by Harald | 8. Januar 2013 | Rund ums Weingut

„Selbstkritik, dem kritischen Hinterfragen und Beurteilen des eigenen Denkens, der eigenen Standpunkte und Handlungen.“
so Wikipedia,
„kritische Betrachtung, Beurteilung des eigenen Denkens und Tuns, die zugleich Erkenntnis und Eingestehen eigener Fehler bedeutet“
so der Duden.
Ist es so wie es sein sollte? Haben wir unsere Ziele erreicht oder sind wir betriebsblind und leben in einem Elfenbeinturm?
Wir üben schon seit langem Selbstkritik und hinterfragen das, was wir tun. Wir fragen auch Aussenstehende. So sind Sie sicherlich hier in diesem Onlinetagebuch schon auf unser legendäres Steffens-keß Verkosterteam gestoßen, welches aus Weinsachkundigen und -unsachkundigen besteht und uns jedes Jahr bei der Zusammenstellung des Neuen Weinsortimentes hilft.
Neben der allgemeinen Agrarberatung, die wir in Anspruch nehmen, wird unser Weingut auch einer Betriebswirtschaftlichen Analyse der Weinforschungsanstalt Geisenheim unterzogen. Es ist schon interessant, wenn der Betriebswirtschaftler sagt, das Geld in der Kasse ist und der Winzer staunt, da sein Portemonnaie leer ist. Gibt es aber auch andersrum.
Vor zwei Jahren hatte ich an dem Projekt Ressourceneffizienz in Weinbau und Kellerwirtschaft des Umweltministeriums Rheinland-Pfalz teilgenommen und wurde entsprechend analysiert.
Am letzten Wochenende wurde in Radolfzell am Bodensee, bei den gemeinsam von NABU und BUND organisierten Naturschutztagen ein Neues Projekt vorgestellt. Dr. Thomas Schäfer stellte den Zuhörern die einzelnen Projektteilnehmer (Weingüter) vor, zu denen wir auch gehören. – Ich hätte ein Bild vom moselseitigen Zugang unseres Weingutes bevorzugt: Gibt mehr her wie der Blick vom Hintereingang. –
„Biologische Vielfalt im Ökoweinbau“
„Ralph Dejas (Geschäftsführer, ECOVIN), Dr. Thomas Schaefer (Programmkoordinator Global Nature Fund) und Patrick Trötschler (stellvertretender Geschäftsführer der Bodenseestiftung) stellten das gemeinsame Projekt „Naturschutz und Biodiversitätserhalt als CSR-Aufgabe im Mittelstand“ vor. Hier geht es darum, 15 Pilotbetriebe im Bundesverband Ökologischer Weinbau ECOVIN nach Biodiversitätskriterien unter die Lupe zu nehmen. Ein umfangreicher Check wurde erarbeitet, um alle Facetten hinsichtlich der Biodiversität im Unternehmen zu analysieren. Untersucht wurden alle Bereiche, welche die Beschaffung, Produktion und Distribution im Ökologischen Weinbau tangieren. Ziel des Projektes ist es, Handlungsempfehlungen für die Betriebe zu erstellen, um ihre Bemühungen um den Erhalt und die Verbesserung der Biodiversität noch weiter zu steigern. Aus den konkreten Maßnahmen verspricht man sich, auch hinsichtlich der kontinuierlichen Richtlinienarbeit, Stellschrauben zu identifizieren, um so die ökologische Qualität des ECOVIN Verbands noch weiter zu sichern und zu verbessern.
Das Projekt läuft noch bis Ende 2013 und wird finanziert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), dem Europäischen Sozialfonds für Deutschland (EFS) und der Europäischen Union.“
Pressetext ECOVIN
Wir hatten schon erste Besuche auf dem Weingut und wurden unter die Lupe genommen. Der erste Zwischenbericht liegt vor und wir können zufrieden sein. Alles im Grünen Bereich!
Weitere Information und Links finden Sie auf der Seite unseres Ökoverbandes ECOVIN und natürlich herzlichen Dank an alle, die diese Projekte finanzieren und es mir ermöglichen, kostenfrei mein eigenes Tun und Handeln im Weinberg und Weinkeller zu hinterfragen.
by Harald | 9. Dezember 2012 | Rund ums Weingut, Sonstiges
Gestern war alles passend für die Bio-Glühwei(h)n-Nacht. Schnee bei knackigen 6 Grad minus, nur wenige wärmten sich im Hof am Feuerkorb,

