben gestanden und per Hand die Presse bedient. Eine Eieruhr informierte mich, wann der Presskuchen gelockert werden sollte und der Pressdruck erhöht werden musste. Nun warte ich auf  den Monteur…

 

Weinernte 2011: Nachbarschaftshilfe

Nach einem üppigen Frühstück haben wir heute morgen unserem Kollegen Thomas bei der Weinernte geholfen. Rechtzeitig vor dem mittäglichem Gewitter waren die Trauben geerntet und die Vogelschutznetze  entfernt.

Als fast reines Rieslingweingut haben wir zur Zeit Arbeitskapazitäten frei und haben schon einige Tage bei Freunden frühreife Traubensorten geerntet. Unsere Freunde helfen uns dann im Rahmen der Nachbarschaftshilfe bei der Rieslingernte zurück. Neben unserer festen Erntemannschaft haben wir dann eine sehr flexible Einsatztruppe aus lauter Fachkräften.

 

Weinernte 2011: Generalreinigung

Die herbstlichen Vorbereitungen sind weit gediehen. Anfang der Woche wurde das die Holzfässer konservierende Wasser abgelassen und die Fässer mittels Hochdruckreiniger und Heißdampf außen und innen gereinigt. Die Edelstahltanks und die in der Weinlese benötigten Gerätschaften  sind nun ebenfalls gereinigt.

Bis zur Rieslingernte sind es noch einige Wochen. Die frühen Vorbereitungen dienen unserer kleinen Rivanerparzelle,  die im Mai einen Frostschaden erlitten hat und in der sich leider Fäulnis breit macht. Die Erntemenge wird sehr dürftig sein.  Nächste Woche ist Ernte.

Weinernte 2011: Der „Neue“

Der „Neue“ ist da. Nein, nicht schon neuer 2011er Wein, sondern unser neuer Lehrling. Macht sich bisher gut: Hört aufs Wort, ist willig und lernbereit. Den Besen kann er schon perfekt bedienen. Er wird uns sicherlich eine gute Hilfe sein.

So langsam fangen wir mit den Erntevorbereitungen an. Generalreinigung aller benötigten Gerätschaften und Behältnisse für die Weinernte. Mit der Generalreinigung des Hofes hat es angefangen, nächste Woche ist der Weinkeller dran. Erntebeginn, falls das Wetter mitspielt, ist Anfang Oktober.

Die verhagelten Trauben von letzter Woche schrumpfen weiter ein und die Fäulnisgefahr vermindert sich mit jedem Tag. Mengenmäßig ist der Traubenverlust gering. Lediglich der Selektionsaufwand bei der Ernte wird viel höher sein.

Weinernte 2011: Traubenreife

Die Rieslingtrauben fangen an zu reifen und die Rahmenbedingungen sind im Moment sehr gut. Es ist vorerst kein Regen gemeldet der zu vorzeitiger Traubenfäulniss führen könnte und die Temperaturen endlich sommerlich.  Die Trauben sind prall gefüllt und groß. Wie auch Kollege Bernhard Fiedler in Österreich, werden wir die Begrünungen erst kurz vor der Weinernte mähen, damit die Begrünungspflanzen noch einiges an Feuchtigkeit aus dem Boden ziehen können. Die Reifemessungen der Agrarverwaltung werden voraussichtlich nächste Woche beginnen. Die ersten Stichproben lassen auf eine gute Qualität hoffen.

Allen Unkenrufen zum Trotz dürfte der Erntebeginn beim Riesling in der ersten Oktoberwoche sein, je nach Witterung und Traubenzustand.  Schon seit Monaten wird orakelt, dass es eine sehr frühe Weinernte geben wird. Von der Tatsache aus, das zwischen Blüte und Erntebeginn, bzw. Traubenreife in der Regel 100 bis 120 Tage liegen, gab es schon sehr früh Prognosen auf den frühesten Weinherbst aller Zeiten. Jedoch weit gefehlt. Die Witterung im Juli war kühl, der Vegetationsvorsprung schrumpfte etwas und Trauben müssen nicht nach diesen 100 bis 12o Tagen geerntet werden. Eine weitere Reife, solange die Natur mitspielt, ist natürlich möglich und der Weinqualität sehr zuträglich.

Ach ja, in den Medien wurde der Erntebeginn schon werbewirksam gemeldet. Anfang August in den Nachrichten.  Aber man sollte dem Reporter mal genau zuhören: „wenig süß… bischen sauer“ Also nicht reif! Unter dem Motto „ich bin der erste“ medienwirksam die Verbraucher verunsichern. Wahrscheinlich aus extrem frühen Rebsorten, die keiner mehr als Wein trinken will und nun als Federweißer schon konsumiert sind.