Weinernte 2012: Kelter schubsen und die ersten Vorarbeiten für die Ernte 2013

So langsam kehrt der Normalbetrieb nach der Weinernte wieder ein. Alle Kleinteile, die für die Weinernte benötigt wurden, sind mittlerweile weggeräumt. Die Weinpresse wurde nach der Generalreinigung gestern ins Winterquartier gebracht und an ihren Platz geschubst. Mein Freund Michael ist etwas üppiger mit Platz versorgt und stellt mir dankenswerterweise einen Stellplatz für die Kelter in seiner Halle zur Verfügung.

Heute dann – wie jedes Jahr – die ersten Vorbereitungen für die nächste Weinernte. Die Reiler Kirche wurde entmistet und nun wartet der Fledermausguano als wertvoller Humusdünger auf seinen Einsatz. Im nächsten Frühjahr soll er die Reben mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Hin und wieder findet man tote Fledermäuse, die der anwesende Naturschützer für die Statistik gewissenhaft zählte. Leider hatte die Population aufgrund des nassen, kühlen Sommerwetters dieses Jahr gelitten. Es waren weniger Flattermänner im Dachstuhl der Kirche und somit weniger Fledermauskacke für den Biowinzer.

Weinernte 2012: Gerade rechtzeitig

Nachdem der Kampf um die letzten Trauben in der letzten Rebzeile ohne gegenseitige Schnittverletzungen beendet war,

rechtzeitig vor den angekündigten Regenfällen, deren Wolken das Moseltal verdunkelten,

haben wir am Freitag die Weinernte beendet.

An dieser Stelle ein Danke an unsere Lesemannschaft:
Felix, Harry, Leon, Azubi Sascha, Weinprinzessin Sophie und Chefin Marita (v.l.n.r.) und die heute nicht dabei gewesenen:  Alice, Margit, Opa Reinhard, Pascal, Felicitas, Elke, Reinhard, Christoph, Thomas und Michael.
Wie immer: Rasant schnell, einsame Spitze im Selektieren, immer gut drauf und alle Neuigkeiten aus dem Dorf wissend.

Weinernte 2012: Entspannung pur

 

Entspannung pur!  Eine kühlere Reifephase, die für die Aromareife der Trauben sehr förderlich war. Sehr gesunde, stielfeste Trauben, die uns die Weinernte gemütlich angehen ließ. Im späten Oktober noch Sommertage beim Ernten und kurze Zeit später Frostnächte mit Langeunterhosenwetter. Dazu Qualitäten, die genau passen. Ernten ohne Zeitdruck, nicht gehetzt durch Wetter und Traubenzustand. Fast paradiesisch und entspannend.

Jetzt nach dem Frost sind die Trauben mazeriert und besser pressbar. Die Stiele aber auch vorgeschädigt. Sie werden nicht mehr allzu lange die Trauben am Rebstock festhalten. Noch wenige Tage zu ernten, ganz entspannt!

Man kommt aus dem Weinberg nach Hause und ist noch nicht müde gearbeitet, bevor die zweite Schicht im Keller beginnt. Erntekisten verteilen, gefüllt mit dem Kettenschlepper aufsammeln, auf den Anhänger stapeln und diese schlußendlich in die Presse füllen: Mangels Trauben dieses Jahr auch sehr entspannt und nicht allzu anstrengend.  Leider! Eine kleine Ernte hatte sich durch das schlechte Blütewetter schon angekündigt. Aber das es so wenig wird, damit hatten wir nicht gerechnet. Es sieht nach einer sehr kleinen Ernte aus.

Weinernte 2012: Langeunterhosenwetter

Gewaltig gingen letzte Nacht die Temperaturen in den Keller. Nach zwei Frostnächten das Aus für den Goldenen Oktober.

Heute morgen bereifte Rebblätter, aus denen alles Leben entwichen war. Die Landschaft präsentiert sich in Winterbraun.

Die trockene Kälte machte heute keine Probleme beim Ernten. Die Trauben besser sichtbar, da viele der erfrorenen Rebblätter abgefallen waren. Die nächsten Tage sollen wieder wärmer werden.

Die Qualitäten nähern sich „Perfekt“, also genau richtig für unsere trockenen hochwertigeren Weine. In dieser Woche sollen alle Trauben geerntet werden. Nur noch die besten Trauben, teilweise vorselektiert, hängen noch.

 

Weinernte 2012: Goldener Oktober

Der Goldene Oktober ist nun auch am Reblaub erkennbar und

die Landschaft in den schönsten Herbstfarben.