im Verkaufslager Gedränge und den zur Kälte passenden Rieslinglühwein. Für die jüngeren Besucher gabs Kinderpunsch und als Kaltgetränk Rieslingwein. Dazu noch ein Kürbissüppchen.
Die Besucher und wir sehr waren sehr zufrieden mit dieser Bio-Glühwei(h)n-Nacht. Da der Rieslingwein und der Rieslingglühwein gegen eine Spende ausgeschenkt wurde, wird sich die Villa Kunterbunt in Trier über die beiden gut gefüllten Spendendosen freuen.
Weil es so gut war und schon Nachfragen nach dem Rezept des Süppchens kamen, nun für alle das Rezept:
80 gr Zwiebeln
1 Knoblauchzehe
1 Chillischote gesäubert
in Öl anschwitzen
600 gr Kürbis kleingeschnitten dazu und ebenfalls kurz anschwitzen
800 ml Gemüsebrühe dazu und 20 min köcheln
pürieren
100ml Sahne, 10 gr Zitronengras, etwas Ingwer und 1 EL frischer Koriander dazu und 5 min köcheln
Zitronengras entfernen und nochmals purieren
Das Rieslingglühweinrezept gibt es hier.
by Harald | 3. Dezember 2012 | Allgemein, Rund ums Weingut, Sonstiges, Wein

Gemütliches Beisammensein bei leckerem Bio-Wein und Bio-Glühwein – natürlich aus Riesling – Infos und Gespräche zum Öko-Landbau und eine kleine Überraschung.
Am Samstag, den 08. Dezember, ab 16.oo Uhr, findet zum x-ten Mal in unseren Kellerräumen die Bio-Glühwei(h)n-Nacht statt.
Wie gehabt geht der Erlös an die Villa Kunterbunt in Trier, ein Nachsorgezentrum für chronisch- und schwerstkranke Kinder. Über weitere reichliche Spenden würden wir uns und auch die Villa Kunterbunt herzlich freuen.
Für die, die von weiter herkommen: Der letzte Zug ab Reil fährt um 21.55 nach Bullay, dort besteht Anschluß nach Trier bzw. Koblenz. In Richtung Tr.-Trarbach fährt der letzte Zug um 22.23 Uhr.
by Harald | 11. September 2012 | Rund ums Weingut, Wein

Fast wie jedes Jahr – wird aber nicht langweilig – war heute die Siegerehrung für die deutschen Teilnehmer der 20. internationalen Bergweinverkostung. Ich berichtete hier schon einmal darüber.
Arno Simonis, der die deutschen Steillagenweinbaugebiete bei CERVIM, dem Forschungs- und Studienzentrum zur Wertschätzung des Weinbaus in den Bergregionen (Centro di Ricerca, Studi, Salvaguardia, Coordinamento e Valorizzazione per la Viticoltura Montana), vertritt, hatte wieder zu einer netten Prämierungfeier eingeladen. Immer an anderen Orten, andere Rahmenprogramme, die Häppchen wie immer lecker und mein Grund der Teilnahme war mal wieder eine Urkunde. Logisch, denn sonst wäre ich heute nicht dabei gewesen. Wie im letzten Jahr in Gold! Bin stolz darauf und das gibt für die kommende Weinernte die Motivation, das Gleiche bei der 21. Bergweinverkostung erreichen zu wollen.
by Harald | 5. September 2012 | Rund ums Weingut, Sonstiges

Nachdem ich gut erholt aus dem Urlaub zurück gekommen bin, in dem ich erstklassige Fischabteilungen in den Supermärkten gesehen habe,
den Fisch dann selbst gekauft und zubereitet, dazu natürlich gut gekühlten Moselriesling getrunken hatte,
bin ich diese Woche wieder voll im Einsatz. Das Los der Selbstständigen! Immer selbst und ständig im Einsatz. Die Arbeit musste erledigt werden, die sich in der Urlaubswoche angesammelt hatte.
Heute morgen kam dann die Ökokontrolle. Seit dem es die EU Bioverordnung gibt, unterliegen biologisch arbeitende Betriebe einer zwangsweisen jährlichen Kontrolle. Zuerst wurde mit der Kontrolleurin eine Menge Papierkram gewälzt. Die Dokumentation der Arbeiten im Weinberg, Lieferantenlisten, Kundenlisten, Finanzbuchhaltung, Kellerbuchführung, Flaschen im Keller zählen usw. um nur einige Kontrollpunkte zu nennen. Dazu noch Überprüfung der Betriebsmittel und zum Schluß natürlich noch einige Weinberge besichtigen.
Kurz nach Beginn der Kontrolle dann die Überraschung! Die Kontrolle wurde kontrolliert*! So saß ich dann einer zweiten Kontrolleurin am Tisch gegenüber und wurde natürlich von dieser auch noch kritisch beäugt und befragt. Aber alles wie immer, keine, noch nicht einmal kleinste Mängel wurden in meiner ökologischen Bewirtschaftung und Dokumentation gefunden bzw. bemängelt. Bin halt ein Unschuldslamm! Bis auf das ich die Rechnung für die Kontrolle selbst bezahlen muss, war es sehr angenehm mit den beiden Damen und es floß zusätzlich noch viel Information. Nun habe ich wieder ein Jahr Ruhe, falls nicht noch eine unangekündigte Zwischenkontrolle kommt. Hoffentlich nicht!
*Die Ökokontrolle wird von privaten Kontrollinstituten durchgeführt, die vom Staat zertifiziert sind. Diese wiederum werden dann in Rheinland-Pfalz von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier überprüft.
by Harald | 12. August 2012 | Rund ums Weingut, Wein

