In den letzten Tagen wurden die jungen Weine von der Grobhefe, die sich am Fassboden abgesetzt hat, abgezogen. Der Bodensatz im Fass, allgemein als Hefe bezeichnet, besteht nicht nur aus reiner Weinhefe. Restliche Fruchtfleischteilchen und Trubstoffe, die bei der Mostklärung nicht erfasst wurden, sind neben Weinstein ebenfalls in diesem Sediment zu finden. Diese könnten evtl. zu mikrobiologischen Problemen führen.

Auch nach dem Grobabstich verbleibt noch genug Feinhefe im Wein.  Die jungen Weine können so noch von den positiven Geschmacksstoffen der Hefen profitieren.

Beachtenswert war der sehr hohe Weinsteinausfall im neuen Wein. In einem Jahr als feine längliche Gebilde, in anderen als filigrane Kristallformation. Meistens jedoch als grobkörnige Kristallablagerung, wie in diesem Jahr.

Weinsteinausfall heißt auch immer Säureminderung. Die Weinsäure des Weines verbindet sich mit dem im Wein vorhandenem Kalium und fällt aus. Chemisch gesehen Kaliumhydrogentartrat (Summenformel KC4H5O6). Ein begehrtes Produkt, z. B. für die Backmittelindustrie als Backpulver. Sehr wichtig für die Kellerarbeiter in großen Weinkellereien, die ihn auf eigene Rechnung verkaufen können. Dann heißt er Küfergold. Diese Geschichte können hier nachlesen.

Natürlich wurden auch alle Weine probiert. Wir können zufrieden sein. Die Rieslingweine machen schon viel Spaß. Würzige, frische Fruchtaromatik und die typische Leichtigkeit des Moselweines bei jeder Menge Trinkspaß.