Leider nur von kurzer Dauer, wenn die Meterologen recht haben. Je nach Wetterportal schwanken die Nachttemperaturen in der Nacht zum Samstag von 0 bis minus 5 Grad. Das wäre das Aus für die Rebblätter. Binnen kürzester Zeit sterben sie dann ab, fallen zu Boden und der Winzer kann beim ernten die Trauben schneller pflücken, da er sie besser sieht.

Weinernte 2012: Ein Wetter zum Helden zeugen

Das ist er: Der 2012er Riesling für die Basisqualitäten, die wir die letzten Tage geerntet haben. Sehr lockerbeerig durch die nicht optimale Bestäubung während der Blüte. Hier und da vertrocknete Beerchen, die uns uns der falsche Mehltau (Peronospora) beschert hat.

Ein Wetter zum Helden Zeugen, auch Kaiserwetter genannt, verschönte uns die letzten Tage. Das goldene Oktoberwetter spiegelt sich nun im Reblaub wieder. Anfang der letzten Woche noch grün, nun in den schönsten Herbstfarben. Bilder folgen!

Die Qualitäten werden, dem trockenen Wetter sei Dank, von Tag zu Tag besser. Die Quantität leider nicht. Bis auf einen Weinberg, in dem morgen selektiv geerntet wird, gibt es immer noch keine unerwünschte Fäule. Aber vielleicht kommt mit dem nun einsetzenden kühlerem Wetter zur teilweise erwünschten Botrytis, dem Edelfäulepilz, der bei unseren trockenen Rieslingen im oberen Qualitätsbereich durchaus in geringen Mengen erwünscht ist.

Abends immer wieder Besuch von Freunden, die die jungen gärenden Weine probieren, bzw. doch ein Gläschen mehr trinken. Die kühlen Reifenächte der letzten Wochen kann man nun schmecken und riechen. Die Aromaausprägung ist jetzt schon sehr gut. Ich freue mich auf die Jungweine!

Weinernte 2012: Wunschgemäß

 

Vorgestern äusserte ich noch Wünsche, die mittlerweile rasent schnell in Erfüllung gegangen sind. Reil im Nebel. Unser Nachbarort Burg schon vom Nebel befreit.

Die herbstliche Verfärbung des Reblaubes schreitet auch voran. Bis die Herbstfarben ausgeprägter sind, kann das Auge sich an anderen Dingen erfreuen und sei es an einem mit Tau benetztem Spinnennetz.

Sogar die Vögel finden unsere Trauben lecker und haben schon genascht. Die Trauben sind in einem perfekten Gesundheitszustand. Nicht ein einzelnes Beerchen ist von Fäule befallen. So kann man entspannt arbeiten und die Trauben ohne aufwendige Selektion direkt in die Erntekiste legen.

Nur die Kellerkatze scheint von allem unbeeindruckt. Döst in der Herbstsonne und lässt sich, im Gegensatz zum letzten Jahr, nicht im Weinkeller blicken.

Weinernte 2012: Wünsche

Das wäre für mich das ideale Erntewetter: Frühmorgendlicher Nebel im Moseltal, der bei evtl. Frostnächten die Kälte von den Reben mehr oder weniger fernhält. Danach bis abends schöner Altweibersommer. Da sind die Wetterfrösche fast gleicher Meinung wie ich, wenn ich mir die Wettervorhersage für die nächsten Tage anschaue.

Das Ausbleiben von unerwünschter Traubenfäule ist auch ein Winzerwunsch, der bis jetzt restlos erfüllt wurde. Unsere kulturtechnischen Maßnahmen wie z.B. entblättern der Traubenzone haben auch dazu beigetragen.

Und für das Auge wünsche ich mir noch eine sehr schöne Verfärbung des Reblaubes. Die letzten Farbtupfer bevor der graue Winter kommt. Natürlich gibt es noch weitere Wünsche. Einen vollen Weinkeller z.B., aber dieser Wunsch wird dieses Jahr, wie ich schon schrieb, nicht erfüllt.

Heute der Erste Erntetag. Wenig aber gut. Die Trauben sehr gesund, der Most hoch aromatisch. Morgen ist Sektgrundwein geplant, danach unsere Basisqualitäten. Zwischendurch, wenn die Böden abgetrocknet sind, unsere steilsten Weinberge. Soweit mit den Planungen, die  morgen garantiert wieder verworfen werden. Das macht den Winzerberuf ja gerade spannend. Jeden Tag etwas anderes. Die Ernte wird auf jeden Fall sehr entspannt ablaufen. Nichts drängt den Winzer dazu, schnell ernten zu müssen! Die Rahmenbedingungen wie Traubengesundheit, Wetterprognose, analytische Werte der Moste usw. sind nahezu perfekt. Vielleicht für einen perfekten Wein, falls es so etwas gibt. Ich habe ein gutes Gefühl!