Hoch her geht es an diesem Wochenende in Reil. Das alljährliche Weinfest! Die Weinmajestäten eröffneten am Freitag nach ihrer Krönung das Weinfest. Dieses Mal war es aber anders als sonst.
Unsere Tochter Sophie – rechts im Bild – durfte neben der Weinkönigin Verena als Weinprinzessin zusammen mit Caroline den Reiler Wein präsentieren.

Die Weinprinzessinnenmutter ist mächtig stolz auf unsere Tochter,
der Prinzessinnenvater bastelte noch ein Sonderetikett für den auf dem Weinfest ausgeschenkten Prinzessinnenwein. Ich möchte Ihnen diesen nicht vorenthalten und darum ist er auch hier käuflich zu erwerben.

Neben Wein präsentieren zeichnen sich Weinköniginnen und Weinprinzessinnen durch ihre Multitaskingfähigkeiten aus. Wer kann denn ausser den Weinhoheiten drei Weingläser gleichzeitig bedienen?

Die anwesenden Jungwinzer probierten zu später Stunde noch die Weine der Festweinkarte mit „unserer“ Prinzessin und nun folgt bis zum nächsten Weinfest die reguläre Amtszeit unserer Tochter.
by Harald | 7. Juni 2012 | Rund ums Weingut, Weinverkauf

Seien Sie geschäftstüchtig, ein kleines Kapitel aus dem Buch „Die Kunst der Weltklugheit“ von Christoph Schulte-Richtering.
In diesem Kapitel geht es um die immer wieder kehrende Frage, wie groß denn ein Weinkarton ist! 6 Flaschen oder mit 12 Flaschen. Der Winzer versteht darunter die mit 12 Flaschen Inhalt, der Kunde in der Regel die kleineren Kartons mit 6 Fl.
Um den Text zu lesen, klicken Sie bitte auf das Bild. Ein PDF (1,2 MB) öffnet sich dann in einem neuen Fenster.
Übrigens: Christoph Schulte-Richtering ist Kunde unseres Weingutes.
by Harald | 10. April 2012 | Essen, Rund ums Weingut, Wein

Wieder Festtage überstanden. Neben Weihnachten sind auch die Ostertage mit reichlich Essen und trinken verbunden. Natürlich Lamm, gehört einfach zum Osterfest und wurde in Form einer Haxe in meinem Lieblingsrestaurant genossen. Schneller weggegessen wie fotografiert. 
Natürlich war auch selber kochen angesagt. Der Rotwein wanderte ausschließlich in die Soße für die Keule. Für mich beim Kochen noch eine angebrochene Flasche Chardonnay aus Kalifornien im Kühlschrank gefunden. Aus der Rubrick „Geh ich nicht ran“. Mein Sohn hatte diese Flasche geschenkt bekommen. Einfachste Ware aus dem Supermarkt. In der Aromatik an Fisch erinnernd. Geruchlich Richtung Miesmuschel beim Kochen. Nach der Probe wieder zurück in den Kühlschrank, wo sie jetzt noch steht und wahrscheinlich bald entsorgt wird. 
Die Kategorie „Geh ich nicht ran“ wird z.B. durch Reste der Partys meiner Kinder immer wieder in meinem Weinkühlschrank aufgefüllt. Am Etikett teilweise schon anzusehen, das es sich um dürftigste und für das körperliche Wohlbefinden gefährliche Weine handelt. Wie dieser Riesling aus Brasilien, der vor einigen Monaten verkostet wurde. Mehr als zehn Freunde verkosteten, geschmacklich fast wie Jauche, der Rest fand den Weg zur Kläranlage. 
Da lobe ich mir Gastgeschenke von Kunden, Winzerkollegen oder die berühmten Winzertauschpakete. So dieser Trollinger aus Württemberg, den ich nebst anderen Weinen gegen ein Rieslingpaket von uns getauscht hatte. Typisch helle Farbe, sehr erfrischend mit guten Trinkfluss. Für einen Rotwein sehr hell, aber das sogenannte Schwabenblut sollte man als eigene Kategorie verstehen. Es muss nicht immer ein tiefroter, marmeladig und holzbetont schmeckender Rotwein sein. Darf auch mal leichter schmecken mit weniger Alkohol. Passte auf jeden Fall sehr gut zur Keule.
Neueste Kommentare